30.04.2008 / Nr. 1
Umweltverbände fordern Bundestag zum Klimaschutz auf
Mehrere der führenden Umweltschutzverbände Deutschlands haben gemeinsam die Mitglieder des Deutschen Bundestags aufgefordert, bei den aktuellen Beratungen zu Gesetzen der Energie- und Klimapolitik die vor Monaten öffentlichkeitswirksam verbreiteten Absichten zum Klimaschutz nun auch in die entsprechenden Gesetze einfließen zu lassen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Deutsche Naturschutzring (DNR), die Deutsche Umwelthilfe (DUH), Greenpeace Deutschland, der Naturschutzbund (NABU) und der World Wildlife Fund (WWF) kritisieren, daß die bisherigen Gesetzesentwürfe der Bundesregierung ein Erreichen der selbst gesteckten Ziele nicht zulassen. So würde das geplante Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz (EEWG) den gesamten Gebäudebestand außer Acht lassen und damit ein riesiges Energieeinsparpotential ungenutzt lassen, die Beimischungsquote für Biokraftstoffe zu erhöhten Treibhausgasemissionen in den Herkunftsländern führen, der geplante Bau von 27 Kohlekraftwerken das gesamte Klimaschutzprogramm der Bundesregierung ad absurdum führen und die besonders zur Energieeffizienz beitragende Kraft-Wärme-Kopplung nach wie vor in weit unzureichendem Maße berücksichtigt. Der BUND fordert in der gemeinsamen Erklärung gar ein Neubauverbot für Kohlekraftwerke, welches im Umweltgesetzbuch verankert werden solle. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
28.04.2008 / Nr. 3
Mittlerer Osten soll in Regenerative Energien investieren
Nach einer Pressemeldung der Khaleej Times, der Tageszeitung der Vereinigten Arabischen Emirate, hat der Vorsitzende der UN-Organisation IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) die Staaten des Mittleren Ostens aufgefordert, verstärkt in Projekte zur Nutzung Regenerativer Energien zu investieren. Diese Investitionen, so wird er zitiert, würden das wirtschaftliche Wachstum auch für jene Zeit sichern, wenn die Ölreserven weitgehend erschöpft sind. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
28.04.2008 / Nr. 2
Klimawandel durch Holzeinlagerung bekämpfen
Wissenschaftler der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald sind mit dem Vorschlag an die Öffentlichkeit getreten, dem Klimawandel durch großmaßstäbige Einlagerung von Holz entgegenzuwirken. Durch die unter Luftabschluß erfolgende Einlagerung von Holz z.B. in ehemaligen Bergbaugebieten könne man nach Ansicht der Wissenschaftler in konzentrierter Form Kohlendioxid dem globalen Kohlenstoffkreislauf entziehen und damit die Hauptursache des Klimawandels bekämpfen. Die großflächige Produktion und Einlagerung von Holz soll erheblich günstiger sein als die zur Zeit diskutierte Abscheidung und unterirdische Einlagerung von Kohlendioxid aus Kraftwerksabgasen. Ob auch ein wirtschaftlicher Vorteil besteht gegenüber der direkten Verwendung des Holzes als Brennstoffersatz für fossile Brennstoffe, um so den Kohlenstoffkreislauf erst gar nicht um das Kohlendioxid anzureichern, um das man ihn mit der Holzeinlagerung später wieder reduzieren will, ist nach Kenntnis der Redaktion nicht untersucht worden. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
28.04.2008 / Nr. 1
Regenerative Energie diese Woche
29.04. - Bremen: Grundlagen der Windenergienutzung
29.-30.04. - Izmir/Türkei: Wind Farm Design & Introduction to GH WindFarmer
