dena und VDEW haben Vorschlag zur Stromkennzeichnung erarbeitet
Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) und der Verband der Elektrizitätswirtschaft e.V. (VDEW) haben gemeinsam einen Vorschlag zur Kennzeichnung von Stromprodukten erarbeitet. Nach einer Richtlinie der Europäischen Union (Elektrizitäts-Binnenmarkt-Richtlinie) sind die EU-Mitgliedstaaten verpflichtet, die Kennzeichnung von Strom in nationales Recht umzusetzen. In Deutschland soll dies im Rahmen der Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes erfolgen. Der nun erarbeitete Vorschlag soll zunächst mit Verbraucher- und Umweltverbänden, Gewerkschaften, Industrieverbänden sowie Vertretern der Strombörsen diskutiert werden. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Einigung zum Emissionshandel mit unterschiedlicher Bewertung
Die Einigung auf das künftige Mengengerüst des Emissionshandels (s. auch unsere Meldung von gestern), welches maßgeblich zur konkreten Ausgestaltung des Klimaschutzes in Deutschland beiträgt, ist sehr unterschiedlich bewertet worden. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sieht in dem Kompromiß eine Demontage der deutschen Klimapolitik und eine Benachteiligung weiter Teile der deutschen Wirtschaft zu Gunsten einiger weniger Großkonzerne. Innovative und technologieorientierte Unternehmen hätten nach Ansicht des BUND nun nur wenig Chancen auf einen Handel von erworbenen Emissionszertifikaten, während den Hauptverursachern von Kohlendioxidemissionen keinerlei Druck erzeugt würde, in die Reduzierung von Emissionen zu investieren. Der World Wide Fund for Nature (WWF) kritisiert, daß die von der Wirtschaft fest zugesagten Kohlendioxidreduktionen aus dem Jahre 2001 über 45 Millionen Tonnen Kohlendioxid nach der Einigung der Bundesregierung nur noch 13 Millionen Tonnen betragen sollen und daß insbesondere die Regelungen für Neuanlagen dazu führen, daß der heutige Stand der Technik ohne Innovationsanreize für mindestens 14 Jahre festgeschrieben wird. Der Naturschutzbund NABU weist darauf hin, daß durch die Beschlußfassung der Bundesregierung zu Gunsten einiger Großkonzerne auch das Instrument von Selbstverpflichtungen der Wirtschaft innerhalb der Umweltpolitik künftig entfalle, da sich dieses nun als bedeutungslos erwiesen habe.
Die europäische Wirtschaftsvereinigung e5 (European Business Council for Sustainable Energy) befürchtet negative Auswirkungen der Einigung in Deutschland für den Emissionshandel in ganz Europa, da viele andere Mitgliedstaaten sich die Handelsgrundlage auf sehr niedrigem Niveau zum Vorbild machen könnten und der Emissionshandel europaweit scheitern könnte, bevor er überhaupt begonnen habe. Weiterhin weist e5 darauf hin, daß die nationalen Verpflichtungen zur Reduktion von Kohlendioxid nach dem Kyoto-Protokoll nun von den Privathaushalten und dem Verkehrssektor erbracht werden müssten, wenn nicht über den Emissionshandel eine Reduzierung auf Seiten der Wirtschaft erzielt wird.
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) begrüßte die getroffene Einigung und gab gleichzeitig der Hoffnung Ausdruck, daß die EU-Kommission im Rahmen der Prüfung der nationalen Allokationspläne diese Einigung anerkennen möge. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) sieht den Kompromiß als Schritt in die richtige Richtung und begrüßt insbesondere die Übertragungsregelungen für Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG kündigte eine juristische Überprüfung des Verhandlungsergebnisses an, wobei sie insbesondere eine Benachteiligung derjenigen Unternehmen ausgeschlossen wissen möchte, die aufgrund des Beschlusses zum Ausstieg aus der Kernenergie zu einer langfristigen Substitution innerhalb ihres Kraftwerksparks gezwungen sind. Der Verband der Elektrizitätswirtschaft (VDEW) nahm die Kompromißlösung mit Erleichterung auf und sieht vordringlich keinen Handlungsbedarf. Der VDEW geht davon aus, daß weiterhin alle Arten der Stromerzeugung genutzt werden können und daß erst die Praxis des Emissionshandels zeigen werde, ob überhaupt Anreize zu Investitionsmaßnahmen entstünden. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Neues Ausbildungszentrum für Windenergietechnik
In Bremen hat das Berufsfortbildungswerk (bfw), eine gemeinnützige Bildungseinrichtung des Deutschen Gewerkschaftsbundes, ein Bildungs- und Trainingszentrum für Windenergietechnik eröffnet. Das Windzentrum, das auch von der Bundesagentur für Arbeit unterstützt wird, soll mit dazu beitragen, daß die noch junge Branche ihren Bedarf an qualifizierten Nachwuchskräften decken kann. Das Weiterbildungsangebot richtet sich sowohl an Neueinsteiger als auch an Firmen, die ihre Mitarbeiter durch gezielte Schulungen weiterqualifizieren wollen. Das Windzentrum ist erreichbar unter 0421/2477411. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Bevölkerung in Österreich für mehr Regenerative Energien
Der World Wide Fund for Nature (WWF), die IG Windkraft und Greenpeace hatten in Österreich das IMAS-Institut mit einer Studie über die Akzeptanz von Ökostrom in Österreich beauftragt. Nach den nun vorliegenden Ergebnissen befürworten 80 % der Bevölkerung einen Ausbau von Regenerativen Energien und eine bessere Förderung seitens der Regierung. Immerhin 54 % waren sogar bereit, Strompreissteigerungen von etwa 5 % hinzunehmen, wenn damit eine direkte Förderung Regenerativer Energien verbunden sei. Unter Ausschöpfung dieses Potentials ließe sich nach Angaben der IG Windkraft der Anteil von Ökostrom an der gesamten Stromversorgung in Österreich von aktuell 2 % auf etwa 10 % erhöhen. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Einigung über Zielmarke des Emissionshandels
Nach mehrwöchigen Verhandlungen zwischen dem Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit sowie dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ist es gestern zu einer Einigung über die Zielmarke des Emissionshandels gekommen. Danach soll der Ausstoß der am Emissionshandel beteiligten Unternehmen bis zum Jahr 2007 auf 503 Millionen Tonnen Kohlendioxid begrenzt werden und bis zum Jahr 2012 auf 495 Millionen Tonnen Kohlendioxid. In den Jahren 2000 bis 2002 lag der durchschnittliche Ausstoß an Kohlendioxid in Deutschland bei 505 Millionen Tonnen Kohlendioxid.
