Biogas wurde in den letzten 20 Jahren hauptsächlich für Strom- und Wärmeerzeugung in Blockheizkraftwerken (BHKW) verwendet, welche direkt an die Biogasanlagen angeschlossen sind. Aufgrund der teils dezentralen Lage der Biogasanlagen kann die freiwerdende Wärmeenergie aus den BHKWs nur in geringem Umfang genutzt werden. Mit der Aufbereitung von Biogas zu Biomethan ist es möglich, den gasförmigen Energieträger in das vorhandene Erdgasnetz einzuspeisen. Dies erlaubt es, die Energienutzung an den Ort des Energiebedarfs zu verlegen. Dadurch besteht die Möglichkeit, die gesamte Energiemenge zu nutzen. Durch die Einspeisung in das Erdgasnetz kann das Biomethan auch als Brenngas für Kraftfahrzeuge zur Verfügung gestellt werden. Der Einsatz von Biomethan als Kraftsoff im Straßenverkehr kann dazu beitragen, den Ausstoß an Kohlenstoffdioxid um bis zu 97 %, bezogen auf ein Benzinfahrzeug, zu reduzieren.
Biogas wird aus regenerativen Rohstoffen gewonnen und bietet mit seinem hohen Methananteil die Möglichkeit für einen alternativen Kraftstoff. Damit Biogas als äquivalenter Kraftstoff für Erdgasfahrzeuge genutzt werden kann, muss es zu Biomethan aufbereitet werden. Die Qualität des Biomethans unterliegt hohen Anforderungen, die in den DVGW Arbeitsblättern G260 und G262 für die Einspeisung in das Erdgasnetz bzw. der DIN 51621 für den Einsatz als methanhaltigen Kraftstoff in Fahrzeugen festgelegt sind. Neben der Abtrennung der hohen Konzentrationen von Kohlenstoffdioxid und Wasser müssen zusätzlich bis zu bestimmten Grenzwerten Spurengase wie z.B. Schwefelwasserstoff aus dem Biogas entfernt werden. In diesem Beitrag wird eine Übersicht verschiedener Verfahren der einzelnen Aufbereitungsschritte unter der Berücksichtigung technischer und wirtschaftlicher Aspekte gegeben.
Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock |
Quelle: | 6. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2012) |
Seiten: | 11 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dipl.-Ing Sascha Prehn Dr.-Ing. Volker Wichmann Prof. Dr.-Ing. Horst Harndorf |
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