02.-04.05. - Bremen: Umwelt 2008 Bremen
03.-04.05. - Bad Tölz: Umwelt 2008 Bad Tölz
03.-06.05. - San Diego/USA: Solar 2008
Einzelheiten unter Termine. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
25.04.2008 / Nr. 3
Neues BINE-Info zur Netzintegration dezentraler Stromerzeuger
Der BINE Informationsdienst des FIZ Karlsruhe hat ein neues Projektinfo-Heft zum Thema „Stromnetzqualität - Netzintegration dezentraler Stromerzeuger" herausgegeben. Auf 4 Seiten stellt der Informationsdienst das Forschungsprojekt DINAR vor, welches bereits im Testbetrieb ein bidirektionales Energiemanagement-Interface (BEMI) eingesetzt hat, also eine Systemsteuerung, die im Niederspannungsbereich sowohl Stromerzeuger als auch -verbraucher bedarfsweise zu- oder abschaltet. Über Tarifanreize können so z.B. Mini-BHKW gerade dann zur Auffüllung von Wärmespeichern zugeschaltet werden, wenn der Strombedarf besonders hoch ist, oder andererseits Kühlaggregate gerade dann betrieben werden, wenn die Einspeisung von Wind- oder Photovoltaikanlagen die aktuelle Stromlast übersteigt. Das BINE Projektinfo ist kostenlos erhältlich bei FIZ Karlsruhe, Büro Bonn, Kaiserstr. 185-197, 53113 Bonn, Tel.: 0228/92379-0, Fax: 0228/92379-29, Mail: bine@fiz-karlsruhe.de, Web: http://www.bine.info. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
weiterführende Informationen: BINE Informationsdienst
25.04.2008 / Nr. 2
Neuer Tagungsband zur Solarthermie
Das Ostbayerische Technologie-Transfer-Institut e.V. (OTTI), Bereich Erneuerbare Energien, Regensburg, hat einen neuen Tagungsband zum Thema Solarthermie mit zahlreichen aktuellen Beiträgen aus Forschung und Praxis herausgegeben. Das „18. Symposium Thermische Solarenergie" fand vom 23.-25. April 2008 in Kloster Banz, Bad Staffelstein, statt. Eine Vorstellung des Bandes mit allen Beiträgen findet sich im Internet unter http://www.energiefachbuchhandel.de mit der Möglichkeit, diesen versandkostenfrei zu bestellen. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
weiterführende Literatur: Tagungsband Solarthermie
25.04.2008 / Nr. 1
Kostenlose Broschüre zur Biomasseverflüssigung
Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) hat basierend auf einer Tagung von September 2007 einen neuen Band der Reihe „Gülzower Fachgespräche" herausgegeben. Der 28. Band der Reihe mit dem Titel „Biocrudeoil" gibt einen Überblick über Technik, Anwendungsbereiche und Forschungsbedarf der Gewinnung von flüssigen Bioenergieträgern durch Pyrolyse. Diese thermochemische Umwandlung von Biomasse zu Kraftstoff in einem Schritt kann sowohl eine alternative zu BtL-Kraftstoffen darstellen (Biomass-to-Liquid) als auch in Form von energiereichen Zwischenprodukten logistische Probleme lösen helfen. Die Broschüre ist kostenlos erhältlich unter http://www.fnr.de. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
weiterführende Informationen: FNR
24.04.2008 / Nr. 2
Erstes Jatropha-Kraftwerk entsteht in Belgien