Die in diesem Zusammenhang häufig erwähnte Selbstverpflichtungserklärung der deutschen Industrie beinhaltet keine Festlegung auf konkrete Emissionsmengen, sondern ist als Bezug zu dem Basisjahr 1990 formuliert. Im Jahr 1995 hatte sich die deutsche Industrie danach verpflichtet, ihren Kohlendioxidausstoß bis zum Jahr 2005 um 20 % pro Produktionseinheit zu senken, und im Jahr 2000 diese Verpflichtung auf den Wert 28 % erhöht. Der Großteil dieser produktionsspezifischen Emissionseinsparungen wurde bereits zu Beginn der 90er Jahre durch die Stillegung von Industrien und Großkraftwerken in den Bundesländern Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen erreicht. Im Jahr 2001 traf die deutsche Wirtschaft (vertreten durch Bundesverband der Deutschen Industrie e.V., Verband der Elektrizitätswirtschaft e.V., Arbeitsgemeinschaft regionaler Energieversorgungsunternehmen e.V., Verband der deutschen Verbundwirtschaft e.V., Verband Kommunaler Unternehmen e.V., Bundesverband der Deutschen Gas- und Wasserwirtschaft e.V. und Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V.) darüberhinaus eine Vereinbarung über zusätzliche Maßnahmen zum Klimaschutz mit der deutschen Bundesregierung, wonach sie sich verpflichtete bis zum Jahre 2010 insgesamt 45 Millionen Tonnen Kohlendioxid einzusparen, davon wesentliche Anteile durch Ausbau und Erneuerung von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
BMU warnt vor Vertreibung von Industrieunternehmen
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) hat aktuell davor gewarnt, durch eine Verschlechterung der politischen Rahmenbedingungen die Abwanderung von Industriebetrieben aus Deutschland zu riskieren. In der Branche Regenerative Energie arbeiten nach Angaben des BMU zur Zeit etwa 120.000 Beschäftigte, davon allein in der Windkraftindustrie etwa 40.000 Personen. Sollten die Bedingungen bei der anstehenden Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes EEG und der Ausgestaltung des Emissionshandels zu Lasten dieses Wirtschaftszweiges geändert werden, befürchtet das BMU eine beginnende Abwanderung deutscher Technologieführer in diejenigen Länder, die das sehr erfolgreiche Förderinstrument des EEG aus Deutschland bereits übernommen haben, um einen Wirtschaftsaufschwung in diesem Sektor zu initiieren. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
KfW-Programm hat Modernisierung von 140.000 Wohnungen gefördert
Das KfW-CO2-Gebäudesanierungsprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat seit Beginn des Jahres 2001 zur Finanzierung von ca. 140.000 Modernisierungsinvestitionen in Wohnungen beigetragen. Insgesamt wurden etwa 50.000 zinsgünstige Kredite zugesagt mit einem Volumen von etwa 2,6 Milliarden Euro. Nach Erhebungen der KfW trug das Programm damit im Jahr 2003 auch zur Sicherung von 30.000 Arbeitsplätzen bei, unter Berücksichtigung des KfW-Wohnraum-Modernisierungsprogramm sogar zur Sicherung von mehr als 100.000 Arbeitsplätzen allein in 2003. Die Förderung der KfW zeigt damit, daß Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz - wie auch bereits aus der Branche Regenerative Energien bekannt - sehr positive volkswirtschaftliche Effekte bewirken. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Plambeck erhöht Beteiligung an SSP
Die Plambeck Neue Energien AG, Cuxhaven, hat ihre Beteiligung an der SSP Technology A/S, Dänemark, von 50,1 % auf 90 % erhöht. Die SSP Technology A/S produziert Rotorblätter für Windkraftanlagen. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
29.03.2004 / Nr. 2
Regierungsfraktionen bringen neue EEG-Novelle auf den Weg
Nachdem zwischen den für eine Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes EEG zuständigen Ministerien, dem Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit sowie dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, kein tragfähiger Kompromiß erarbeitet werden konnte, haben sich nunmehr Arbeitsgruppen der Regierungsfraktionen auf einen gemeinsamen Entwurf einer EEG-Novelle geeinigt. Da die Beschlüsse der Regierungsfraktionen erst am morgigen Tag erfolgen sollen, sind einzelne Details der Novelle noch nicht öffentlich zugänglich. Nach Angaben der online-Ausgabe der taz, die tageszeitung (http://www.taz.de) vom 27.03.2004, sollen entgegen der zuletzt geplanten Novelle die Beschränkungen für Windkraftanlagen im Binnenland gestrichen werden, die Degression für gute Windenergiestandorte verschärft werden, die Vergütungsdauer für Wasserkraftanlagen und Biogasanlagen verlängert werden, die an ein Verbot der kleinen Wasserkraft grenzenden Naturschutzauflagen abgeschwächt werden und der Bonus für den Einsatz von Energiepflanzen erhöht werden. Der Entwurf soll noch in dieser Woche im Bundestag gelesen und auch beschlossen werden. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Regenerative Energie diese Woche
30.03. - Berlin: Praxisseminar "Kraft-Wärme-Kopplung"
31.03. - Flensburg: Die Novelle des EEG - Auswirkungen auf Markt, Technik, Ökonomie
02.04. - Berlin: Bundeskonferenz Regionaler Solarinitiativen
02.04. - Gelsenkirchen: "Energie sparen - Ertrag steigern"
02.04. - Landau: 3. Rottaler Biomasse-Fachgespräch
Einzelheiten unter Termine. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Weitere Anzeichen für beginnende Verknappung fossiler Energien
Unbestritten zwischen den Verfechtern konventioneller Energieträger und den Befürwortern von Regenerativen Energien ist, daß fossile Energieträger nur begrenzt zur Verfügung stehen und nach einer Zeit der Knappheit eines Tages nicht mehr als Basis unserer Energieversorgung dienen können. Strittig ist häufig die Einschätzung darüber, wann dieser Zeitpunkt erreicht sein wird, wobei der einfache Bürger meist recht wenig Möglichkeiten hat, diese Einschätzungen zu bewerten. Die offen erkennbaren Anzeichen für eine allmählich beginnende Verknappung fossiler Energien häufen sich allerdings in den letzten Jahren. Nachdem viele Experten bereits den Irak-Krieg als Sicherungsmaßnahme der USA für Ölreserven eingestuft haben, insbesondere nach dem Eingeständnis der USA, daß von vornherein keine Massenvernichtungswaffen im Irak erwartet worden waren, weist nun aktuell die Deutsche Steinkohle AG auf Versorgungsrisiken bei Importkohle hin.
