Berechnung der Energieeffizienz von Fernwärmesystemen

Die Energieeinsparverordnung (EnEV) und das Erneuerbare-Energien-
Wärmegesetz (EEWärmeG) definieren Anforderungen an die ökologische und energetische Qualität von Gebäuden. Für die Nachweisrechnungen für Fernwärme versorgte Gebäude benötigt der Planer den Primärenergiefaktor (EnEV) und den Erfüllungsgrad (EEWärmeG) der Fernwärme. Die Berechnung dieser beiden Kennzahlen erfordert Detailkenntnisse einerseits über die Erzeugungs- und Verteilungsanlagen und andererseits über die anzuwendenden Berechnungsregeln.

Die Energieeinsparverordnung begrenzt den zulässigen Jahresprimärenergiebedarf von Gebäuden. Dieser wird einerseits durch den Dämmstandard der Gebäudehülle, andererseits durch die Anlagentechnik und die darin eingesetzten Primärenergieträger beeinflusst. Für den Dämmstandard der Gebäudehülle gelten unabhängig von der Anlagentechnik und den Primärenergiefaktoren strenge Nebenanforderungen. Gebäudeplanern bleibt dennoch ein gewisser Gestaltungsspielraum, durch welche Maßnahmen im Einzelfall der Jahresprimärenergiebedarf eingehalten werden soll. Fernwärme aus KWK-Anlagen stellt eine gute Möglichkeit dar, die verschärften Anforderungen der EnEV 2009 zu erfüllen, da sie i. d. R. einen niedrigen Primärenergiefaktor aufweist. Die Fernwärmeversorger haben die Vorteile für ihre Kunden erkannt und deshalb ihre spezifischen Primärenergiefaktoren berechnet und veröffentlicht.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 05 - 2011 (Mai 2011)
Seiten: 4
Preis: € 4,00
Autor: Dipl.-Ing. Boris Lubinski
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren



Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Verlaufsmessung und Richtbohrtechnik, Rückbau und Recovering von Erdwärmesonden
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (2/2017)
Die zukünftige Entwicklung im Marktbereich der Erdwärmesonden ist essenziell abhängig von geeigneten Strategien für einen sicheren, effizienten und kostengünstigen Rückbau insbesondere von problembehafteten Erdwärmesonden.

Erdwärmesonden - Experimentelle Untersuchung zur Temperaturentwicklung im Sondennahbereich
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (1/2017)
Ein großskaliger Versuchsstand an der Universität Stuttgart bietet die Möglichkeit, gerichtete, temperierte Grundwasserströmungen einzustellen, sodass unter Berücksichtigung von unterschiedlichen Betriebsmodi einer Erdwärmesonde die Temperaturentwicklung im Verfüllbaustoff der Sonde sowie im umgebenden Boden unter Einfluss von konduktivem und konvektivem Wärmestrom untersucht werden kann.

Kalte Nahwärme als Instrument für die Energiewende - ein Projektbericht
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (11/2016)
Künftig empfiehlt es sich, den Strom- und Wärmemarkt nicht mehr voneinander getrennt zu planen, sondern diese verstärkt zusammenwachsen zu lassen: Die Energieversorgung kann durch diese Maßnahme immer effizienter werden. Zugleich sollten Erneuerbare Energien in Zukunft an die Stelle der klimabelastenden Brennstoffe wie Kohle, Öl und Erdgas treten. Ein weiter Weg, mag man meinen. Doch die ersten Schritte in Richtung einer sauberen und effizienten Energieversorgung sind bereits gemacht - so u. a. im schwäbischen Biberach, wo ein Nahwärmenetz ein Neubaugebiet mit Energie aus einem Feld mit 200 m tiefen Erdwärmesonden versorgt.

Systemdurchlässigkeit von Erdwärmesonden - Teil I: Thermische Systemdurchlässigkeit
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (5/2016)
Die Systemdurchlässigkeit geothermischer Anlagen steht seit Jahren im Fokus aktueller Forschung und Diskussionen. Dabei ist sowohl die hydraulische Systemdurchlässigkeit im besonderen Maße aus der Sicht des Grundwasserschutzes als auch die thermische Systemdurchlässigkeit für die Effizienz des Systems von Interesse. Für die Auslegung einer geothermischen Anlage sind die Wärmeleitfähigkeit und -speicherfähigkeit des anstehenden Untergrundes entscheidende Eingangsgrößen, welche meist angenommen anstatt gemessen werden. In den vergangenen Jahren wurden neue Messverfahren entwickelt, welche eine zügige Laboruntersuchung der thermischen Eigenschaften ermöglichen. Diskutiert und vorgestellt werden die thermische Systemdurchlässigkeit sowie die labortechnischen Messmöglichkeiten.

Hat ein klassischer Thermal Response Test eine Tiefenbegrenzung?
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (5/2016)
Beim klassischen Thermal Response Test (TRT) wird einer Erdwärmesonde über ein zirkulierendes Fluid Wärme zugeführt und die daraus resultierende Temperaturänderung über einen Zeitraum von ca. 72 Stunden ausgewertet. Die üblicherweise angewandte Analysemethode setzt eine konstante Wärmeabgabe über die gesamte Tiefe voraus. Dies ist bei zunehmend tieferen Sonden aufgrund des geothermischen Gradienten jedoch nicht gegeben. Hier stellt sich die Frage, ab welchen Tiefen die Methodik nicht mehr fehlerfrei eingesetzt werden kann. Mithilfe eines zeitlich und räumlich hoch aufgelösten Simulationsmodells lassen sich erste Antworten auf diese Frage ableiten.

Login

Literaturtip:
 
zu www.energiefachbuchhandel.de