Meeresenergie - Wellenenergie
Die Wellenenergie ist eine indirekte Nutzung der Windenergie, die für die Entstehung von Wellen auf dem Wasser verantwortlich ist. Die globale Wellenenergie beträgt ca. 0,1 % der globalen Windenergie, welche wiederum ca. 0,2 % der global eingestrahlten Sonnenenergie ausmacht. Trotz des relativ geringen Anteils kann die Wellenenergie lokal eine große Bedeutung erlangen und die Windkraft ergänzen.
Die Bewegungsenergie der Luftmassen über der Wasseroberfläche wird teilweise auf die oberen Wasserschichten übertragen (Reibungseffekt), so daß dieser konstante gerichtete Anteil der Wellenenergie eine kinetische Energie darstellt. Nutzbar machen kann man sich außerdem die potentielle Energie der Wellen, die durch den Druckunterschied zwischen Wellenberg und Wellental (Wellenhöhe) gebildet wird.
Nicht nutzbar sind Wellen, die aufgrund anderer Ursachen entstehen, wie z.B. bei Erd(See)beben, untermeerischen Rutschungen am Meeresboden bzw. Kontinentalschelf, Gasblasenbildung (z.B. durch sich lösendes Methanhydrat), da diese Wellen einerseits sehr unregelmäßig auftreten und andererseits eine zerstörerische Kraft aufweisen, die viele Formen der Wellenenergienutzung sogar in Frage stellen. Nicht wenige Pilotanlagen sind bereits im Meer versunken.
Normale Wellen breiten sich mit einer Geschwindigkeit von ca. 10-15 m/s aus, wobei sich nicht die Wassermoleküle an sich bewegen, sondern nur die wellenförmige auf-und-ab-Bewegung.
Um die Wellenenergie zu nutzen, bedarf es eines Wellenenergiewandlers (-konverters), welcher eine rotierende Bewegung erzeugt, um elektrische Energie gewinnen zu können.