Die Gewinnung von Energie für Heiz- oder Kühlzwecke mittels der Oberflächennahen Geothermie hat sich fest etabliert. Sie kann bei ungenügender Ausführungsqualität der Erdwärmesonden aber auch zu einer Gefährdung des Grundwassers führen.
Vor allem anhand 'spektakulären', direkt mit geothermischen Projekten in Verbindung gebrachten Fällen mit Folgeschäden, wie in Wiesbaden, Leonberg oder Staufen, wird der mögliche Konflikt zwischen Erdwärmenutzung und Grundwasserschutz punktuell deutlich. Jedoch lässt auch die Vielzahl flacher Erdwärmesonden an geogen unterschiedlichsten Lokationen (ca. 500.000 Bohrungen in Deutschland) erwarten, dass es eine Dunkelziffer von kleineren Schadensfällen gibt. Das gilt umso mehr, als sich Parallelen zum Bau von Brunnen und Grundwassermessstellen abzeichnen. Dabei fanden bis in die 70er- und z. T. 80er- Jahre des letzten Jahrhunderts Untersuchungen am Bauwerk eher selten statt. Das galt für die unverrohrte Erkundungsbohrung wie für den fertig ausgebauten Brunnen gleichermaßen. Resultat dessen sind heute die in einer Vielzahl von Fällen nachzuweisenden Mängel der Altbrunnen und -messstellen. Fremdwassereintritte, hydraulisch unwirksame Abdichtungen bis hin zu gar nicht vorhandenen Oberflächenabdichtungen dieser in den weitgehend 'überwachungsfreien' Jahren hergestellten Bauwerke sind an der Tagesordnung.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH |
Quelle: | Heft 10 - 2012 (Oktober 2012) |
Seiten: | 8 |
Preis: | € 8,00 |
Autor: | Dr. Karl-Norbert Lux Dipl.-Geol. Karsten Baumann Dipl.-Geophys. Jens Blumtritt Dipl.-Geol Walter Beck |
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