Nach Angaben der Deutschen Steinkohle AG wird der Weltmarkt für Kohle heute durch steigende Preise und leere Lager geprägt, wobei über 80 % der produzierten Kohle in den Produktionsländern selbst verbleiben und ca. 90 % des dann überhaupt noch gehandelten Anteils aus lediglich fünf Ländern stammen. China hat nun als zweitgrößter Exporteur für Kohle angekündigt, die Ausfuhrmenge für das Jahr 2004 drastisch zu reduzieren, und ist ganz offenbar bestrebt, die Energieressourcen des Landes zunehmend für seine eigene zukünftige Energieversorgung sicherzustellen. Sehr zu Recht weist die Deutsche Steinkohle AG darauf hin, daß geringes Handelsvolumen und Angebotskonzentrationen erhebliche Risiken schaffen. Der vermehrte Einsatz Regenerativer Energien ist neben klimapolitisch erwünschten Effekten besonders geeignet, diese Risiken zu reduzieren, weshalb die Bundesregierung über das Erneuerbare-Energien-Gesetz EEG ein nach internationalen Erfahrungen erfolgreiches Instrument zum weiteren Ausbau dieser Energien eingeführt hat. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Gutachten des Wirtschaftsministeriums stärkt Regenerative Energien
Ein vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit beauftragtes Gutachten mit dem Titel „Gesamtwirtschaftliche, sektorale und ökologische Auswirkungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes EEG" stärkt nach Angaben des Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE) den Regenerativen Energien den Rücken. Das vom Bundeswirtschaftsministerium bislang nicht veröffentlichte, jedoch dem BWE bereits vorliegende Gutachten wurde vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung, dem Energiewissenschaftlichen Institut der Universität Köln und dem Institut für Energetik und Umwelt erstellt. Nach Angaben des BWE kommen die Gutachter u.a. zu den Ergebnissen, daß die Kosten des EEG auch bei weiterem Ausbau gegenüber dem jetzigen Stand etwa konstant bleiben, daß die zusätzlichen Kosten für Netzausbau und Regelenergie von untergeordneter Bedeutung sind, daß der zusätzliche Bedarf an Regelenergie für Windkraftanlagen auch im Jahre 2010 lediglich bei 6,5 % liegt und daß das zusätzliche Stromangebot aus Regenerativen Energien auf dem Strommarkt zu einem Preisdruck führe und die Großhandelspreise daher sinken würden. Das Gutachten entzieht damit wesentlichen Argumenten von Kritikern gegen das EEG den Boden, welche insbesondere im Zuge der aktuellen Diskussionen um den Emissionshandel und die Novelle des EEG zu Wort gekommen sind. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Neues Buch zu Erneuerbaren Energien
Unter dem Titel „Erneuerbare Energien und Alternative Kraftstoffe" ist aktuell ein neues Buch von Sven Geitmann erschienen. Das Buch vermittelt einen guten Einstieg in das Thema und erfaßt (mit unterschiedlicher Informationstiefe) alle Träger Erneuerbarer Energien. Im Internet steht eine ausführliche Beschreibung und die Möglichkeit zur versandkostenfreien Bestellung unter http://www.energiefachbuchhandel.de. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Forschungsausschuß befürwortet internationale Vernetzung
Der Forschungsausschuß des Deutschen Bundestages hat sich nach Angaben des forschungs- und technologiepolitischen Sprechers der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Rahmen einer Expertenanhörung für die Stärkung und internationale Vernetzung von Forschung und Bildung bei Regenerativen Energien ausgesprochen. Die Experten sehen hierbei eine tragende Rolle bei der Internationalen Regenerative Energien Agentur (IRENA) und eine Chance auf Weiterentwicklung dieses Themas bei der Internationalen Konferenz für Regenerative Energien im Juni 2004 in Deutschland. Insbesondere Entwicklungsländer sind nach der Experteneinschätzung häufig von der internationalen Forschung abgekoppelt, so daß in einem ersten Schritt ein internationales Ausbildungsnetzwerk und ein Ausbildungsmaterialaustausch organisiert werden soll sowie die Einrichtung von Hochschulstipendien in entsprechenden Fachrichtungen. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Neues BINE-Info zu Schwungmassespeichern
Der Informationsdienst BINE der Fachinformationszentrum Karlsruhe Gesellschaft für wissenschaftlich-technische Information mbH hat ein neues Projekt-Info mit dem Titel "Kinetische Speicherung von Elektrizität" herausgegeben. Im Zuge zunehmender dezentraler Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Quellen in das Stromnetz können vermehrt Lastschwankungen im Netzbetrieb auftreten. Der zum Ausgleich erforderliche Einsatz von Reservekapazitäten oder Regelenergie kann jedoch durch kurzfristig verfügbare Energiespeicher deutlich reduziert werden. Neue, in Entwicklung befindliche Schwungmassespeicher sollen hier innerhalb von Millisekunden bis zu 2 MW Leistung über etwa 20 Sekunden liefern können. Über den aktuellen Stand der Entwicklung informiert die vorliegende vierseitige Broschüre, die kostenlos erhältlich ist bei: Informationsdienst BINE, Mechenstr. 57, 53129 Bonn, Fax: 0228/92379-29, E-Mail: bine@fiz-karlsruhe.de. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Neues BINE-Info zu Windleistungsprognosen