Die Wärtsilä Corporation, Helsinki, wird das nach eigenen Angaben weltweit erste Jatropha-Heizkraftwerk errichten. Standort für das Kraftwerk wird die Region Merksplas in Belgien sein. Das Kraftwerk mit einer elektrischen Leistung von 9 MW soll über Kraft-Wärme-Kopplung einen Gesamtwirkungsgrad von 85 % erreichen. Die Jatropha-Pflanze zeichnet sich durch sehr geringe Ansprüche an Boden und Wasserhaushalt aus und gedeiht daher auch in wüstenartigen Regionen. Da sie keine essbaren Produkte erzeugt, sondern lediglich ölhaltige Samen, wird Jatropha gern als Musterbeispiel für ein Energiepflanzenpotential herangezogen, welches nicht in Konkurrenz zur Nahrungsproduktion steht. Wie jede andere Pflanze auch dankt jedoch Jatropha den Anbau auf besseren Böden mit höheren Erträgen, so daß bei kommerzieller Nutzung in größerem Maßstab die gleichen Umwelteffekte (Regenwaldrodung, Nahrungsmittelkonkurrenz) vorliegen werden wie bei anderen Energiepflanzen auch. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
24.04.2008 / Nr. 1
EnviTec Biogas errichtet Technologie-Zentrum
Die EnviTec Biogas AG, Lohne, will bis Frühjahr nächsten Jahres ein Technologie-Zentrum für Biogastechnik in Lohne errichten. Das Technologie-Zentrum soll nicht nur für Kunden und Geschäftspartner, sondern auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein, Forschung und Weiterentwicklung der Biogastechnik zeigen sowie für Schulungszwecke genutzt werden. Neben der Biogastechnik wird auch die Aufbereitung von Gärresten demonstriert, die Reinigung von Biogas zu Erdgasqualität und die Bereitstellung über eine Biogastankstelle. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
17.04.2008 / Nr. 1
Pilotanlage für BtL-Kraftstoff-Produktion soll 2009 gebaut werden
Die Lurgi GmbH, Frankfurt/Main, will in Wolfsburg eine Pilotanlage für den letzten Prozeßschritt in der Verfahrenskette der BtL-Kraftstoff-Produktion errichten. Das Biomass-to-Liquid-(BtL)-Verfahren beruht auf einer Folge mehrerer Einzelverfahren, beginnend mit einer Aufbereitung von Biomasse, die anschließend nach dem bioliq-Verfahren durch Pyrolyse zu einem energiereichen Zwischenprodukt (Slurry) verarbeitet wird, welches danach thermochemisch zu einem Synthesegas vergast wird, welches wiederum anschließend zu Methanol synthetisiert wird, welches dann abschließend zu Kraftstoff umgewandelt wird. Für diesen letzten Prozeßschritt hat Lurgi bereits im Labormaßstab Erfahrungen gesammelt und will nun mit einem Engineering und einer Machbarkeitsstudie beginnen, um im Jahr 2009 den Bau einer Pilotanlage zu starten. Der produzierte BtL-Kraftstoff soll von der Volkswagen AG umfangreich getestet werden. Als Vorteile des BtL-Verfahrens werden genannt die Verwendungsoptionen für verschiedene Biomassearten, u.a. auch Holz, sowie die Anpassungsmöglichkeiten der Kraftstoffeigenschaften an verschiedene Anforderungen der Motorentechnik. Als Nachteile werden genannt die hohen Investitionskosten für die Anlagentechnik sowie die hohen Produktionskosten für den Kraftstoff. Belastbare Angaben zur Energieeffizienz liegen bislang nicht vor. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
16.04.2008 / Nr. 1
Nahrungsmittelpreise nicht nur von Bioenergie beeinflußt
Angesichts der Proteste in vielen Ländern um den Globus gegen zu hohe Nahrungsmittelpreise und gegen drohende und bereits einsetzende Hungersnöte wird vielfach die Nutzung von Bioenergie als Hauptursache des Problems dargestellt. Dies trifft jedoch nur bedingt zu. Eine Konkurrenzsituation zwischen Nahrungspflanzen und Energiepflanzen ist zwar unbestritten, jedoch spielen andere Faktoren eine weit größere Rolle, so daß ein vereinzelt schon gefordertes Stop für Biokraftstoffe die Nahrungsknappheit in keinster Weise