Energiepaß erst nach Umsetzung von EU-Richtlinien
Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), Berlin, weist aktuell darauf hin, daß sich die Einführung des Energiepasses in Deutschland für alle Gebäude noch etwas hinziehen wird. Bevor der Energiepaß für alle zu bauenden, zu verkaufenden oder zu vermietenden Immobilien zur Pflicht wird, muß die Bundesregierung zunächst die Gebäuderichtlinie der Europäischen Union in nationales Recht umsetzen. Hierzu wird eine Änderung der Energieeinsparverordnung (EnEV) erforderlich, in der dann die Details für den Energiepaß festgelegt werden. Der Energiepaß soll für mehr Transparenz auf dem Immobilienmarkt sorgen und Investitionen in Energieeffizienz- oder -einsparmaßnahmen stimulieren. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Vestas erhält Großauftrag aus USA
Die Vestas Wind Systems A/S, Randers/Dänemark, hat den in ihrer Firmengeschichte größten Einzelauftrag aus den USA erhalten. Für die Horizon Wind Energy LLC, Houston/Texas/USA, ein Tochterunternehmen der Goldman Sachs Group, wird Vestas in den Jahren 2006 bis 2008 Windkraftanlagen mit einer gesamten Leistung von 600 MW liefern mit einer Option auf weitere 200 MW. Der Lieferauftrag umfaßt auch eine fünfjährige Service-Vereinbarung. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
BSH legt erste Eignungsgebiete für Offshore-Windkraft fest
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat aktuell im Gemeinsamen Ministerialblatt erstmalig besondere Eignungsgebiete für Windkraftanlagen in Nordsee und Ostsee veröffentlicht. Die in der ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ), also mehr als 12 Seemeilen vor der Küste, befindlichen Gebiete wurden unter Berücksichtigung der Interessen der Seeschifffahrt und nach strategischer Umweltprüfung unter Berücksichtigung von Eingaben der Naturschutzverbände festgelegt und bieten somit ein hohes Maß an Planungssicherheit. In der Ostsee wurden die Gebiete „Kriegers Flak" und „Westlich Adlersgrund" mit knapp 150 Quadratkilometern Fläche und in der Nordsee „Nördlich Borkum" mit etwa 540 Quadratkilometern Fläche ausgewiesen. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
WPD und EnerSys übernehmen PSM
Im Rahmen des Insolvenzverfahrens über das Vermögen der Umweltkontor Renewable Energy AG, Erkelenz, ist deren Tochterunternehmen, die PSM Nature Power Service & Management GmbH, Erkelenz, je zur Hälfte von der WPD Management GmbH & Co. KG, Bremen, und der EnerSys GmbH, Bietigheim-Bissingen, übernommen worden. Die PSM verfügt über 40 Mitarbeiter und leistet technische und kaufmännische Betriebsführung sowie Wartung und Instandhaltung für etwa 320 Windkraftanlagen in Deutschland. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
EU erläßt Energieeffizienz-Richtlinie
Die Europäische Union hat am 13.12.2005 eine Energieeffizienz-Richtlinie erlassen. Danach soll der Energieverbrauch in den Mitgliedstaaten innerhalb von 9 Jahren um 9 % gesenkt werden. Die Mitgliedstaaten sind verpflichtet, hierzu nationale Aktionspläne zu erarbeiten. In Deutschland hat sich bereits seit längerem unter der Führung der Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), Berlin, die Initiative EnergieEffizienz gebildet, an der auch viele regionale Initiativen aktiv beteiligt sind. Die Initiative EnergieEffizienz setzt sich für mehr Transparenz bei Produkten und Dienstleistungen hinsichtlich ihrer Energieeffizienz ein und stellt Verbrauchern Informationen zu energiesparendem Verhalten oder Maßnahmen zur Effizienzsteigerung zur Verfügung. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Deutsche Industrieverbände protestieren gegen ungerechtfertigte Strompreiserhöhungen
