Gemäß Energiewirtschaftsgesetz hat der Netzbetreiber die Sicherheit der Gasversorgung zu gewährleisten. Ein Thema, das die Gasversorgungsunternehmen in diesem Zusammenhang in den letzten Jahrzehnten beschäftigt hat und teils auch noch beschäftigt, ist das der Graugussleitungen. Am Beispiel Hannover wird der Erfolg eines Grauguss-Rehabilitationsprogrammes aufgezeigt.
Die Gasversorgung in Hannover begann am 12. August 1826 mit der Gasbeleuchtung des Opernplatzes und ist damit eine der ältesten in Deutschland. Als Leitungsmaterial stand zunächst nur Grauguss (GG) zur Verfügung, der aufgrund seiner Korrosionsbeständigkeit ein langlebiges Gasnetz versprach. Ab Mitte der 1930er-Jahre wurden in Hannover teilweise auch Stahlleitungen eingebaut. Bereits in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts existierte eine großflächige Stadtgasversorgung mit rund 800 Kilometer Leitungslänge. Seit den 1960er-Jahren wurde Grauguss bundesweit durch duktiles Gusseisen (GGG = globular= Kugelgraphit) und Stahl als Rohrwerkstoff abgelöst. Während duktiles Gusseisen bei Belastung ein eher zähes Werkstoffverhalten aufweist (ähnlich Stahl), ist der Werkstoff Grauguss (GG(L) = Grauguss mit Lamellengraphit)spröde. Im Jahr 1968 begann der Austausch der Graugussleitungen in Hannover, deren Länge insgesamt 1.006 Kilometer betrug und einen Anteil von 68 Prozent am gesamten Gasnetz ausmachte. Die Umstellung vom feuchten Stadtgas auf das trockene Erdgas zwischen 1968 und 1973 führte zum Austrocknender Hanfpackungen in den Stemmmuffen. Infolgedessen stieg die Anzahl der undichten Muffen rasant auf mehrere tausend Stück pro Jahr an.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH |
Quelle: | Heft 05 - 2015 (Mai 2015) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 4,00 |
Autor: | Ralph Tränkner |
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