Der Informationsdienst BINE der Fachinformationszentrum Karlsruhe Gesellschaft für wissenschaftlich-technische Information mbH hat ein neues Projekt-Info mit dem Titel "Leistungsprognose für Windenergieanlagen" herausgegeben. Windleistungsprognosen sind wesentlich für Betreiber konventioneller Großkraftwerke, die ihren Lastfahrplan anhand der zu erwartenden Stromeinspeisung aus Windkraftanlagen auslegen. Der Bedarf an kurzfristig einzusetzender und damit teurer Regelenergie ergibt sich aus der Differenz zwischen Windleistungsprognose und tatsächlicher Windleistung. Ein aktuell verfügbares Prognosemodell des ISET Kassel (Institut für Solare Energieversorgungstechnik e.V.) liefert bereits Werte mit einem Fehler unter 10 % für den Folgetag und ca. 6 % für Kurzzeitprognosen. Über das Modell und die Forschungen zu weiterer Verbesserung der Windleistungsprognose informiert die vorliegende vierseitige Broschüre, die kostenlos erhältlich ist bei: Informationsdienst BINE, Mechenstr. 57, 53129 Bonn, Fax: 0228/92379-29, E-Mail: bine@fiz-karlsruhe.de. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
aleo solar erweitert Modulfabrik
Die aleo solar GmbH, Oldenburg, betreibt in Prenzlau unter der Firmierung S.M.D. Solarmanufaktur Deutschland GmbH & Co. KG eine Modulfabrik mit einer Kapazität von aktuell 15 MW (s. auch unsere Meldung 16.04.2002 / Nr. 3 im Archiv). Die aleo solar will nun die Kapazität mit Errichtung einer zweiten Produktionslinie auf 25 MW ausbauen und die Mitarbeiterzahl dabei von etwa 100 auf ca. 140 erhöhen. Bereits ab Mai diesen Jahres soll die neue Produktion anlaufen und zur Deckung des zur Zeit hohen Bedarfes nach Solarmodulen beitragen und die am Markt für die Solarinstallateure bestehenden Lieferzeiten verkürzen helfen. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Deutsche Emissionshandelsstelle beim Umweltbundesamt angesiedelt
Die Deutsche Emissionshandelsstelle, die künftig für die Zuteilung und Ausgabe von Emissionsberechtigungen, Überwachungs- und Steuerungsaufgaben, Führung eines nationalen Registers, nationale und internationale Berichterstattung sowie Service für teilnehmende Unternehmen, Sachverständige und Emissionshändler zuständig sein wird, wird in Berlin beim Umweltbundesamt errichtet. Das Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz (TEHG), welches die Rahmenbedingungen des Emissionshandels in Deutschland festlegt, ist bereits am 12.03.2004 im Bundestag verabschiedet worden. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
EEG-Novelle begünstigt Monopolstrukturen in der Windenergienutzung
Die geplante Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes EEG sieht drastische Einschnitte im Bereich der Windenergienutzung im Binnenland vor. In unserer Meldung 11.03.2004 / Nr. 2 wiesen wir bereits auf die Zusammenhänge hin, jedoch nicht ganz korrekt darauf, daß Windkraftanlagen nur bei Nachweis eines Ertrages von mindestens 65 % eines Referenzertrages in den Geltungsbereich des EEG fallen würden, während es korrekt heißen muß, daß nur bei Nachweis eines Ertrages von mindestens 65 % eines Referenzertrages eine Vergütungspflicht für Netzbetreiber besteht. Dies bedeutet allerdings, daß wirtschaftlich attraktive Windkraftstandorte im Binnenland, die unterhalb des 65-%-Wertes liegen (z.B. fast ganz Bayern), nicht von Bürgerbetreibergemeinschaften, Landwirten oder privatwirtschaftlichen Unternehmen genutzt werden können, jedoch sehr wohl von den großen Energieversorgungsunternehmen, die in Monopolstellung in Besitz der Stromnetze sind und somit Netzbetreiber. Die geplante EEG-Novelle ermöglicht diesen eine freiwillige Vergütung von eingespeistem Windstrom und damit eine monopolistische Kontrolle des weiteren Ausbaus der Windenergie in großen Teilen des Binnenlandes. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
22.03.2004 / Nr. 2
„RegioSolar" veröffentlicht Kurzstudie
Das Projekt „RegioSolar", eine gemeinsame Initiative von Bundesverband Solarindustrie e.V. (BSi) und Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, veranstaltet am 02./03. April 2004 die erste Bundeskonferenz regionaler Solarinitiativen (s. auch unsere Meldung 11.12.2003 / Nr. 2 im Archiv). Aktuell wurde hierzu nun eine Kurzstudie veröffentlicht, die einen Überblick über die Solarinitiativenbewegung in Deutschland beinhaltet. Die Kurzstudie kann kostenlos unter http://www.regiosolar.de heruntergeladen werden. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Regenerative Energie diese Woche
22.03. - Straubing: C.A.R.M.E.N.-Forum „Nachwachsende Rohstoffe" , Titel: „EU-Osterweiterung - Rahmenbedingungen, Potenziale, Chancen"
23.-25.03. - Kielce/Polen: ENEX - New Energy 2004
24.03. - Stuttgart: Kleine Blockheizkraftwerke für die dezentrale Wärme- und Stromversorgung
24.-25.03. - Garching: Forum "Kraft-Wärme-Kopplung mit Biomasse"
25.-26.03. - Freiberg/Sachsen: Kommunalkonferenz "Erneuerbare Energien" -Best -Pracice-Beispiele
Einzelheiten unter Termine. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Neue Studie zeigt volkswirtschaftliche Vorteile Regenerativer Energien
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu) und das Wuppertal Institut für Klima, Energie und Umwelt (WI) haben im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in dreijähriger Arbeit eine Langzeitstudie mit dem Titel „Ökologisch optimierter Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien in Deutschland" erstellt. Die Studie entwirft sowohl Mittel- als auch Langfrist-Szenarien für Deutschland bis zum Jahre 2050 und berücksichtigt neben den aktuell verfügbaren ökonomischen, ökologischen und technischen Daten auch die Ergebnisse anderer Studien sowie die zu erwartenden wesentlichen Auswirkungen auf Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft. Danach können in Deutschland bis zum Jahr 2050 etwa 65 % des elektrischen und 45 % des thermischen Energiebedarfs durch Regenerative Energien volkswirtschaftlich sinnvoll bereitgestellt werden, wenn die politischen Rahmenbedingungen den Ausbau der Regenerativen Energien weiterhin ermöglichen und Effizienzsteigerungen auch bei der Nutzung fossiler Energien fortgeführt werden.