Zwei der großen Deutschen Industrieverbände, die WirtschaftsVereinigung Metalle e.V. (WVM) und der Verband der Chemischen Industrie e.V. (VCI), haben deutlich gegen die aktuellen Strompreiserhöhungen protestiert. Aus Anlaß eines von der RWE AG, Essen, beauftragten aktuellen Gutachtens des Bremer Energie Instituts „Perspektiven für die energieintensive Industrie im europäischen Strommarkt" weisen die beiden Verbände auf die ihrer Ansicht nach überhöhten Strompreise hin, die sie vor allem in fehlendem Wettbewerb auf dem Strommarkt begründet sehen sowie der Einpreisung von kostenlos erhaltenen Emissionszertifikaten, was letztlich wiederum ebenfalls in fehlendem Wettbewerb begründet ist. Die von den Energieversorgungsunternehmen häufig vorgeschobene Begründung, Regenerative Energien wären für die Strompreiserhöhungen verantwortlich, wird von den genannten Deutschen Industrieverbänden in ihrer Kritik an den Strompreisen nicht übernommen. Die WVM bringt angesichts des Mißbrauchs der monopolistischen Strukturen gar den Vorschlag ins Spiel, nicht nur die Netzentgelte, sondern den gesamten Strompreis einer staatlichen Regulierung zu unterwerfen. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Fusionsvertrag von BSi und UVS unterzeichnet
Die Fusion der beiden Solarverbände Bundesverband Solarindustrie e.V. (BSi) und Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft e.V. (UVS) kann wie geplant zum 01.01.2006 erfolgen. Verträge und notarielle Beglaubigungen der vereinsrechtlichen Dokumente wurden diese Woche entsprechend geschlossen. Der künftige Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW) vertritt dann über 650 Solarunternehmen und soll deren Interessen effizienter bündeln als es zwei getrennte Verbände vermögen. Im März 2006 muß die endgültige Zustimmung der beiden Mitgliederversammlungen erfolgen, die jedoch bereits das bisherige Vorgehen einstimmig beschlossen hatten. Der BSW wird von zwei Präsidenten und weiteren 6 Vorstandsmitgliedern geführt, während das operative Geschäft auf die Schultern von zwei Geschäftsführern verteilt wird. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Wellenenergieprojekt vor walisischer Küste
Die Kwikpower International Plc, Chiswick/Großbritannien, hat über ihr Tochterunternehmen KP Renewables Plc, Brentford/Großbritannien, eine Vereinbarung geschlossen mit der Wave Dragon ApS, Kopenhagen/Dänemark, über die Lieferung des Wellenkraftwerks „Wave Dragon". Der in Dänemark bereits seit dem Jahr 2003 getestete Wave Dragon (s. auch unsere Meldungen 11.03.2003 / Nr. 1 und 30.06.2003 / Nr. 3 im Archiv) soll zunächst mit einer Leistung von 7 MW im Jahr 2007 vor der Küste von Wales bei Milford Haven installiert werden. Bei erfolgreichem Betrieb sollen in einer zweiten Ausbaustufe insgesamt 77 MW mit 11 Wellenkraftwerken dieses Typs errichtet werden. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
UVS fordert Aufstockung des Marktanreizprogramms
Die Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft e.V. (UVS) hat gefordert, die Haushaltsmittel für das Marktanreizprogramm für Erneuerbare Energie von 180 Millionen Euro auf 240 Millionen Euro im kommenden Jahr aufzustocken. Die Mittel aus dem Marktanreizprogramm werden weit überwiegend zur Förderung von Solarkollektoranlagen eingesetzt. Im laufenden Jahr mußte das Programm wegen nicht ausreichend bereitgestellter Mittel bereits Ende Oktober unterbrochen werden (s. auch unsere Meldung 04.11.2005 / Nr. 4 im Archiv). (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Allianz steigt in Windenergienutzung ein
Die Allianz Gruppe hatte im Juni 2005 angekündigt, in den nächsten 5 Jahren etwa 300 bis 500 Millionen Euro in Projekte zur Nutzung Regenerativer Energie zu investieren. Zu diesem Zweck war seinerzeit die Allianz Alternative Assets Holding neu gegründet worden. Aktuell hat die Allianz nun das erste Engagement getätigt und den Windpark Francofonte im Südosten Siziliens komplett übernommen, der von der WKN Windkraft Nord AG, Husum, bzw. deren Beteiligungsunternehmen Aerosol S.r.l., Catania/Italien, geplant und entwickelt worden war. Der Windpark wird 24 Windturbinen des Typs V90 der Vestas Wind Systems A/S, Randers/Dänemark, umfassen und eine installierte Leistung von 72 MW aufweisen. Die technische Betriebsführung und Anlagenüberwachung des voraussichtlich in 2007 in Betrieb gehenden Windparks soll auch weiterhin von der WKN Windkraft Nord übernommen werden. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
