Wie viel kostet Strom wirklich?

Die so genannte Energiewende von einer fossil-atomaren zu einer überwiegend bis ausschließlich aus erneuerbaren und weitestgehend CO2-freien Energieträgern bestehenden Energieversorgung ist auf Grund des Klimawandels und des nicht akzeptablen Risikos der Atomkraft zwingend erforderlich. In diesem Zusammenhang wird von Gegnern immer wieder argumentiert, dass die Energiewende nicht finanzierbar wäre, da erneuerbarer Strom zu teuer sei.

Diese Aussage berücksichtigt jedoch nicht, dass neben den reinen Produktionskosten insbesondere für die Stromerzeugung aus fossilen Energieträgern weitere Umweltfolgekosten durch Luftschadstoffe - insbesondere durch den Klimawandel - entstehen, deren Ausgleich ebenfalls finanziellen Aufwand verursacht. Weiterhin sind das mittlerweile allgemein anerkannte Risiko der Atomkraft sowie die für fossil-atomare Stromerzeugung gezahlten Subventionen in den Produktionskosten nicht berücksichtigt. Vor diesem Hintergrund sind die reinen Strom-Produktionskosten für eine verantwortliche und nachhaltige Diskussion des Strompreises nicht aussagefähig.
 
Unter Berücksichtigung aller genannten Kostenfaktoren ist festzustellen, dass die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern bereits heute kostengünstiger als die fossil-atomare Stromproduktion ist. Unter nachhaltigen Gesichtspunkten gilt daher der Strompreis vielmehr als Argument für die Energiewende bzw. für einen möglichst schnellen Ausstieg aus der fossil-atomaren Energiewirtschaft.



Copyright: © HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement
Quelle: 75. Symposium 2014 (Oktober 2014)
Seiten: 7
Preis: € 0,00
Autor: Prof. Dr. Rainer Wallmann
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren



Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Solarpflicht für Stellplätze in Nordrhein-Westfalen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Neue Vorgaben und praktische Herausforderungen der 'Solaranlagen- Verordnung Nordrhein-Westfalen' (SAN-VO NRW)

Die Gesetzentwürfe zur Umsetzung der Renewable Energy Directive (RED III) in deutsches Recht
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Der europäische Gesetzgeber hat Ende 2023 nach umfangreichen Verhandlungen die Novellierung der Erneuerbare- Energien-Richtlinie beschlossen. Die Änderungen durch die Richtlinie (EU) 2023/2413 (REDIII) sollen den beschleunigten Ausbau Erneuerbarer Energien fördern, um die Treibhausgasemissionen im Energiesektor zu reduzieren.

Solarenergiegebiete und Beschleunigungsgebiete für Solarenergie
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (5/2024)
Was bringt die Umsetzung der RED-III-Richtlinie durch die neuen §§ 249b und 249c BauGB?

Floating-Photovoltaikanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (2/2024)
FPV haben gegenüber Flächenphotovoltaik an Land insbesondere den Vorteil, dass Fragen betreffend Flächenknappheit und Nutzungskonkurrenzen bei ihrer Errichtung kein Thema sind. Die FPV sind durch den Kühleffekt des Wassers in der Lage, mehr Strom zu produzieren als vergleichbare Anlagen an Land.

Netz- und sozialverträgliche Umstellung auf erneuerbare Energien
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2023)
Durch den unermüdlichen Einsatz derjenigen, die sich für eine Energiewende einsetzen bzw. eingesetzt haben, können wir aktuell drei positive Nachrichten in den Vordergrund meines Vortrags stellen. Wenn wir die vorhandene Technik in der richtigen Form kombinieren, sind wir nun in der Lage, eine kostensenkende und sozialverträgliche Energiewende umzusetzen.

Login

Literaturtip:
 
zu www.energiefachbuchhandel.de