Da die Biogastechnik ein relativ komplexes Zusammenspiel verschiedener Techniken ist, gibt es mehrere Ansatzpunkte für neue Entwicklungen.
Ein Bereich ist die Beschleunigung des biologischen Prozesses durch Einflußnahme auf die Hydrolyse. Eine Entwicklungsrichtung zielt auf den Einsatz von Ultraschallbehandlung zum schnelleren Aufschluss von organischen Materialien, eine andere auf den Einsatz von hohem Druck und hoher Temperatur, um die Hydrolyse zu beschleunigen.
Zunehmend eingesetzt wird die Vergärung von Silagen (Gras, Mais) oder Rüben in landwirtschaftlichen Biogasanlagen nicht nur zur besseren Auslastung der Anlage sondern als alleiniges Substrat (NaWaRo-Anlagen). In diesem Zusammenhang werden auch erneute Weiterentwicklungen der Trockenvergärung untersucht.
Bei den BHKWs weisen Zündstrahlaggregate einen höheren Wirkungsgrad auf als reine Gasmotoren. Zur Beibehaltung einer 100 %-ig regenerativen Energieerzeugung sind erste Aggregate auf dem Markt, die anstatt des Diesels reines Pflanzenöl als Zündöl verwenden können.
Im Zuge der zahlreichen Forschungen und Entwicklungen an Brennstoffzellen wird auch der Einsatz von Biogas in Brennstoffzellen erprobt bzw. die jeweils erforderliche Vorbehandlung des Gases.
Parallel wird intensiv an Innovationen zur Reinigung von Biogas auf Erdgasqualität gearbeitet um dieses "Green-Gas" (auch Naturgas genannt) in Erdgasnetze einspeisen und in zentraleren Kraftwerken mit weit höherem Wirkungsgrad in elektrische Energie wandeln zu können. Die ersten ca. 30 Projekte sind hier bereits "am Netz".
Die Erhöhung der Energiedichte von Biogas zur Steigerung der Transportfähigkeit und -würdigkeit sowie für den Einsatz als Kraftstoff für mobile Anwendungen durch Umwandlung in Methanol ist bislang erst im Versuchsstadium. Eine wirtschaftliche und auch energetische Bilanzierung steht noch aus.
Über den Fortgang dieser und weiterer Entwicklungen - soweit verfügbar - halten wir Sie in unseren aktuellen Meldungen bzw. in unserer Rubrik Innovationen auf dem neuesten Stand.