Erneuerbare Energie News von Dezember 2009

 
23.12.2009 / Nr. 1

Klimakonferenz Kopenhagen überwiegend negativ beurteilt

Die Klimakonferenz in Kopenhagen ist nach dem Ende der Marathon-Verhandlungen überwiegend negativ beurteilt worden. Sowohl Umweltschutzverbände als auch Industrieverbände sehen die Konferenz als gescheitert an, da kein verbindliches Protokoll verabschiedet und nicht einmal ein Abschlußdokument ohne konkrete Zahlen von der Versammlung angenommen wurde. Angesichts des fehlenden Ergebnisses wird außerordentlich selten gewürdigt, daß in Kopenhagen sowohl China als auch die USA von Beginn bis Ende maßgeblich an den Verhandlungen beteiligt waren und eine Fortsetzung der Verhandlungen angekündigt haben. Noch vor nicht sehr langer Zeit galt die Einbindung insbesondere der USA in die internationalen Klimaschutzbemühungen als das vordringlichste Ziel der Klimapolitik. Eine Unterschrift der USA zu einem Kyoto-Nachfolgeprotokoll bereits im ersten Anlauf war jedoch zu keiner Zeit zu erwarten. Sowohl die Bundesregierung als auch der Europäische Umweltministerrat am 22.12.2009 interpretierten die Konferenz daher als ersten Schritt zu einem verbindlichen Klimaschutzabkommen. Weder der Europäische Umweltministerrat noch die Bundesregierung sahen sich veranlaßt, die bestehenden klimapolitischen Zielmarken in die eine oder andere Richtung zu revidieren. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)

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18.12.2009 / Nr. 2

Viessmann übernimmt Schmack Biogas

Die Schmack Biogas AG, Schwandorf, hatte im Oktober einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt (s. auch unsere Meldung 22.10.2009 / Nr. 2 im Archiv). Mitte dieser Woche nun hat die Viessmann Gruppe, Allendorf (Eder), im Wege einer übertragenden Sanierung wesentliche Vermögensgegenstände von Schmack Biogas und einigen Tochterunternehmen mit Wirkung zum 01.01.2010 übernommen. Der Gläubigerausschuß hat dem Vertrag zwischen dem Insolvenzverwalter und der Viessmann Gruppe bereits zugestimmt. Gegenstand des Vertrages ist u.a. auch die Übernahme von mehr als drei Viertel der Mitarbeiter und die maßgebliche Finanzierung einer Transfergesellschaft für nicht übernommene Mitarbeiter durch Viessmann. Nach der Übernahme der BIOFerm GmbH, Waldmünchen, im Jahr 2007 zählt die Viessmann Gruppe mit der Übernahme der Schmack Biogas AG nunmehr zu den größten Anbietern von Biogastechnik im internationalen Maßstab. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)

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18.12.2009 / Nr. 1

Broschüre zur EnEV-Novelle 2009

Die Energieeinsparverordnung (EnEV) ist wieder einmal novelliert worden und in der jetzigen Form seit 01.10.2009 in Kraft. Die ASUE Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch e. V. hat zur EnEV 2009 eine knapp 40 Seiten starke Broschüre herausgegeben und auf der Internetseite http://www.asue.de zum kostenlosen Herunterladen bereitgestellt. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)

zu ASUE
weiterführende Literatur "Vom Altbau zum Niedrigenergie- und Passivhaus - mit EnEV 2009"

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17.12.2009 / Nr. 3

Energieszenarien unterschätzen Regenerative Energien

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat gemeinsam mit der Ecofys GmbH und dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) eine Studie erstellt zu den Potentialen von Regenerativen Energien und Energieeffizienzmaßnahmen sowie deren Berücksichtigung in bisherigen Szenarien zur künftigen Energieversorgung. Die Wissenschaftler kommen zu dem Ergebnis, daß sehr beträchtliche Potentiale existieren, die von Energieszenarien überwiegend zu gering eingeschätzt werden und insbesondere im Wärmesektor nicht ausreichend transparent dokumentiert werden. Die Studie ist im Internet unter http://www.dlr.de abrufbar. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)