beseitigen und wahrscheinlich auch nur unwesentlich entschärfen kann. Wesentlich für die aktuelle Situation im Nahrungssektor sind nach übereinstimmenden Aussagen der landwirtschaftlichen Berufsvertretungen sowie der Bundesregierung vor allem das geänderte Konsumverhalten in den großen Ländern China und Indien, die von überwiegend vegetarischer Kost auf Fleisch und Milchprodukte zu schwenken beginnen und damit den Weltmarkt mit einem vielfachen an Getreidenachfrage belasten, sowie die gestiegenen Ölpreise, die direkt oder indirekt (über z.B. Düngemittelpreise) die Agrarproduktion verteuern, bzw. dort, wo sich Landwirte diese Stoffe nicht mehr ausreichend leisten können, die Erträge senken. Letzteres ist in den letzten Jahren durch klimatische Einflüsse (z.B. Dürren) noch verschärft worden. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
14.04.2008 / Nr. 3
IRENA-Gründung für Herbst 2008 geplant
Die International Renewable Energy Agency (IRENA) soll nach dem Willen der Bundesregierung noch im Herbst dieses Jahres offiziell gegründet werden. Das ist das Ergebnis einer Vorbereitungskonferenz der letzten Woche, an der 170 Teilnehmer aus 60 Ländern beteiligt waren. Die auf den europäischen Verband EUROSOLAR e.V. zurückgehende Initiative zur Gründung einer eigenen Internationalen Agentur für Regenerative Energien steht damit kurz vor einem erfolgreichen Abschluß. IRENA soll die Rahmenbedingungen für den Einsatz Regenerativer Energien verbessern, den know-how-Transfer erleichtern und Wirtschaft und Politik mit Sachkunde dienen. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
14.04.2008 / Nr. 2
Kohlekraftwerk Moorburg belastet Steuerzahler mit etwa 900 Millionen Euro jährlich
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat aktuell eine Erklärung veröffentlicht, nach der das geplante Kohlekraftwerk Moorburg in Hamburg über eine Laufzeit von 40 Jahren zu Klimafolgeschäden in Höhe von etwa 70 Milliarden Euro führen würde. Greenpeace geht bei seinen Berechnungen der Klimafolgekosten von 205 Euro pro Tonne freigesetztes Kohlendioxid aus und beruft sich dabei auf einen entsprechenden Wert im Bundesverkehrswegeplan der Bundesregierung. Dieser stammt aus dem Jahr 2003, so daß mittlerweile aktuellere Bewertungsmaßstäbe erarbeitet worden sind. So hat das Umweltbundesamt (UBA) im April 2007 auf Basis aktueller Daten und Gutachten eine Methodenkonvention zur Ermittlung externer Kosten der Stromerzeugung veröffentlicht, die bei einer Spannbreite von 20 bis 280 Euro pro Tonne Kohlendioxid für Klimafolgeschäden einen Berechnungswert von 70 Euro pro Tonne empfiehlt. Allerdings gehören zu den externen Kosten neben Klimafolgeschäden auch andere Kosten, z.B. hervorgerufen durch Luftschadstoffe (Gesundheitskosten, Gebäudekosten, Waldsterben etc.). Für die Stromerzeugung durch Steinkohle ermittelte das UBA insgesamt externe Kosten von 6,8 Cent pro Kilowattstunde. Bei den in Moorburg bislang geplanten 2 Kraftwerksblöcken von je 820 MW el. Leistung ergeben sich daraus bei Volllastbetrieb zu 90 % der Jahresstunden etwa 900 Millionen Euro pro Jahr, die nicht über die Stromrechnung beglichen werden, sondern zusätzlich vom Steuerzahler aufzubringen sind. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
weiterführende Informationen: Methodenkonvention des UBA
weiterführende Informationen: Greenpeace e.V.
