Klimagasmonitoring mit innovativer Fernmessmethode

Im Rahmen eines Forschungsprojektes werden Optimierungspotentiale zur Effizienzsteigerung von diversen Verfahrenseinheiten und Anlagenteilen bei Biogasanlagen mit Hilfe einer optischen Fernmessmethode erhoben. Parallel dazu wird basierend auf den realen Messwerten ein Quantifizierungstool für klimarelevante Gasemissionen zur Anwendung bei Biogasanlagen entwickelt. Das erstellte Modell soll soweit wie möglich verallgemeinert bzw. im Rahmen einer Dissertation für die Anwendung auf anderen abfallwirtschaftlichen Anlagen (De-ponien, Kompostierungsanlagen etc.) angepasst werden, um mit minimal nötigem Aufwand auch die THG Emissionen dieser Anlagen erfassen zu können. Ziel ist es, durch die geplanten Untersuchungen ein verallgemeinertes Monitoringtool mittels optischen Fernmessverfahren zu entwickeln, welches die THG-Emissionen rasch und mit effizient zu quantifizieren vermag.

Die Messung und Bewertung diffuser Emissionen von Abfallbehandlungsanlagen und Deponien, insbesondere von Methan, stellen eine wichtige Voraussetzung dar um die Einhaltung geforderter Grenzwerte nachzuweisen. Bisherige Emissionsmessungen basierten meist auf konventionellen Punktmesssystemen (Haubenmesstechnik, FID-Rastervermessung), die diffuse Emissionen naturgemäß nicht vollständig kontrollieren und erfassen. Insgesamt hat eine Vielzahl internationaler Studien in den letzten Jahren die Leistungsfähigkeit optischer Fernmessverfahren in Verbindung mit meteorologischen Messungen (Ultraschall-Anemometer) und Ausbreitungsmodellierungen gezeigt. Dabei werden neben den häufig eingesetzten Open-Path Fourier Transform Infrared (OP-FTIR) und Ultraviolet Differential Absorption Spectroscopy (UV-DOAS) auch Open-Path Tunable-Diode-Laser-Spectroscopy (OP-TDLS) eingesetzt. Dieser Trend ist insbesondere international zu erkennen (Nordeuropa, USA) und bezieht sich auf vielfältige Einsatzgebiete, wie z.B. dem landwirtschaftlichen Sektor (McGinn et al. 2006) als auch auf Deponieflächen (Galle et al. 2001, Scheutz et al. 2011). Die Vorteile dieser neuen Technologien liegen darin, große Flächen schnell optisch abzuscannen und die Gasflüsse an der Oberfläche bzw. Austrittsstelle nicht zu beeinflussen. Weiters sind auch Messungen über unzugänglichen Gebieten bzw. Bereichen möglich.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Depotech 2012 (November 2012)
Seiten: 4
Preis: € 2,00
Autor: Marlies Hrad
Dipl.-Ing. Dr. Marion Huber-Humer
Martin Piringer
 
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