Einsatz von Membrantechnik zur erschöpfenden Vergärung von nachwachsenden Rohstoffen in Biogasanlagen

An der Fachhochschule Nordhausen wird in einem vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) geförderten Forschungsvorhaben der Einsatz von Membrantechnik zur erschöpfenden Vergärung von nachwachsenden Rohstoffen in Biogasanlagen untersucht.

Als Beispielsubstrat dient dabei Maissilage. Neu an dem Verfahren ist die Anbindung von Ultrafiltrationsmembranen an den Fermenter der hochschulinternen 1m³-Versuchsbiogasanlage. Die installierten Membranmodule trennen den Fermenterinhalt in eine Feststoff- (Retentat) und eine Flüssigphase (Permeat). Während die Feststoffe zum weiteren Abbau in den Fermenter rückgeführt werden, wird das Permeat separat vergoren. Das Verfahren basiert auf dem Gedanken der Entkopplung der hydraulischen Verweilzeit von leicht und schwer bzw. bisher nicht abbaubaren Fermenterinhaltsstoffen und einem daraus resultierenden weitergehenden Abbau der organischen Substanz. Das separierte Permeat enthält in Form von Carbonsäuren ein erhebliches Restgaspotential, das in parallel laufenden Versuchen beim Verbundpartner BTN Biotechnologie Nordhausen GmbH erfasst wird. Hierbei kommen verschiedene Fermenterkonfigurationen, wie bspw. der Schlammbett- und der Etagenfermenter, zum Einsatz. Bewährt sich das Verfahren im Forschungsvorhaben, liegt dem Biogasanlagenbetreiber eine Verfahrenstechnik vor, mit der er bei gleichem Substrateinsatz höhere Gaserträge erzielen kann. Alternativ wären Einsparungen im Substrateinsatz bei gleichbleibendem Gasertrag denkbar.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 7. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2013)
Seiten: 9
Preis: € 0,00
Autor: Anja Schreiber
Gerd-Rainer Vollmer
Uta Breuer
Prof. Dr. Michael Nelles
 
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