14.04.2008 / Nr. 1
Regenerative Energie diese Woche
17.04. - Freiburg: Fachseminar Projektfinanzierung feste Biomasse
Einzelheiten unter Termine. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
10.04.2008 / Nr. 1
Neuer Tagungsband zum Thema Energieeffizienz
Das Ostbayerische Technologie-Transfer-Institut e.V. (OTTI), Bereich Erneuerbare Energien, Regensburg, hat einen Tagungsband zum Thema Energieeffizienz und Bestand mit zahlreichen aktuellen Beiträgen aus Forschung und Praxis herausgegeben. Das 2. Anwenderforum " ENERGIEEFFIZIENZ + BESTAND" fand vom 14. bis 15. Februar 2008 in Kloster Banz, Bad Staffelstein, statt. Eine Vorstellung des Bandes mit den Schwerpunkten der Beiträge findet sich im Internet unter http://www.energiefachbuchhandel.de. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
09.04.2008 / Nr. 2
Entwurf des KWK-Gesetzes unzureichend
Im Rahmen der Anhörung des Wirtschaftsausschusses des Deutschen Bundestags zum Ende Februar vorgelegten Entwurf des Gesetzes zur Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK-Gesetz) haben sich die geladenen Experten am Wochenanfang kritisch geäußert. Die aufgrund der hohen Ausnutzung der Brennstoffenergie durch gleichzeitige Produktion von Strom und Wärme besonders umweltfreundliche Kraft-Wärme-Kopplung soll nach dem Willen des Gesetzgebers bis zum Jahr 2020 auf 25 % der gesamten Stromproduktion ausgebaut werden. Nach Ansicht der Experten (u.a. von den Verbänden Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung e.V. - B.KWK, Verband Kommunaler Unternehmen e.V. - VKU, Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. - BDEW, Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V. - VIK, Gewerkschaft ver.di) wird dieses Ziel mit dem vorgelegten Gesetzesentwurf jedoch nicht erreicht. Besonders der im Gesetz verankerte Deckel für den jährlichen Zuschuß für die Stromeinspeisung aus KWK-Anlagen wurde dabei als Hindernis ausgemacht. Im Detail regten die Experten u.a. an, die jährliche Höchstsumme der Förderung anzuheben, die Laufzeit des Förderprogramms zu verlängern, nicht abgerufene Fördermittel auf spätere Jahre zu übertragen, die Klein-KWK im privaten Wohnungsbereich stärker zu fördern oder die Kriterien zur Förderung der Modernisierung bestehender KWK-Anlagen zu flexibilisieren. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
weiterführende Informationen: Gesetzentwurf
09.04.2008 / Nr. 1
IEA warnt immer deutlicher vor Versorgungskrise beim Erdöl
Die Internationale Energieagentur IEA hat über Jahrzehnte hinweg die Endlichkeit des weltweiten Erdöls nicht thematisiert oder gar in ihren Prognosen für die zukünftige Energieversorgung der Welt berücksichtigt. Erstmals im Jahr 2007 wies die IEA im Rahmen ihrer Hauptpublikation, dem World Energy Outlook, auf eventuelle Versorgungskrisen und eskalierende Ölpreise hin (s. auch unsere Meldung 08.11.2007 / Nr. 3 im Archiv). In einem aktuellen Interview der Zeitschrift Internationale Politik der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V. (DGAP) mit dem für den World Energy Outlook zuständigen Chefökonomen der IEA weist dieser nun erstmals sehr deutlich auf eine bevorstehende Versorgungskrise in einer Größenordnung von 15 % in den nächsten Jahren hin und kündigt eine ausführliche Darstellung der Zusammenhänge für den nächsten World Energy Outlook 2008 an. Die IEA räumt in dem Interview darüberhinaus erstmals ein, ihre Auffassung zu den Weltölmärkten revidieren zu müssen und sich hinsichtlich der Einschätzung der Weltölreserven in einer Art Blindflug zu befinden. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
weiterführende Informationen: vollständiges Interview
08.04.2008 / Nr. 2
Neuer Wissenschaftsbeitrag sieht Klimawandel noch eher