zum DLR

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17.12.2009 / Nr. 2

World Future Council will frisches Geld für Entwicklungsländer

Der World Future Council (WFC) hat vorgeschlagen, über Sonderziehungsrechte des Internationalen Währungsfonds (IWF) kurzfristig hohe Geldmengen für Entwicklungsländer verfügbar zu machen, um dem Klimawandel entgegenwirken zu können. Der Finanzbedarf der G77 von 300 bis 500 Milliarden Euro werde von den nationalen Haushalten nicht erfüllt, so daß zinsfreie und unbefristet gestundete Sonderziehungsrechte des IWF für die Entwicklungsländer eine Chance darstellen könnten. Zur Vermeidung inflationärer Effekte schlägt der WFC vor, die Mittel zweckgebunden einzusetzen in konkrete Projekte zur Nutzung Regenerativer Energien, also dort, wo sie sofort zur Schaffung von Arbeitsplätzen und Erhöhung der Wertschöpfung beitragen. Der World Future Council wurde im Jahr 2000 von Jakob von Uexküll initiiert (Stifter des „Alternativen Nobelpreises"), im Jahr 2004 etabliert und hat seit 2007 als Institut seinen Sitz in Hamburg. Dem WFC gehören 50 Ratsmitglieder an, die sich in verschiedensten Ländern bereits durch hohes Engagement für die Ziele des Rats eingesetzt haben, eine sichere, gerechte, friedvolle und nachhaltige Welt zu schaffen bzw. zu erhalten. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)

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17.12.2009 / Nr. 1

Wettbewerb zur Energieforschung in NRW

Das Land Nordrhein-Westfalen hat über die Trägergesellschaft EnergieAgentur.NRW GmbH und den Projektträger ETN der Forschungszentrum Jülich GmbH den zweiten Förderwettbewerb Energieforschung.NRW ausgerufen. Die Teilnahmeberechtigung ist sehr weit gefaßt, Thema ist u.a. die dezentrale Konversion von Biomasse oder die Begleitforschung zu Biogasanlagen. Weitere Informationen und Ansprechpartner stehen im Internet unter http://www.fz-juelich.de/etn/wettbewerbe/energieforschung2009. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)

zum Projektträger ETN

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16.12.2009 / Nr. 2

NRW will Klimaschutz aus Landesgesetz streichen

Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen hatte Mitte September 2009 einen Gesetzentwurf "Zweites Gesetz zur Änderung der gesetzlichen Befristungen im Zuständigkeitsbereich des Ministeriums für Wirtschaft, Mittelstand und Energie" (Drucksache 14/9853) vorgelegt, mit welchem Befristungen für Normen und Rechtsregelungen für das Jahresende 2009 über dieses Datum hinaus verlängert werden sollten. Anfang Oktober wurde der Gesetzentwurf dann in den Ausschuß für Wirtschaft, Mittelstand und Energie überwiesen. Der Ausschuß hat nun am 09. Dezember (veröffentlicht am 14.12.2009 als Drs. 14/10387) den Gesetzentwurf angenommen einschließlich einer vom Ausschuß selbst eingebrachten Änderung des Gesetzentwurfes. Diese Änderung steht allerdings in keinerlei Zusammenhang mit Titel oder Anliegen des Gesetzentwurfes, sondern besteht in der ersatzlosen Streichung des §26 des Gesetzes zur Landesentwicklung.

Dieser §26 Energiewirtschaft legt neben ausreichender, sicherer, umweltverträglicher, preiswerter Energieversorgung, Energieeinsparung und Energieeffizienz in Satz 2 fest, daß anzustreben sei, insbesondere einheimische und regenerierbare Energieträger einzusetzen. Insbesondere auf diesen Gesetzesabschnitt berief sich das Oberverwaltungsgericht Münster in seiner Entscheidung vor etwa 3 Monaten, die Fertigstellung des Kohlekraftwerkes Datteln zu untersagen. Die Streichung des Gesetzesabschnittes für den Klimaschutz steht also in direktem Zusammenhang mit den privatwirtschaftlichen Interessen der E.ON AG, Düsseldorf, zur Fertigstellung des Kohlekraftwerkes. Besonders deutlich wird dies in der Stellungnahme der F.D.P.-Fraktion des Düsseldorfer Landtags (enthalten in Drs. 14/10387), daß es wichtig sei, diese Entscheidung zu treffen, wenn man das Kraftwerk in Datteln wolle.

