Biogas - Biogaspotentiale

Das Biogaspotential pflanzlicher Substanz wird bestimmt durch ihre Zusammensetzung, insbesondere durch die Anteile der Pflanzenbaustoffe Kohlenhydrat, Fettstoff, Eiweißstoff, bzw. letztlich dem Verhältnis von CHO (Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff). Durch eine Näherungsformel kann der theoretisch maximale Methanertrag bzw. Biogasertrag abgeschätzt werden:

CxHyOz → (x/2 + y/8 - z/4) CH4
nach Buswell (vereinfacht)

 

 

 

Aus den Molanteilen von C, H und O (s.o. Zusammensetzung der Hauptpflanzenbaustoffe) kann entsprechend der Methanertrag für die Pflanzenbaustoffe bzw. eine durchschnittliche Ganzpflanze abgeschätzt werden.

 

Kohlenhydrat

Fett

Eiweiß

Ganzpflanze

Molanteil C

6

16

6

38

Molanteil H

12

32

10

60

Molanteil O

6

2

2

26

Atomgewichte: C= 12, H= 1, O= 16

Molgewicht

180

256

142,5

930

Methanertrag in Mol

(nach Buswell)

3,0

11,5

3,8

19,7

Atomgewicht Methan: CH4= 16

Methanertrag in g/Mol

48

184

60

315

Methanertrag in Gew.%

27 %

72 %

42 %

34 %

Dichte Methan: 0,72 kg/m3

Methanertrag in m3/t oTS

370

998

585

470

Die dargestellten Methanerträge entsprechen den theoretisch maximalen Werten (vereinfacht berechnet nach Buswell), die von einem 100 %-igen Abbau der organischen Substanz ausgehen und in der Praxis nicht erreichbar sind. Für praxisbezogene Fragestellungen bzgl. des Biogaspotentials von Substraten sind zu berücksichtigen der Anteil energiereicher Stoffraktionen in der organischen Masse, der Gehalt an organischer Trockensubstanz (oTS) an der gesamten Trockensubstanz (TS), der TS-Gehalt des Substrates, der Methangehalt des Biogases (neben Methan vor allem Kohlendioxid und Wasserdampf) sowie die tatsächliche Abbauleistung der jeweiligen Biogasanlage.
So kann beispielsweise für eine durchschnittliche Pflanzensubstanz mit 90 % oTS, 25 % TS-Gehalt, 60 % Methangehalt im Biogas und 70 % Abbauleistung der Biogasanlage mit 123 m3 Biogas / t Frischsubstrat gerechnet werden. Sinkt die Abbauleistung der Biogasanlage auf 50 %, so reduziert sich der Gasertrag auf 88 m3 Biogas / t Frischsubstrat. Wird ein sehr energiereiches Substrat mit etwa 50 % Fettanteil mit 90 % oTS, 25 %TS-Gehalt, 60% Methangehalt im Biogas und 70% Abbauleistung der Biogasanlage eingesetzt, so kann der Biogasertrag auf ca. 200 m3 Biogas / t Frischsubstrat ansteigen.
Für sonstige Stoffe können die nachfolgenden Werte als Richtgrößen dienen, wobei bereits verdaute Stoffe (Gülle, Mist, Klärschlamm) deutlich geringere Energiegehalte aufweisen. Allein das Potenzial von getrocknetem Klärschlamm ist mit dem Brennwert von Braunkohle zu vergleichen. In der Industrie auch auch in den Kommunen bieten sich durch die Verbrennung von Klärschlamm Einsparpotenziale der Ressourcen wie Kohle und dem Ausstoß von CO2.

 

Rindergülle

200 m3 Methan/t oTS

20 m3 Biogas/ m3 Gülle

Schweinegülle

300 m3 Methan/t oTS

30 m3 Biogas/ m3 Gülle

Hühnermist

250 m3 Methan/t oTS

40 m3 Biogas/ m3 Mist

Klärschlamm

300 m3 Methan/t oTS

5 m3 Biogas/ m3 Klärschlamm

Bioabfall

250 m3 Methan/t oTS

100 m3 Biogas/ t Bioabfall

Altfett

720 m3 Methan/t oTS

650 m3 Biogas/ t Altfett

Grasschnitt

480 m3 Methan/t oTS

125 m3 Biogas/ t Grasschnitt



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