Um die veraltete Wärmezentrale zu ersetzen und die beiden Stadtteile Przeróbka und Stogi mit Wärme zu versorgen, entstand im polnischen Danzig in den letzten Jahren ein neues Fernwärmenetz. Eine der größten Herausforderungen beim Anschluss des neuen Netzes stellte die Unterquerung des Flusses Motlawa dar. Aufgrund der besonders feuchten Bodenverhältnisse mit hohem Grundwasserspiegel war dazu eine flexible Montagelösung notwendig, die zudem den Vorgaben des Küstenamts genügen musste.
Das Projekt umfasste die Stilllegung der kohlebeheizten Wärmezentrale Zawislanska, die bisher die beiden Stadtteile Przerobka und Stogi mit Wärme versorgt hatte, und den Bau einer Versorgungsleitung zum Anschluss dieser Stadtteile an das bestehende Netz. Die alte Wärmezentrale hatte ausgedient, da sie technisch überholt und nicht mehr wirtschaftlich war. Zudem erfüllte sie die EU-Normen für Schadstoffemissionen nicht. Das neu errichtete Fernwärmenetz ermöglicht dagegen die Versorgung der beiden Stadtteile mit umweltfreundlicher Wärme. Zusätzlich trägt die mehrere Millionen Zloty (1 Mio. Zloty entspricht ca. 226.392 Euro) teure Investition zur Verbesserung der Luftqualität bei.
Die Lage der gesamten Fernwärmeleitung im direkten Stadtzentrum sowie geländebedingte Einschränkungen stellten große Herausforderungen dar. Besonders die Verbindung der Fernwärmeversorgung beider Stadtteile durch eine Flussunterquerung erwies sich als kompliziert. Die Unterquerung wurde als Gemeinschaftsprojekt der Stadtwerke Danzig, der Brugg Systemy Rurowe Sp. z o.o. (Tochtergesellschaft der Brugg Rohrsysteme GmbH) und dem Bohrunternehmen Hoster Sp. z o.o. geplant und ausgeführt. Die ersten projektbezogenen Pläne waren bereits 1999 erstellt worden. Zunächst hatte der Fluss Martwa Wisla unterquert werden sollen, später wurde jedoch eine engere Stelle an der Motlawa, einem Nebenfluss der Martwa Wisla, ausgewählt. An diesem Projekt arbeitete das Team seit Ende 2014.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH |
Quelle: | Heft 01 - 2017 (Januar 2017) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 4,00 |
Autor: | Herbert Streletzki |
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