Ausnutzung des Wasserkraftpotenzials des Talsperrenbetriebes Sachsen-Anhalt unter Beachtung der hoheitlichen 'Tätigkeit als Anstalt des öffentlichen Rechts'

Ziel war es, das vorhandene Energiepotenzial an den Talsperren als Talsperrenbetrieb selber wirtschaftlich zu nutzen und damit dem allgemeinen Glauben zu widersprechen, dass nur
die 'Privatwirtschaft' dazu in der Lage ist, Gewinn für die öffentliche Hand zu generieren. Dabei sollten durch die örtliche Wertschöpfung Handwerk und Kommunen mit gestärkt werden.

Das heutige Bundesland Sachsen-Anhalt ist kein Land von vielen Tälern und somit auch nicht von Talsperren. Gleichwohl bewirtschaftet der Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt, eine heutige juristisch selbständige Anstalt des öffentlichen Rechts, 32 als Talsperren klassifizierte Anlagen. Eine davon, die Rappbodetalsperre, ist mit 106 m sogar die höchste Talsperre Deutschlands [1] (Bild 1) Die Rappbodetalsperre ist das Kernstück des Bodewerkes im östlichen Harz. 15 Talsperren von Sachsen-Anhalt erfüllen die Kriterien der International Commission On Large Dams (ICOLD).
Nach der Industrialisierung Deutschlands zum Ende des 19. Jahrhunderts gab es erste Überlegungen, Talsperren im Einzugsgebiet der Bode zu bauen. Zu damaliger Zeit spielte der Hochwasserschutz bzw. die Speicherung von Wasser für die Trinkwasserversorgung noch keine Rolle. Es gab vielmehr den Gedanken, Wasser für die Energiegewinnung zu speichern. Des Weiteren gab es Überlegungen, Speicherkapazitäten für die Stabilisierung der Schifffahrt in den Sommermonaten auf der Elbe zu schaffen. Diese Pläne wurden in der Form nicht umgesetzt. Erst nach einem verheerenden Bodehochwasser um Silvester 1925 änderte sich etwas an dieser Situation.
In der Folge kam es zur Gründung eines Talsperrenneubauamtes in Quedlinburg. Mit der Einrichtung der Baustelle für die Rappbodetalsperre wurde im Jahr 1936 begonnen. Überliefert ist aus jener Zeit, dass mit Beendigung des Baus der Saalekaskaden Teile der Baustelleneinrichtung zur Rappbode umgesetzt wurden. So unter anderem der Kabelkran und die Betonieranlage. Der Bau der Rappbodetalsperre wurde Anfang der 40er Jahre des letzten Jahrhunderts infolge des 2. Weltkrieges eingestellt. Am 1. September 1952 begann dann offiziell mit der Grundsteinlegung der Bau der Rappbodetalsperre in der damaligen DDR.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 05/2013 (Mai 2013)
Seiten: 4
Preis: € 10,90
Autor: Dipl.-Ing. (FH) Udo Leier
 
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