Ein neuer Wissenschaftsbeitrag einer Autorengruppe um Dr. James E. Hansen, Direktor des NASA Goddard Institutes for Space Studies und gleichzeitig Professor an der Columbia University (Earth and Environmental Sciences), ist kürzlich veröffentlicht worden und sieht sowohl den Klimawandel früher einsetzen als bisher prognostiziert als auch das Maß der „beherrschbaren" Temperaturerhöhung niedriger als die bisher berechneten 2 °C. Die Wissenschaftler haben die Daten und Berechnungen, die dem letzten Bericht des IPCC (International Panel on Climate Change) zugrunde lagen, als Basis für weitergehende Simulationen und Berechnungen genommen, in die sie nun auch neben den bislang berücksichtigten kurzfristigen Rückkoppelungseffekten auch langfristige Rückkoppelungen eingerechnet haben. Diese waren bislang nicht vergessen worden, jedoch aufgrund unzureichender Datengrundlage weitgehend unberücksichtigt geblieben. Die Wissenschaftlergruppe hat nun durch klimahistorische Daten ein Rechenmodell aufgestellt, welches sie nach Abgleich mit vergangenen Klimawechseln nun als Prognosemodell nutzt. Danach könnte das unumkehrbare Abschmelzen der Arktis und der westlichen Antarktis sehr kurz bevorstehen, so daß der Meeresspiegelanstieg bis zum Ende des Jahrhunderts nicht nur die vom IPCC prognostizierten 80 cm, sondern mehrere Meter betragen könne, was in der Erdgeschichte in Erwärmungsphasen bereits mehrfach innerhalb eines Jahrhunderts vorgekommen ist. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
weiterführende Informationen: Studie und weitere Publikationen
08.04.2008 / Nr. 1
centrotherm photovoltaics startet Entwicklung der Produktion von Solarsilizium
Die centrotherm photovoltaics AG, Blaubeuren, hat gestern ihr Technikum für Reaktoren und Konverter zur Herstellung von Polysilizium für Solarzellen oder Dünnschichtmodule in Betrieb genommen. Das Technikum soll die Weiterentwicklung und Optimierung der Anlagenkomponenten zur Produktion von Polysilizium gewährleisten. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
07.04.2008 / Nr. 2
Mißbrauchsantrag gegen unnötigen Regelenergieverbrauch
Der Energieversorger LichtBlick - die Zukunft der Energie GmbH & Co. KG, Hamburg, und der Bundesverband Neuer Energieanbieter e.V. (bne) haben gemeinsam einen förmlichen Mißbrauchsantrag bei der Bundesnetzagentur gegen die Stromnetzbetreiber EnBW, E.ON, RWE und Vattenfall gestellt. Gegenstand des Antrags ist die Unterlassung der vier Unternehmen, über ihre Regelzone hinaus einen Ausgleich von Regelenergie vorzunehmen, obwohl dies nach Angaben der Antragsteller sowohl technisch und organisatorisch möglich als auch vom Gesetzgeber vorgeschrieben sei. Der beschränkte Regelenergieausgleich führt dazu, daß in einer Regelzone eine Unterdeckung mit zusätzlicher Regelenergie ausgeglichen wird, während in der Nachbarzone ein Überangebot ungenutzt bleibt. Sowohl die Zusatzenergie als auch die vorgehaltene Leistung führten nach Angaben von LichtBlick und bne zu einer Mehrbelastung der Stromverbraucher von über 800 Millionen Euro in den vergangenen beiden Jahren. In einer Detailstudie auf Basis von Viertelstunden wird dargestellt, daß in über 75 % aller Viertelstunden der Jahre 2006 und 2007 der Regelenergiebedarf hätte gesenkt werden können. LichtBlick und bne fordern die Bundesnetzagentur daher auf, die Gewinne der Stromerzeuger, denen dieses Verhalten der Stromnetzbetreiber ausschließlich zugute komme, so wie im Energiewirtschaftsgesetz für derartige Fälle bereits vorgesehen abzuschöpfen. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
07.04.2008 / Nr. 1
Regenerative Energie diese Woche
08.-09.04. - Berlin: Energie- und Stromsteuer 2008
08.-09.04. - Fulda: Effektives Störungs- und Krisenmanagement in EVU - Erfahrungen, Strategien, Maßnahmen
09.-12.04. - Frankfurt/Main: Umwelt 2008 Frankfurt
10.04. - Bad Alexandersbad: Vortrag und Diskussion "Fit für die Energiewende?"