UN-Klimakonferenz ohne Ergebnis beendet
Die mit etwa 10.000 Teilnehmern über einen Zeiraum von 12 Tagen abgehaltene UN-Klimakonferenz in Montreal ist ohne konkrete Ergebnisse zu Ende gegangen. Geeinigt hat man sich nach Angaben von Teilnehmern offenbar lediglich auf eine sogenannte „Weiterentwicklung des Kyoto-Protokolls", einen Vorgang dessen Ausgestaltung weiteren internationalen Mammutkonferenzen vorbehalten bleibt. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Regenerative Energie diese Woche
12.12. - Düsseldorf: 1x1 der Stromwirtschaft
13.12. - München: Vortrag "Energiepass und Energiebedarfsausweis nach EnEV aus rechtlicher Sicht"
13.12. - Regensburg: Wärmeschutz mit IR-refelktierenden Folien oder Beschichtungen
13.12. - Wuppertal: Energieeinkauf auf liberalisierten Märkten - Chancen zur Kostensenkung
14.12. - Berlin: Das neue Energiewirtschaftsgesetz
14.12. - Düsseldorf: Das energiebewusste Gebäude. Kluges Nutzerverhalten spart Strom
15.12. - Hannover: Ressourcensparende Gebäudetechnik: Integration von Ökologie und Ökonomie
Einzelheiten unter Termine. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Aktionsplan der EU für Bioenergie
Die Europäische Kommission hat Mitte der Woche einen Aktionsplan zur Förderung der Bioenergie angenommen und vorgelegt. Explizit soll der Aktionsplan neben Klimaschutzzielen auch Arbeitsplätze im ländlichen Raum sichern und die Abhängigkeit Europas von fossilen Energieträgern verringern. In dem über 20 Punkte umfassenden Aktionsplan wird u.a. ein Gesetzesentwurf für den Wärmemarkt auf Basis Regenerativer Energien angekündigt, die Förderung von Nahwärmenetzen auf Basis Regenerativer Energien und die Einleitung von Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz von Kleinfeuerungsanlagen. Für Biokraftstoffe soll die EU-Richtlinie noch in 2006 einen Vorschlag zur Überarbeitung erfahren. Bestehende Brennstoffnormen sollen angepaßt werden. Der Aktionsplan steht im Internet zum Herunterladen bereit beim Bundesverband BioEnergie e.V. (BBE) unter http://www.bioenergie.de. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Fotoband und Buch zur Windenergie
Ein mit zahlreichen oft großformatigen Fotografien sehr ansprechend gestaltetes Buch zur Geschichte der Windenergienutzung in Deutschland hat der Fotograf Jan Oelker aktuell herausgegeben. Porträtiert werden die Akteure der Branche, die „Windgesichter", von den Forschungspionieren über die ersten Idealisten bis zu den heutigen Unternehmern. Die Entwicklung der Branche von Einzelkämpfern zu einem modernen Industriezweig - auch mit etlichen Rückschlägen - wird dabei sehr einfühlsam und oft auch sehr persönlich von einem Team kompetenter und bekannter Autoren (Christian Hinsch, Andrea Horbelt, Bernward Janzing, Dierk Jensen, Ralf Köpke, Nicole Paul) mit vielen detailliert recherchierten Hintergrundinformationen nachgezeichnet. Das qualitativ hochwertige Buch ist Unterhaltungslektüre im besten Sinne und als solche gut zum Verschenken an Geschäftspartner geeignet. Es kann versandkostenfrei bestellt werden unter http://www.energiefachbuchhandel.de. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Windräder stabilisieren Stromnetz bei Störungen
Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), Berlin, hat angesichts aktueller Presseverlautbarungen darauf hingewiesen, daß moderne Windkraftanlagen bei großflächigen Störungen oder Ausfällen im Stromnetz zur Stabilisierung der Netze beitragen können. In ihrer zu Anfang des Jahres veröffentlichten dena-Netzstudie war die dena zu dem Schluß gekommen, daß ältere Windkraftanlagen, die aufgrund der seinerzeitigen Netzanschlußbedingungen bei Spannungsabfällen vom Stromnetz getrennt werden mußten, zu einer Verschärfung des Problems hätten beitragen können. Die dena hat daraufhin entsprechende Vorschläge zur Lösung der Problematik unterbreitet, u.a. die Einrichtung von Netzbetriebsmitteln oder verbesserte Netzanschlußbedingungen, die mittlerweile von Herstellern und Energiewirtschaft bereits umgesetzt werden. Moderne Windräder und auch ältere bereits umgerüstete Windräder tragen nun zur Stabilisierung des Stromnetzes bei, wenn es zu andernorts verursachten Spannungseinbrüchen kommen sollte. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Installation von Pelletheizungen verdoppelt