Ein entscheidender Zeitraum wird bis zum Jahre 2020 gesehen, in welchem erhebliche Investitionen getätigt werden müssen, die zu einer deutlichen Kosteneffizienzsteigerung führen. Die Kosten für Energie aus Erneuerbaren Quellen werden der Studie zufolge dann in etwa 20 Jahren unter diejenigen aus fossilen oder atomaren Quellen sinken. Die Studie hat in ihren Szenarien insbesondere auch strenge naturschutzbezogene Kriterien wie z.B. eingeschränkte Flächenverfügbarkeit berücksichtigt sowie die Gewährleistung einer jederzeitigen Versorgungssicherheit. Zu den Kernforderungen an die Politik gehört u.a. die Schaffung eines Instrumentes für den Wärmemarkt, welches in Analogie zum Erneuerbare-Energien-Gesetz EEG im Stromsektor zu erheblicher Dynamik im Markt führt. Der Ersatz des EEG durch sogenannte Quotenmodelle, die gelegentlich in die Diskussion gebracht werden, wird von den Autoren der Studie sowohl aus Kostengründen als auch aus Effizienzgründen verworfen. Eine Kurzfassung der Studie kann unter http://www.bmu.de abgerufen werden, die Langfassung soll etwa Mitte Mai veröffentlicht werden. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
ForschungsVerbund Sonnenenergie veröffentlicht aktuelle Forschungsergebnisse
Der ForschungsVerbund Sonnenenergie (FVS), ein Zusammenschluß der führenden deutschen Forschungsinstitute auf dem Gebiet der Regenerativen Energien, hat aktuell einen Tagungsband mit dem Titel „Photovoltaik - Neue Horizonte" veröffentlicht. Die neuesten Ergebnisse der Solarzellenforschung aus den Mitgliedsinstituten des FVS sind in dem Band enthalten, der im Internet unter http://www.FV-Sonnenenergie.de kostenlos abgerufen werden kann oder auch kostenlos als gedrucktes Heft bestellt werden kann unter: ForschungsVerbund Sonnenenergie, Öffentlichkeitsarbeit, Kekuléstr. 5, 12489 Berlin, Fax: 030/8062-1333, E-Mail: fvs@hmi.de. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
BS Rotor Technic bietet neue Beschichtung für Rotorblätter
Die BS Rotor Technic, Northeim, bietet für Rotorblätter von Windkraftanlagen eine neue Beschichtung an, die analog zum sogenannten Lotus-Blatt-Effekt einen Selbstreinigungseffekt aufweist. Nach Angaben der BS Rotor Technic wird mit der neuen Beschichtung die Haftung von Schmutz und Eis verhindert, die Oberfläche gegen chemische Einflüsse durch Salzwasser oder Chemikalien versiegelt, ein UV-Strahlenschutz erzielt, die Abriebbeständigkeit erhöht und der Luftwiderstand verringert. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
ENERCON-Windkraftanlage erhält erstes Zertifikat für netzstabilisierende Eigenschaften
Eine Windkraftanlage der ENERCON GmbH, Aurich, wird als erste Windkraftanlage ein Zertifikat erhalten für erweiterte Netzeigenschaften bzw. netzstabilisierende Eigenschaften. Vor dem Hintergrund des in den nächsten Jahrzehnten deutlich ansteigenden Anteils an Strom aus Windkraftanlagen im Stromnetz und des bereits heute regional über 50 % bestehenden Anteils wird die Frage der Netzeigenschaften von Windkraftanlagen immer aktueller. Nach Angaben von ENERCON legen europäische Netzbetreiber heute in ihren Richtlinien schon fest, daß Windkraftanlagen in Bezug auf die Bereitstellung von Blindstrom im Normalbetrieb oder die Einspeisung von Wirkleistung im Fehlerfall das Stromnetz unterstützen müssen. Bisher waren Windkraftanlagen nach den Vorgaben der Energieversorger darauf ausgelegt, bei einem Fehler im Stromnetz vom Netz getrennt zu werden und haben dabei z.T. kurzfristig Blindleistung bezogen.