10.04. - München: Alternativen zum Erdgas
12.-13.04. - Mannheim: Neue Energien Mannheim
Einzelheiten unter Termine. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
04.04.2008 / Nr. 1
Streit um Nachhaltigkeit des Biodiesel-Rohstoff-Anbaus
Der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e.V. (VDB) und Greenpeace e.V. streiten aktuell um die Nachhaltigkeit des Anbaus von Sojabohnen zur Biodieselherstellung. Der VDB hatte in einer Presseerklärung Mitte dieser Woche eine Garantie abgegeben, daß der Anbau von Soja für in Deutschland verwendeten Biodiesel nach den Kriterien der Nachhaltigkeit erfolge. Greenpeace hat dem gestern in einer Presseerklärung widersprochen und die Garantie als unseriös bezeichnet.
Nach Angaben des VDB wird Biodiesel in Deutschland zu 80 % aus Rapsöl und zu 20 % aus Sojaöl hergestellt. Letzteres stammt nach VDB-Angaben zu ca. 50 % aus Brasilien, zu ca. 30 % aus den USA und nur zu etwa 1 % aus Argentinien, wo Regenwälder für den Sojaanbau abgeholzt werden. Für die brasilianische Sojaproduktion beruft sich der VDB auf ein Moratorium, wonach sich Anbauer und Händler von Sojabohnen verpflichtet hätten, kein Soja zu verwenden, für welches in Brasilien Regenwälder abgeholzt würden.
Nach Angaben von Greenpeace ist der Anteil argentinischen Sojas im deutschen Biodiesel möglicherweise erheblich höher, da der überwiegende Teil des argentinischen Biodiesel-Sojas in die USA exportiert werde und dort zur Erlangung von US-Subventionen unter Beimischung von 1 % fossilem Diesel zu amerikanischem Biodiesel B99 weiterverarbeitet werde. Das vom VDB angeführte brasilianische Moratorium kritisiert Greenpeace dahingehend, daß dieses erstens keine Abholzungen vor dem Jahr 2006 berücksichtige und zweitens in Kürze auslaufen könne, woraufhin in dieser Erwartung bereits jetzt viele Farmer Regenwaldflächen für künftigen Sojaanbau abgeholzt hätten.