Die Installation von Pelletheizungen in Deutschland hat sich nach Angaben des Deutschen Energie-Pellet Verbandes e.V. (DEPV) von etwa 7.000 Pelletheizungen im Jahr 2004 auf etwa 14.000 Pelletheizungen im Jahr 2005 verdoppelt. Anläßlich des 1. Forum Bioenergie wies der Verband dabei auch auf die seit Jahren in einer Spanne von 170 bis 185 Euro pro Tonne stabilen Preise des Brennstoffes hin. Die Rohstoffversorgung mit Holzpellets ist danach auch bei einem 80-fach höheren Bedarf als heute gesichert, ohne daß hierfür Bäume gefällt werden müßten, sondern allein aus Reststoffen der Forst- und Holzwirtschaft. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
EU-Kommission bestätigt Vorteile von Stromeinspeisevergütungen
Die Europäische Kommission hatte eine Untersuchung gestartet, die die Fördersysteme für Regenerative Energie in den Mitgliedstaaten der EU auf ihre Effizienz und ihre Kosten hin vergleichen sollte. Das gestern veröffentlichte Ergebnis bewertet Stromeinspeiseregelungen wie das deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetz EEG sowohl als wesentlich effizienter als auch als wesentlich preiswerter, wenn sie mit Quotensystemen oder Zertifikatemodellen verglichen werden. Die Kommission hebt in ihrem Bericht Deutschland, Dänemark, Finnland und Spanien als positive Beispiele hervor und verweist darauf, daß sich bereits 16 der 25 Mitgliedstaaten mit ihrer Förderung an dem erfolgreichen deutschen EEG orientiert haben. Die höheren Kosten der Förderung in den Ländern mit Quotensystemen oder Zertifikatemodellen beruhen dem Bericht zufolge nicht auf höheren Stromerzeugungskosten, sondern sind durch die mangelnde Investitionssicherheit dieser Systeme bedingt. Die mit Einspeiseregelungen erzeugte Dynamik des Ausbaus von Windkraftanlagen, Biogasanlagen oder Photovoltaikanlagen wird in dem Bericht als etwa vierfach höher beziffert als bei anderen Fördermodellen. Der Bericht steht auf unserem Server unter „Gesetze und Verordungen" zum Herunterladen bereit unter http://www.boxer99.de/framesets/frame_dokumente.htm. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Stromkennzeichnung als mangelhaft kritisiert
Ab Mitte Dezember müssen alle Stromanbieter nach dem neuen Energiewirtschaftsgesetz die Verbraucher mittels einer Stromkennzeichnung über die Zusammensetzung des von ihnen angebotenen Stroms und der daraus entstandenen wesentlichen Gefahrstoffe informieren. Die gesetzliche Vorgabe, die die Richtlinie 2003/54/EG der Europäischen Union umsetzt und der bislang noch keine Ausführungsverordnung beigefügt wurde, läßt die Kriterien hierzu offen. Der Verband der Elektrizitätswirtschaft e.V. (VDEW) hat daher gemeinsam mit der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena), Berlin, einen „Leitfaden Stromkennzeichnung" erarbeitet, der den Mitgliedsunternehmen eine Handhabung der neuen Vorschrift empfiehlt.
Die Stromkennzeichnung verzichtet danach auf eine Bekanntgabe der Herkunft des angebotenen Stroms und begnügt sich mit der Angabe von zusammenfassenden Daten. So werden sowohl Erdgas als auch Braunkohle und Steinkohle in einer Gruppe zusammengefaßt, wie auch alle Regenerativen Energien von großen Wasserkraftwerken bis zu kleinen Solaranlagen in einer Gruppe zusammengefaßt werden. Der Anteil von Strom aus Kraft-Wärme-Kopplung soll überhaupt nicht veröffentlicht werden. Für die so entstehenden drei großen Gruppen der Energieträger (fossil, atomar, erneuerbar) wird der angebotene Energiemix den bundesweiten Durchschnittswerten gegenübergestellt. Dies soll auch für die zusätzlichen Angaben zu CO2-Emissionen und radioaktivem Abfall gelten.
Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) kritisiert an dem neuen Stromkennzeichen, daß es nicht zur Transparenz des jeweils angebotenen Energiemixes beitrage. Neben der ungenügenden Aufgliederung der einzelnen Energieträger kritisiert die DUH vor allem die fehlende Ausweisung von Ökostrom, der nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz EEG übernommen und an Kunden weitergegeben werden muß (also nicht aus eigenen Kraftwerken stammt), sowie die Heranziehung des europäischen Strommixes für die zunehmenden Strommengen, die an den Strombörsen gehandelt werden. Da dieser europäische Strommix einen Anteil von 13 % Strom aus Wasserkraft enthält (in Deutschland jedoch nur ca. 4 %), weist der Ökostromanbieter LichtBlick - die Zukunft der Energie GmbH, Hamburg, darauf hin, daß sich ein Stromanbieter, der ausschließlich Kohlekraftwerke oder Kernkraftwerke betreibt, allein durch geschickten Handel an den europäischen Strombörsen auf eine Stromkennzeichnung von über 20 % Strom aus Regenerativer Energie „schönrechnen" kann. Die DUH fordert die Bundesregierung auf, zum Schutz der Verbraucherinteressen umgehend die noch ausstehende Ausführungsverordnung zur Stromkennzeichnung zu erlassen.
Die Stadtwerke Homburg, Stadtwerke Grünstadt, Technische Werke Friedrichshafen, HKW Würzburg, Infra Fürth und APT Deutschland GmbH haben in einem eigenen Entwurf zur Stromkennzeichnung insbesondere darauf Wert gelegt, daß Strom unbekannter Herkunft (z.B. von der Strombörse) auch als solcher deklariert wird und nicht nach Pauschalwerten mit z.T. doppelt gezählten Mengen auf die Energieträger umgerechnet wird. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Bayern für Beibehaltung der Steuerfreiheit reiner Biokraftstoffe
Das Bayerische Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten hat sich in einer aktuellen Pressemitteilung eindeutig für die Beibehaltung der Mineralölsteuerbefreiung für Biokraftstoffe ausgesprochen, sofern diese in Reinform vorliegen. Das Ministerium will dabei auch den Kraftstoff E85 (85 % Bioethanol und 15 % Benzin) den reinen Biokraftstoffen zuordnen. Mit einer Doppelstrategie der Beimischungspflicht von Biokraftstoffen zu fossilen Kraftstoffen sowie der Mineralölsteuerbefreiung für reine Biokraftstoffe soll die Bundesregierung nach Auffassung Bayerns die positive Entwicklung des jungen Marktes zügig vorantreiben. In den Branchen Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Gartenbau eingesetzte Biokraftstoffe sollten dabei ohnehin grundsätzlich steuerbefreit bleiben. Das Potential für Biokraftstoffe auf Basis von Rapsöl läßt sich nach Ansicht des Staatsministeriums in Bayern von derzeit 200.000 Tonnen auf 540.000 Tonnen steigern, womit dann bereits mehr als 10 % des jährlichen bayerischen Dieselverbrauchs gedeckt werden könnten. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Stadtwerke erteilen Quotensystem als Ersatz des EEG deutliche Absage
Die ASEW (Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung im VKU - Verband Kommunaler Unternehmen) als Organisation der Stadtwerke in Deutschland hat einer Neueinführung eines Quotensystems als Ersatz des Erneuerbare-Energien-Gesetzes EEG eine deutliche Absage erteilt. In einem aktuellen Positionspapier (im Internet herunterzuladen unter http://www.asew.de) legt die ASEW sowohl ein eindeutiges Bekenntnis zum weiteren Ausbau der Regenerativen Energien ab als auch zum Fortbestand des EEG. Die ASEW verweist auf die Kostenschere zwischen steigenden Preisen für fossile Energieträger und den durch die degressive Gestaltung des EEG vorgegebenen stets sinkenden Kosten der Regenerativen Energien, so daß deren Marktfähigkeit bereits mittelfristig absehbar sei und demzufolge eine momentane Förderung volkswirtschaftlich sinnvoll und notwendig sei. Im Vergleich zwischen Quotensystem und EEG sieht die ASEW durch das Quotensystem eine Benachteiligung kleiner und mittlerer Unternehmen sowie eine künstliche Verteuerung Regeneraiver Energien. Desweiteren fördert nach Ansicht der ASEW ein Quotenmodell nicht die weitere Entwicklung innovativer Technologien wie es das EEG durch Zusatzanreize in einfacher Weise ermöglicht. Belastungen, Verantwortung und Zusatzkosten sieht die ASEW beim Quotenmodell unverhältnismäßig auf die Verteilnetzbetreiber übertragen, also vor allem die Stadtwerke. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Nordex produziert Windturbinen in Joint Venture in China
