Untersuchungen zur Beständigkeit HFI-geschweißter Rohre für den Wasserstofftransport

Im Zuge des Ausbaus erneuerbarer Energien und dem Ausstieg Deutschlands aus der Kernenergie gewinnt Wasserstoff als alternativer Energieträger zunehmend an Bedeutung. Die neuen Anwendungsfelder erfordern eine Infrastruktur für den Transport und die Speicherung von Wasserstoff in großen Mengen. Im Folgenden wird das Verhalten hochfester, hochfrequenz-induktiv (HFI) geschweißter Leitungsrohrstähle hinsichtlich ihrer Beständigkeit gegenüber Wasserstoff-beeinflusster Korrosion bewertet.

Ziel der Untersuchungen war die Bewertung hochfrequenz-induktiv-geschweißter Rohre hinsichtlich der Beständigkeit gegenüber Rissbildung in Wasserstoff und damit hinsichtlich der Eignung für den Wasserstofftransport.

Die Untersuchungen wurden mit der Methode des Slow Strain Rate Tests an Leitungsrohrmaterial der Güte X70 der Salzgitter Mannesmann Line Pipe GmbH durchgeführt. Sie erfolgten an Rundzugproben aus dem Grundwerkstoff und der Schweißnaht unter praxisrelevanten Bedingungen in 80 bar Wasserstoff sowie in 80 bar Stickstoff als Referenzmedium. Das Material wurde unter einsinniger Belastung bis zum Bruch bei Dehnraten von 2,0 x 10-5 s-1 und 2,0 x 10-6 s-1 geprüft. Die Ergebnisse zeigen keinen signifikanten Einfluss des Wasserstoffs auf die maximale Zugspannung und somit auf die Festigkeit des Werkstoffs. Die ermittelten Zähigkeitskennwerte der Brucheinschnürung sowie der plastischen Dehnung deuten mit Werten über 90 Prozent auf eine hohe Beständigkeit des Materials gegenüber Wasserstoff hin. Weiterhin zeigt die fraktografische Bewertung der Zugproben nach Zerreißen in Stickstoff und Wasserstoff einen duktilen Bruchverlauf ohne Anzeichen eines Sprödbruchs. Eine erhöhte Anfälligkeit des Schweißnahtbereichs in Wasserstoff konnte nicht festgestellt werden. Der untersuchte HFI-geschweißte Leitungsrohrstahl zeigt somit eine hohe Beständigkeit gegenüber Wasserstoff-beeinflusster Korrosion und kann für den Einsatz in Wasserstofftransportleitungen empfohlen werden.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 03 - 2014 (März 2014)
Seiten: 6
Preis: € 6,00
Autor: Dr.-Ing. Michaela Tröger
Dr.-Ing. Christoph Bosch
Dr.-Ing. Holger Brauer
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren



Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Floating-Photovoltaikanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (2/2024)
FPV haben gegenüber Flächenphotovoltaik an Land insbesondere den Vorteil, dass Fragen betreffend Flächenknappheit und Nutzungskonkurrenzen bei ihrer Errichtung kein Thema sind. Die FPV sind durch den Kühleffekt des Wassers in der Lage, mehr Strom zu produzieren als vergleichbare Anlagen an Land.

Rechtliche Rahmenbedingungen des EEG 2017 für Abfallvergärungsanlagen
© Wasteconsult International (5/2017)
Am 01. Januar 2017 ist das EEG 2017 in Kraft getreten. Der Mechanismus zur Vergütung von Strom aus erneuerbaren Energien ist damit erstmals seit in Kraft treten des EEGs im Jahr 2000 von einem System der Festvergütung auf ein Ausschreibungssystem umgestellt. Die neuen Anforderungen stellen sowohl Anlagenbetreiber als auch an der Umsetzung beteiligte Behörden vor völlig neue Herausforderungen.

Ausschreibungen im EEG 2017 - Konsequenzen und Perspektiven für die Holzenergie
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (5/2017)
Mit dem EEG 2017 werden Ausschreibungen für Biomasse-Bestands- und Neuanlagen eingeführt. Die Ausschreibungsmengen eröffnen der Bio- und Holzenergie die Perspektive, den Bestand zu erhalten und zu modernisieren - allerdings mit Abstrichen, denn Altholz-Anlagen sind von der EEG-Förderung ausgeschlossen. Ab 2023 werden zum Bestandserhalt des Biomasseanlagenparks erheblich größere Ausschreibungsvolumen benötigt. Um die hierfür für notwendige Akzeptanz zu schaffen, bedarf es einer intensiven Vorarbeit auf politischer und gesellschaftlicher Ebene.

Umfrage bei Betreibern von Wasserkraftanlagen zur Evaluierung des EEG 2014
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (1/2017)
Die Wasserkraft gilt als wichtige erneuerbare Energiequelle. In den letzten Jahren wurden daher zahlreiche Wasserkraftanlagen durch die Erneuerbare-Energien-Gesetze (EEG) gefördert. In regelmäßigen Abständen wird die Wirksamkeit des jeweils gültigen EEG auf den Ausbau der Wasserkraftnutzung im Rahmen eines Erfahrungsberichtes gemäß § 97 EEG 2014 untersucht.

EEG 2017 - Auswirkungen auf die energetische Verwertung von Bioabfällen
© Universität Stuttgart - ISWA (9/2016)
Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist eine zentrale Säule der Energiewende. Sie soll unsere Stromversorgung klima- und umweltverträglicher und uns unabhängiger von knapper werdenden fossilen Brennstoffen machen. Gleichzeitig soll sie bezahlbar und verlässlich bleiben. Dazu wurde ein erfolgreiches Instrument zur Förderung des Ökostroms konzipiert: das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das im Jahr 2000 in Kraft getreten ist.

Login

Literaturtip:
 
zu www.energiefachbuchhandel.de