Die US-Subventionen für Biodiesel-Gemische werden im Übrigen vom VDB nicht nur bestätigt, sondern auch seit langem massiv kritisiert, da sie zu einer erheblichen Wettbewerbsverzerrung führen. Bereits im Mai letzten Jahres forderte der VDB europaweite Strafzölle für subventionierten amerikanischen Biodiesel, da die Förderung umgerechnet etwa 26 Cent je Liter Biodiesel betrage, so daß die Importware in Europa zu Dumpingpreisen verkauft werden könne. Seit Inkrafttreten des sogenannten „Blenders Credit" in den USA, der jedes beigemischte Prozent Biodiesel in einer Gallone Diesel-Biodiesel-Gemisch mit 1 Cent subventioniert und damit zu einem B99-Gemisch geführt hat, hat sich der Import amerikanischen Biodiesels nach Angaben des European Biodiesel Board (EBB) in Europa vom Jahr 2006 zum Jahr 2007 etwa verzehnfacht. Ebenfalls nach Angaben des EBB beträgt jedoch die gängige Praxis, Soja-Biodiesel aus Drittländern (z.B. Indonesien, Malaysia oder Argentinien) über den Umweg USA mit hohen Subventionen nach Europa zu exportieren, weniger als 10 % der gesamten B99-Importe. Der von der EBB bei der EU-Kommission eingeforderte Handlungsbedarf könnte somit allerdings nicht nur zu einer fairen Wettbewerbssituation auf dem Biodieselmarkt führen, sondern auch zu einer Unterbindung des indirekten Imports von Soja-Biodiesel aus Drittländern, in denen unbestritten kein nachhaltiger Sojaanbau erfolgt. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
03.04.2008 / Nr. 2
DBU startet Kampagne „Haus sanieren - profitieren"
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat gemeinsam mit etlichen Partnern die Kampagne „Haus sanieren - profitieren" gestartet. Die Kampagne bietet Eigentümern von Ein- oder Zweifamilienhäusern die Möglichkeit, von geschulten Handwerkern einen kostenlosen Energie-Check ihres Hauses vornehmen zu lassen. Nach entsprechenden Handwerkerschulungen startet die auf 5 Jahre ausgelegte Kampagne zunächst in Niedersachsen, Bremen und Hamburg und soll Schritt für Schritt auf das ganze Bundesgebiet ausgeweitet werden. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
weiterführende Informationen: Kampagnen-Homepage
03.04.2008 / Nr. 1
BBK und FEE gründen BioMethan-Kuratorium
Der BBK Bundesverband Biogene und Regenerative Kraft- und Treibstoffe e.V. und die FEE Fördergesellschaft Erneuerbare Energien e.V. haben gemeinsam das BioMethan-Kuratorium (BMK) gegründet. Die Neugründung soll als Arbeitsgemeinschaft unter Federführung des BBK eine wirtschaftspolitische und technologische Kompetenzplattform darstellen und als Schwerpunkte die Lobbyarbeit zur Energiegesetzgebung der Bundesregierung sowie zu den Normen und technischen Regelwerken des DVGW beinhalten. Weiterhin soll eine europäische Biomethan-Börse als Handelsplatz aufgebaut werden sowie die Forschung und Entwicklung der gesamten Produktionskette von Biomethan unterstützt werden. Das BioMethan-Kuratorium verfolgt somit sehr weitgehend die gleichen Ziele wie die bereits seit längerem bestehende Verbände AG Biomethan, zu der sich der Fachverband Biogas e.V., der Bundesverband der Gas- und Wasserwirtschaft e.V. (BGW) und der Deutsche Bauernverband (DBV) zusammengeschlossen haben. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
02.04.2008 / Nr. 2
Schmack Biogas führt Kapitalerhöhung durch
Die Schmack Biogas AG, Schwandorf, hat gestern das Kapital der Gesellschaft unter Ausschluß des Bezugsrechts der Aktionäre um 453.350 Euro erhöht. Die Aktien wurden zu einem Stückpreis von 15,67 Euro je Aktie von der Emerald Technology Ventures, Zürich, gezeichnet. Das frische Kapital in Höhe von ca. 7 Millionen Euro soll für das weitere Unternehmenswachstum verwendet werden, insbesondere für die Entwicklung von Gaseinspeisungsprojekten. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)
02.04.2008 / Nr. 1
Phoenix Solar beschließt Kapitalerhöhung
Die Phoenix Solar AG, Sulzemoos, hat gestern beschlossen, das Kapital der Gesellschaft um bis zu 607.500 Euro zu erhöhen, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen bleibt. Die neuen Aktien sollen im Prime Standard der Frankfurter Börse zugelassen und der Ausgabepreis unmittelbar vor Platzierung festgelegt werden. Das frische Kapital soll zur Wachstumsfinanzierung verwendet werden. (Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)