Die Initiative Campact e.V. hat nach eigenen Angaben binnen 5 Tagen über 50.000 Unterschriften auf Ihrer Internetseite (http://www.campact.de) gegen die Gesetzesänderung gesammelt und weist zu Recht darauf hin, daß eine Entscheidung in Deutschland gegen Klimaschutz und zu Gunsten fossiler Energieträger die Glaubwürdigkeit der deutschen Delegation bei der Weltklimakonferenz in Kopenhagen untergräbt. Eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid im Auftrag von Campact kommt zu dem Ergebnis, daß 64 % der Bürger von Nordrhein-Westfalen gegen die Streichung des Gesetzes sind. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)

zu Campact e.V.
zur Drs. 14/10387 des Landtags NRW (pdf-Datei)

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16.12.2009 / Nr. 1

Drei neue Bücher zu Regenerativen Energien

Aktuell sind gleich drei neue Bücher erschienen, die das Thema Regenerative Energie aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Das F.A.Z.-Institut hat ein Kompendium ERNEUERBARE ENERGIEN - Jobmotor für Erfolg und Karriere - Technologien, Firmen, Kontakte von Herausgeber Wolf D. Franke veröffentlicht, welches über Fakten und Hintergründe das Interesse an der Branche wecken und gleichzeitig individuelle Chancen aufzeigen will. Im ökom Verlag sind die Bücher DIENSTLEISTUNGEN IM BEREICH ERNEUERBARE ENERGIEN - Wirtschaftliche Bedeutung, Exportpotenziale und Internationalisierungsstrategien von Bernd Hirschl und Julika Weiss sowie ENERGIESPAREN IN KIRCHENGEMEINDEN - Ein praktischer Leitfaden von Christian Dahm (Hrsg. EnergieAgentur.NRW) erschienen. Alle Bücher sind ausführlich beschrieben unter http://www.energiefachbuchhandel.de und können dort direkt versandkostenfrei bestellt werden. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)

zu den Buchneuerscheinungen

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08.12.2009 / Nr. 3

1. BImSchV tritt in Kraft

Die Novelle der Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen, Bundesimmissionsschutzverordnung (1. BImSchV), kann nach Zustimmung von Bundesrat (Oktober) und Bundestag (Dezember) Ende Januar 2010 in Kraft treten. Mit Ausnahmetatbeständen und Übergangszeiten soll die Verordnung langfristig vor allem die Emissionen von Feinstaub und Kohlenmonoxid reduzieren. Auch Betreiber von Kaminen und Pelletöfen müssen danach künftig Grenzwerte einhalten und dies nachweisen können. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)

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08.12.2009 / Nr. 2

BMW künftig ohne Wasserstoffantrieb

Die BMW AG, München, hat entschieden, künftig nicht länger auf den Wasserstoffantrieb zu setzen, nachdem man jahrelang an dieser Technik geforscht und entwickelt hatte. BMW folgt damit einer Entscheidung, die die Volkswagen AG, Wolfsburg, auch schon getroffen hatte. Die Forschung und Entwicklung soll nun auf die Elektromobilität konzentriert werden. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)

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08.12.2009 / Nr. 1

Regenerative Energie diese Woche

07.-09.12. - Berlin: Understanding Photovoltaics: Technical Training for Non-Technicians
07.-11.12.- Berlin: Small Wind Turbines
08.12. - Essen: Seminar: Vertragsgestaltung in der Windenergie und Geschäftsführerhaftung
08.12. - Regensburg: Tagung "Windkraft regional: Stärkt Stadtwerke und beflügelt Kommunen"
08.-09.12. - Düsseldorf: WirtschaftsWoche Konferenz "Stadtwerke und Kommunalwirtschaft - Energieversorgung im Fokus"
08.-09.12. - Köln: Vom Smart Meter zum Smart Grid
08.-09.12. - Wolpertshausen: 18. Jahrestagung "Biogas und Bioenergie in der Landwirtschaft"
09.12. - Essen: Bewertung von Liegenschaften zur Energiegewinnung aus regenerativen Energieformen
09.12. - Essen: Windenergieanlagen - Netzrückwirkungen und Netzanschlussbedingungen
09.12. - Nürnberg: Cluster-Forum "Unterkonstruktion und Nachführsysteme von PV-Anlagen"
09.-11.12. - Berlin: Energy Efficiency in Industry and Commerce for Management
09.-12.12. - Montpellier: Internationale Ausstellung und Messe für erneuerbare Energien "ENERGAIA 2009"
10.12. - Ulm: Praxis-Seminar: Mini-BHKW - Grundlagen
10.12. - Essen: Windfarmplanung und Projektprüfung - Technische, rechtliche und finanzielle Kriterien der Projektebewertung
10.-11.12. - Las Vegas: PV Power Plants
11.12. - Berlin: Verleihung der Europäischen Solarpreise
11.-14.12. - Gayatri Vihar/Indien: Global Energy 2009 - International Exposition on Solar, Wind & Hydro Power
12.12. - Springe: Bundesweit einheitliche Prüfungen zum Solarschulkurs Photovoltaik
12.12. - Springe: Bundesweit einheitliche Prüfungen zum Solarschulkurs Solarthermie