Die neue ENERCON-Anlage liefert nun in der Zeit eines temporären Netzkurzschlusses einen Kurzschlußstrom und unmittelbar nach Behebung des Netzfehlers die volle Wirkleistung. Da sie somit netzstabilisierend auf das Übertragungsnetz wirkt, wird sie auch als „Transmission-Anlage" bezeichnet (engl. transmission-system = Übertragungsnetz). Eine Trennung vom Netz ist nur noch dann vorgesehen, wenn der Netzfehler in direkter Umgebung der Windenergieanlage auftritt. Dadurch wird gewährleistet, daß auch bei einem Netzkurzschluß ein Leistungsausfall nicht zur Unterschreitung der im Verbundnetz vorzuhaltenden Regelleistung von 3.000 MW führt und somit auch bei einem weiteren konsequenten Ausbau der Windenergie kein erhöhter externer Regelleistungsbedarf entsteht. Ein aktueller Test an einer Windkraftanlage des Typs E-66 von ENERCON mit 2 MW Nennleistung in Kronprinzenkoog hat diese Netzeigenschaften untersucht und bestätigt, so daß diese Anlage nach Angaben von ENERCON als erste Windkraftanlage ein Produktzertifikat der Forschungsgemeinschaft für Elektrische Anlagen und Stromwirtschaft e.V. (FGH) für erweiterte Netzeigenschaften erhalten wird, welches bereits von den Behörden anerkannt ist und als Typenprüfung die Einzelfallprüfung des Übertragungsnetzbetreibers ersetzen soll. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Wissenschaftlicher Beirat empfiehlt beispielhafte Großprojekte
Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) hat gestern seine Empfehlungen zur Internationalen Konferenz für Regenerative Energien (renewables2004) abgegeben. Neben einem langfristigen Prozeß zum weltweiten Ausbau der Regenerativen Energien und einer Verlagerung der inhaltlichen Schwerpunkte von fossiler und nuklearer Energie hin zu Regenerativen Energien und Energieeffizienzmaßnahmen empfiehlt der Beirat auch die Initiierung beispielhafter Großprojekte zur Umgestaltung der Energiesysteme. Insbesondere den Entwicklungsländern mißt der Beirat eine erhebliche Bedeutung für die Verbreitung umweltgerechter Technologien der Energieerzeugung bei. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Bayerisches Landwirtschaftsministerium für erhöhte Vergütung von Biogasstrom
Das Bayerische Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten hat sich für eine Erhöhung des Einspeisesatzes für Strom aus Biogas ausgesprochen, der nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz EEG gewährt wird. Anlaß für die Forderung war eine Anregung des Verbandes Bayerischer Landwirtschaftlicher Brennereien, dem das Ministerium auch Unterstützung dafür zusagte, daß Monopolbrennereien künftig auch über ihr jährliches Braurecht hinaus Alkohole für den Kraftstoffmarkt produzieren dürften. Das Landwirtschaftsministerium begründete die Erhöhung der Vergütung mit der Verläßlichkeit und Kalkulierbarkeit von Biogasstrom.
Bereits im November 2003 hatte der Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. (SFV) eine Bonusvergütung für denjenigen Strom aus Regenerativer Energie angeregt, der bedarfsorientiert als Regelenergie oder Spitzenlaststrom zur Verfügung gestellt würde (s. auch unsere Meldung 24.11.2003 / Nr. 2 im Archiv). (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Niedersachsen bietet Landwirten Förderung für Photovoltaikanlagen
Das Land Niedersachsen stellt ab sofort Landwirten eine Zuschußförderung für Photovoltaikanlagen im Rahmen des Agrarinvestitionsförderprogrammes (AFP) zur Verfügung. Nach Angaben des Niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums können nach den seit 01.01.2004 geltenden verbesserten Vergütungssätzen für Solarstrom Photovoltaikanlagen wirtschaftlich betrieben werden, wenn die Rahmenbedingungen für die Anlagen gut sind. Hier bestehen insbesondere auf den großen Dachflächen landwirtschaftlicher Gebäude interessante Möglichkeiten. Die neue Förderung soll dabei den hohen Anfangsinvestitionsbedarf abmildern. Förderanträge sind über die zuständigen Landwirtschaftskammern zu stellen. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Wachstum im Photovoltaikmarkt schafft neue Arbeitsplätze
Das Photovoltaik-Vorschaltgesetz, welches im Vorgriff auf die diskutierte Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes EEG neue Vergütungssätze für Solarstrom festlegt und bereits seit 01.01.2004 in Kraft getreten ist, hat nach Angaben des Bundesverband Solarindustrie e.V. (BSi) bereits spürbar zu einer Nachfrageerhöhung auf dem Solarmarkt geführt. Allein aufgrund der bisherigen Nachfrage wird für das Gesamtjahr ein Marktwachstum von über 50 % erwartet. Der BSi geht davon aus, daß dieses Marktwachstum zu einer Zunahme an Arbeitsplätzen von mehreren Tausend führen wird, wobei bereits im Vorjahr in Produktion, Vertrieb und Installation über 10.000 Personen beschäftigt waren. Der Branchenverband ist auch zuversichtlich, daß der im Gesetz vorgesehene Degressionssatz der Solarstromvergütung von jährlich 5 % für neu installierte Anlagen durch Kostensenkungen der Hersteller aufgefangen werden kann, so daß die Marktbelebung sich nachhaltig gestalten werde. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Biodiesel Schwarzheide soll nach Insolvenz fortgeführt werden
Die Biodiesel Schwarzheide GmbH, Butzbach, hatte im Dezember 2003 nach dem Rückzug der Umweltkontor Renewable Energy AG, Erkelenz, aus der Muttergesellschaft der Biodiesel Schwarzheide, der NEVEST new energy AG, Butzbach, Insolvenzantrag stellen müssen (s. auch unsere Meldung 16.12.2003 / Nr. 3 im Archiv). Nachdem der Insolvenzverwalter bei den beteiligten Banken einen Massekredit erwirken konnte, soll der Betrieb der Produktionsstätte in Schwarzheide nun weiter hochgefahren und zunächst vom Insolvenzverwalter fortgeführt werden. Aufgrund zwischenzeitlich geschlossener Kontrakte wird ein rentabler Betrieb erwartet, der zu gegebener Zeit einem Investor übertragen werden soll. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
15.03.2004 / Nr. 3
Stromproduktion in Deutschland 2003 zu über ¾ staatlich subventioniert