Die Nordex AG, Hamburg, hat einen Joint Venture-Vertrag mit der Ningxia Electric Power Group und der Ningxia Tianjing Electric Energy Development Group zur Produktion von Windturbinen in China geschlossen. Die Konzerntochter Nordex Wind Power Equipment Manufacturing Co. Ltd. hält 50 % der Unternehmensanteile, die beiden chinesischen Partner sind auch an einem bestehenden Windpark beteiligt, der in den kommenden Jahren ausgebaut werden soll. Produziert werden sollen Windturbinen der Leistungsklasse 1,5 MW, bis zum Jahr 2009 sollen Turbinen mit etwa 200 MW Leistung gefertigt werden. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Erste öffentliche Bioethanol-Tankstelle eröffnet
In Bad Homburg vor der Höhe hat Ende letzter Woche die erste öffentliche Bioethanol-Tankstelle auf dem Betriebsgelände des Ford-Autohauses Kreissl GmbH eröffnet. Die Tankstelle ist rund um die Uhr nutzbar. Hintergrund der Tankstelleneröffnung ist das Angebot von Ford seit August 2005 mit zwei kraftstoff-flexiblen Fahrzeugtypen, die sowohl Superbenzin, Bioethanol als auch jede beliebige Mischung dieser zwei Komponenten tanken und nutzen können. Der Aufpreis für die flexible Motorausrüstung soll etwa 300 Euro betragen. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Dezentrale Stromerzeugung wirkt netzstabilisierend
Der Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung e.V. (B.KWK) hat aktuell darauf hingewiesen, daß dezentrale Anlagen zur Stromerzeugung sich stabilisierend auf das Gesamtsystem der Stromversorgung auswirken. Während Ausfälle zentraler Elemente der Stromversorgung über Kettenreaktionen zu Stromausfällen in ganzen Regionen führen können, tragen dezentrale Elemente zur Robustheit des Systems und zur Erhöhung der Versorgungssicherheit bei. Viele dezentrale Anlagen eignen sich darüberhinaus auch zur Notstromversorgung und können so das Ausmaß eines großräumigen Stromausfalls mindern. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Regenerative Energie diese Woche
05.-06.12. - Hannover: Das EEG - Umsetzung in der Praxis
06.12. - Bremen: Bremer Impulse: Bauen + Energie: Solarenergienutzung in der Umsetzung
06.12. - Leipzig: Energie und Umwelt zwischen Politik und Alltag: Ihren Ausweis bitte! – Der neue Energieausweis für Gebäude
07.12. - Berlin: Verleihung der Europäischen Solarpreise von EUROSOLAR
07.-08.12. - Bremen: Messe "waste to energy"
08.-09.12. - Berlin: 1. Forum Bioenergie
09.-11.12. - Bad Alexandersbad: Regionale Interessen erfolgreich vernetzen
Einzelheiten unter Termine. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Nachführgerät für Solarkollektor-Teststände entwickelt
Die PSE GmbH, Freiburg, hat ein Nachführgerät für Solarkollektor-Teststände entwickelt. Die Anlage erlaubt das manuelle Anfahren definierter Positionen ebenso wie das Abarbeiten mehrstufiger Programme. Prüfinstitute können so Wirkungsgrade und Einstrahlwinkel-Korrekturfaktor IAM europaweit einheitlich ermitteln und Kollektoren genormt zertifizieren. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Neuer Tagungsband zu Biokraftstoffen
Der Bundesverband BioEnergie e.V. (BBE) veranstaltete gemeinsam mit der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) vom 14.-15.11.2005 in Berlin zum dritten Male den Internationalen Fachkongreß für Biokraftstoffe. Die aktuellen Vorträge befaßten sich vor allem mit Biodiesel, Bioethanol, BTL und Biogas, sowie technischen Aspekten und der Marktentwicklung. Im Internet steht eine ausführliche Auflistung der Vortragsthemen und die Möglichkeit zur versandkostenfreien Bestellung unter http://www.energiefachbuchhandel.de. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)