Einzelheiten unter Termine. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)

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04.12.2009 / Nr. 3

Solarthemen fordern längere Frist für Meldepflicht von Solaranlagen

Die Zeitschrift Solarthemen (www.solarthemen.de) hat aktuell erhebliche Differenzen recherchiert, die zwischen der von der Bundesnetzagentur veröffentlichten Photovoltaik-Statistik und den tatsächlich errichteten Anlagen bestehen. Die Solarthemen vermuten daher, dass es insbesondere privaten Betreibern (Anm. d.Red.: hier gemeint als Betreiber der typischen Kleinanlage auf dem Dach eines Eigenheims unabhängig von einer evtl. damit verbundenen gewerblichen Tätigkeit) von Solarstromanlagen nicht hinreichend bekannt sei, daß sie zur Meldung ihrer Photovoltaikanlage bei der Bundesnetzagentur verpflichtet sind, und das Erneuerbare-Energien-Gesetz EEG ausdrücklich die Vergütungspflicht von der erfolgten Meldung abhängig macht. Selbst bereits ausbezahlte Vergütungen könnten danach vom Energieversorgungsunternehmen zurückgefordert werden. Um das Risiko erheblicher Verluste zu vermeiden, appellieren die Solarthemen daher an alle Betreiber von Solarstromanlagen, umgehend ihre Anlagen zu melden, und fordern die Bundesregierung auf, angesichts einer bislang unzureichenden Informationspolitik eine längere Meldefrist zumindest für private Betreiber von Photovoltaikanlagen zu gewähren. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)

zur Fachzeitschrift "Solarthemen"

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04.12.2009 / Nr. 2

Positionspapier zu Biokraftstoffen

Das ForschungsNetzwerk Biogene Kraftstoffe (ForNeBiK), ein Zusammenschluß von 35 Forschungseinrichtungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, hat ein aktuelles Positionspapier zum Stand der Forschung hinsichtlich Nachhaltigkeit und Effizienz bei Herstellung und Anwendung von Biokraftstoffen vorgelegt. Das ForNeBiK leitet darin auch Handlungsempfehlungen an die Politik ab und definiert den künftigen Forschungsbedarf. Eine Kurz- und Langfassung des Positionspapiers stehen im Internet unter http://www.fornebik.bayern.de. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)

zum ForschungsNetzwerk Biogene Kraftstoffe
zum aktuellen Tagungsband "Kraftstoffe der Zukunft"

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04.12.2009 / Nr. 1

Wettbewerb für Solarstromanlagen in Entwicklungsländern gestartet

Die Ashoka gGmbH, Frankfurt/Main, und die Canopus Foundation, Freiburg, Investor bzw. Förderer in/von sozialen Projekten und Unternehmensgründungen, haben gemeinsam die Initiative „Solar for all" gestartet. Im Rahmen dieser Initiative wird aktuell ein Wettbewerb ausgeschrieben, Menschen in Entwicklungsländern ohne Zugang zum Stromnetz mit Solarstrom zu versorgen. Der Wettbewerb richtet sich daher an Hersteller von Solarstromanlagen oder Batteriesystemen, Systemintegratoren, Sozialunternehmer, Forschungseinrichtungen (z.B. Universitäten) oder nichtstaatliche Organisationen. Das Spektrum für Bewerbungen ist weit gefaßt und reicht von technischen Vorzügen für den typischen Endnutzer in Entwicklungsländern über adäquate Finanzierungssysteme bis zu Möglichkeiten der Diebstahlsicherung. Die Bewerbungen können bis Ende April 2010 unter http://www.canopusfund.org/solar_for_all_contest_details.html eingereicht werden, die Preishöhe reicht bis zu einer Beteiligung in Höhe von 250.000 US $. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)

zur Canopus Foundation

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