Der Verband der Elektrizitätswirtschaft e.V. (VDEW) hat aktuell die ersten Erhebungen zur Zusammensetzung der Stromproduktion in Deutschland im Jahr 2003 veröffentlicht. Danach wurden aus Braunkohle und Steinkohle ca. 280 Milliarden kWh Strom erzeugt (ca. 50 %), aus Kernenergie ca. 156 Mrd. kWh (ca. 28 %), aus Erdgas ca. 55 Mrd. kWh (ca. 10 %) und aus Regenerativer Energie (ohne Biomasse) ca. 39 Mrd. kWh (ca. 7 %). Die Biomasse ist unglücklicherweise in der Statistik - wie auch in den Vorjahren - gemeinsam mit der Stromproduktion aus Müll ausgewiesen, so daß der Wert der Angabe sehr begrenzt ist. Die Wasserkraft lieferte 2003 nach den Angaben des VDEW ca. 20 Milliarden kWh (2002: 24), die Windenergie ca. 19 Mrd. kWh (2002: 16) und die Photovoltaik ca. 0,3 Mrd. kWh (2002: 0,2). Die vom Staat hoch subventionierten Energieträger Kohle und Kernenergie trugen somit zu über 75 % der deutschen Stromproduktion bei, so daß die Kosten der Stromerzeugung nicht nur von den Stromverbrauchern, sondern zu erheblichen Anteilen auch vom Steuerzahler getragen worden sind. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Machbarkeitsstudie zur Erdwärmenutzung in Bochum abgeschlossen
Die Machbarkeitsstudie zur Nutzung der Erdwärme in Bochum ist von den beteiligten Wissenschaftlern und Ingenieuren der Ruhr-Universität Bochum abgeschlossen worden. Voraussichtlich im Herbst 2004 soll die zweijährige Erkundungsphase mit der ersten Bohrung beginnen, so daß bei reibungslosem weiteren Ablauf im Jahr 2009 mit der Nutzung der Erdwärme gerechnet werden kann. Die zwei Bohrungen sollen auf eine Tiefe von ca. 4 km geführt werden, wo eine Gesteinstemperatur von ca. 120 °C vorliegt. Mittels hydraulischer Sprengungen im Untergrund sollen die Enden der Bohrungen miteinander über Risse und Kluftsysteme in Verbindung gebracht werden, so daß das Untergrundgestein als Wärmetauscher für zirkulierendes Wasser genutzt werden kann. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Regenerative Energie diese Woche
17.03. - Bremen: Seminar "Repowering in Deutschland - Praxiserfahrungen, Potenziale, Rahmenbedingungen"
18.-19.03. - Lausanne/Schweiz: 3rd European Conference on Green Power Marketing 2004
Einzelheiten unter Termine. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Klage gegen Offshore-Windpark abgewiesen
Die OSB Offshore-Bürger-Windpark Butendiek GmbH & Co. KG, Husum, hat den Offshore-Windpark „Butendiek" ca. 35 km westlich von Sylt geplant und für die Errichtung bereits Ende 2002 eine Genehmigung des Bundesamtes für Seeschiffahrt und Hydrographie erhalten (s. auch unsere Meldung 19.12.2002 / Nr. 1 im Archiv). Die Naturschutzverbände BUND und NABU hatten dagegen beim Verwaltungsgericht Hamburg Klage eingereicht. In der vorigen Woche wies das Gericht die Klage nun mit der Begründung ab, daß die Verbände von vornherein nicht klageberechtigt seien, da sich die Baugenehmigung auf ein Gebiet außerhalb des deutschen Hoheitsgebietes beziehe (Ausschließliche Wirtschaftszone AWZ). Offen ist derzeit noch, ob die Verbände gegen die Abweisung Widerspruch einlegen, und offen ist ebenfalls eine weitere Klage gegen den Windpark durch die Gemeinde Kampen. Eine Klage der Erzeugergemeinschaft der Krabbenfischer konnte im Vorfeld durch Einigung der Beteiligten beigelegt werden. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
NRW eröffnet Geothermiezentrum
An der Fachhochschule Bochum wird am heutigen Tage das „Zentrum für Geothermie und Zukunftsenergien" eröffnet. Als Zusammenschluß der Fachbereiche Architektur, Bauingenieurwesen, Elektrotechnik, Maschinenbau, Geoinformatik und Wirtschaft soll es die wissenschaftlichen Grundlagen für die Versorgung weiter Teile des Ballungsraumes Ruhrgebiet mit Energie aus Erdwärme legen. Als erster Schritt sollen Machbarkeitsstudien für zunächst 10 mögliche Kraftwerksstandorte in NRW erstellt werden. Das Zentrum ist gleichzeitig Kern des „Forschungsverbundes Geothermie in NRW", dem neben der Fachhochschule Bochum auch die RWTH Aachen und die FH Gelsenkirchen angehören. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Verpflichtungen aus Kyoto-Protokoll komplett in EU-Recht umgesetzt
Am 10.03.2004 ist eine Entscheidung des Europäischen Parlaments und des Rates in Kraft getreten, mit dem die letzten noch ausstehenden Verpflichtungen aus der Unterzeichnung des Kyoto-Protokolls in sämtlichen Mitgliedstaaten rechtsverbindlich werden. Nachdem die Ziele der EU zur Reduzierung der Treibhausgase und die Lastenteilungsvereinbarung der einzelnen Mitgliedstaaten bereits seit 2002 verbindlich waren, bezieht sich die aktuelle Entscheidung auf die Modalitäten der Emissionsüberwachung und die entsprechende Berichterstattung. Die erhobenen Daten sollen damit sowohl transparent als auch miteinander vergleichbar werden und letztlich auch eine Überwachung der Fortschritte zur Erreichung der Reduktionsziele von einzelnen Mitgliedstaaten ermöglichen. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Umweltausschuß beschließt Emissionshandelsgesetz
Der Umweltausschuß des Deutschen Bundestags hat Mitte der Woche das Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz nach Vorlage eines Entwurfes der Ministerien und mit Änderungen der Regierungsfraktionen beschlossen. Der rechtliche Rahmen für den Emissionshandel in Deutschland soll zum 01.01.2005 in Kraft treten. Er sieht u.a. vor, eine bundesweite Emissionshandelsstelle einzurichten, eine Initiative der Oppositionsfraktionen, den Emissionshandel den einzelnen Bundesländern zu überlassen, wurde nicht angenommen. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Windenergienutzung in Bayern vor dem Aus
Der Landesvorstand Bayern im Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE) hat aktuell darauf hingewiesen, daß bei Inkrafttreten der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes EEG in der bislang vorliegenden Fassung ab dem Jahr 2005 in Bayern keine einzige Windkraftanlage mehr errichtet werden könne. Die Gesetzesnovelle sieht als neu hinzukommende Einschränkung im Bereich der Windenergie vor, daß Windkraftanlagen nur noch dort in den Geltungsbereich des Gesetzes fallen, wo mindestens 65 % eines Windstärke-Referenzwertes erreicht werden. Der BWE-Landesvorstand Bayern teilt nun mit, daß dies in fast ganz Bayern nicht erreicht werde und die wenigen danach verbleibenden Flächen ausnahmslos durch Baubeschränkungen (Regionalpläne, Naturparks etc.) ausgeschlossen seien.
