Die Herstellung von Pflanzenkohle mittels Pyrolyseverfahren ist eine relativ junge Technologie und die Umweltbewertung basiert zumeist auf abgeschätzten oder Literaturdaten. Im Rahmen der hier vorgestellten Analyse wurde mithilfe der Software GaBi 4.4 ein neues Umweltbilanzmodell einwickelt, das eigens erhobene Daten bzgl. des Pyrolyseprozesses, der Kohlenstoffstabilität und aus Feldversuchen nutzt.
Es werden fünf verschiedene Fallbeispiele [a) Real, b) Technisch möglich, c) Norwegen, d) Deutschland und e) Co-Verbrennung] analysiert. Ein Treibhausgasminderungspotenzial von 0,56 t CO2eq tBiomasse-1 (25% Wassergehalt), 1,13, 0,65, 0,65 und 1,38 t CO2eq tBiomasse-1 wurde identifiziert. Die maßgeblichen Faktoren sind der stabile Kohlenstoffanteil, die energetische Nutzung der Synthesegase und die damit verbundene Verdrängung fossiler Energieträger. Eine mögliche Steigerung des Biomasseertrages sowie die Verminderung von Lachgasemissionen haben über eine Vegetationsperiode nur einen geringen Einfluss. Der Transport, die Pyrolyse und die Biomassebereitstellung tragen bei dem gewählten Substrat (Holzhackschnitzel) nur geringfügig zu den Treibhausgasemissionen bei. Die Co-Verbrennung der Pflanzenkohlen zeigt das höchste Minderungspotenzial, jedoch ist dies keine nachhaltige Strategie, da sie die Nutzung von Kohle als Hauptenergieträger in den Kraftwerken voraussetzt.
Copyright: | © HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement |
Quelle: | 73. Symposium 2012 (Oktober 2012) |
Seiten: | 11 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dipl.-Wi.-Ing. Jan-Markus Rödger Jim Hammond Prof. Dr.-Ing. Achim Loewen Dr. Simon Shackley |
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