Bereits mehrfach hatte der BWE darauf hingewiesen, daß es für die neue Beschränkung der Windenergie keine sachliche Begründung gebe und daß auch an windschwächeren Standorten eine wirtschaftliche Produktion umweltfreundlicher Windenergie möglich sei. Die Beschränkung gefährde vielmehr die weitere Entwicklung innovativer Techniken zur besseren Nutzung der Windenergie im Binnenland, die in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich gewesen und Voraussetzung für viele lukrative Exportmärkte sei. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Ausschreibung für Mobilitätsdienstleistungen bei der „renewables2004" entschieden
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit hatte Anfang des Jahres das Sponsoring für Mobilitätsdienstleistungen im Rahmen der Internationalen Konferenz „renewables2004" öffentlich ausgeschrieben (s. auch unsere Meldung 19.01.2004 / Nr. 4 im Archiv). Den Zuschlag erhielt nun ein Konsortium aus 21 deutschen und internationalen Erdgas- und Mineraloelunternehmen sowie 5 Automobilkonzernen unter Führung der avacon AG, Helmstedt. Das Konsortium stellt für die Dauer der Konferenz ca. 40 Pkw und Busse bereit, die mit Biogas aus einer Biogasanlage in Soltau betrieben werden. Nach Angaben des Ministeriums wollen die Unternehmen einschließlich der Mineraloelgesellschaften mit dem Engagement die Potentiale von Erdgas und Biogas für mehr Unabhängigkeit vom Erdöl deutlich machen. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
WWEA gibt Statistik der weltweiten Windenergienutzung bekannt
Die World Wind Energy Association (WWEA) hat aktuell die neuen Statistiken zur weltweiten Windenergienutzung bekanntgegeben. Bereits im Februar hatte die European Wind Energy Association (EWEA) entsprechende Zahlen für Europa vorgelegt (s. auch unsere Meldung 04.02.2004 / Nr. 4 im Archiv). Nach den Zahlen der WWEA dominieren die europäischen Länder auch im weltweiten Vergleich sowohl was die gesamte installierte Leistung betrifft als auch hinsichtlich des Zubaus im Jahre 2003. Bislang fünf Länder haben mehr als 1 GW Windkraftleistung installiert, dies sind nach Deutschland (14.609 MW) die USA (6.370 MW), Spanien (6.202 MW), Dänemark (3.110 MW) und Indien (2.110 MW). In der Neuinstallation 2003 folgen auf Deutschland (2.608 MW) die USA (1.685 MW), Spanien 1.372 MW), Indien (408 MW) und Österreich (276 MW).
Während auf dem afrikanischen Kontinent 2003 insgesamt nur 4,5 MW neuer Leistung an das Stromnetz angeschlossen wurden, steht in Ostasien offenbar eine erhebliche Entwicklung bevor. Neben der Plazierung von Indien unter den „Top-Five" hat sich auch China mit 567 MW und einem höheren Zubau in 2003 als beispielsweise Großbritannien oder Frankreich gut positioniert und Neuinstallationen im Gigawattbereich angekündigt. Mittel- und Südamerika spielt derzeit im internationalen Vergleich keine Rolle, wobei Costa Rica mit 71 MW die meisten Anlagen installiert, jedoch im Jahr 2003 keinerlei Zubau erfahren hat. Der internationale Vergleich zeigt sehr deutlich das erhebliche Exportpotential, welches für die technologisch führenden Nationen besteht. Ausführliche statistische Erhebungen finden sich im Internet unter http://www.wwindea.org. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
Sachverständigenanhörung des Deutschen Bundestags zum EEG
Der Umweltausschuß des Deutschen Bundestags hatte gestern zur Sachverständigenanhörung über die Zukunft des Erneuerbare-Energien-Gesetz EEG geladen. Als Fachverbände der Branche Regenerative Energien nahmen der Bundesverband Erneuerbare Energien e.V. (BEE) teil, der Bundesverband BioEnergie e.V. (BBE), der Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE) sowie der Bundesverband Deutscher Wasserkraftwerke e.V. (BDW). Die Experten standen zahlreichen Fragen aus den Bundestagsfraktionen Antwort, ein ausführliches Protokoll der Antworten findet sich auf den