Im Zuge der Energiewende erlangen neue Formen der Energiegewinnung
Bedeutung, die noch vor wenigen Jahrzehnten technisch nicht realisierbar waren. Dazu gehört die Nutzung von Meeresströmungen. Im Testgebiet des European Marine Energy Centers (EMEC) in Orkney, Schottland, gelang es, unter schwierigsten äußeren Bedingungen auf dem Meeresgrund die Gründung eines Monopfahls zur Installation einer Gezeitenturbine herzustellen.
Das Zusammenwirken der Gravitationskräfte von Sonne und Mond erzeugt steigende und fallende Wasserspiegel der Ozeane. Bei geeigneten geomorphologischen Verhältnissen - wenn sich natürliche Kanäle oder Verengungen in entsprechender Orientierung herausgebildet haben und die Wassertiefe nicht zu groß ist - entstehen durch die Änderungen des Meeresspiegels teilweise erhebliche Strömungen, die zur Energiegewinnung verwendet werden können. Bereiche mit einer günstigen maximalen Strömung über 2,5 m/s weisen eine ungefähre Wassertiefe von 20 m bis 100 m bei niedrigstem Wasserstand auf. Hotspots besitzen maximale Strömungen von mehr als 5 m/s. Die Strömung wechselt alle 6 Std., 12,5 Min. ihre Richtung, oft aber nicht um 180 Grad sondern manchmal bis zu 30 Grad versetzt. Die für eine Energiegewinnung zur Verfügung stehende Strömungsgeschwindigkeit schwankt ständig zwischen 0 m/s und der maximalen Geschwindigkeit; die maximale Geschwindigkeit schwankt mit der Konstellation zwischen Sonne und Mond, die Springtiden und Nipptiden im Rhythmus von ca. zwei Wochen erzeugt. Mit Ausnahme von kleineren meteorologischen Einflüssen ist aber die Gezeitenströmung - im Gegensatz zu Wind und Wellen - exakt vorher - sehbar.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH |
Quelle: | Heft 06 - 2012 (Juni 2012) |
Seiten: | 7 |
Preis: | € 7,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. Paul Scheller |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Die Gesetzentwürfe zur Umsetzung der Renewable Energy Directive (RED III) in deutsches Recht
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Der europäische Gesetzgeber hat Ende 2023 nach umfangreichen Verhandlungen die Novellierung der Erneuerbare- Energien-Richtlinie beschlossen. Die Änderungen durch die Richtlinie (EU) 2023/2413 (REDIII) sollen den beschleunigten Ausbau Erneuerbarer Energien fördern, um die Treibhausgasemissionen im Energiesektor zu reduzieren.
Solarenergiegebiete und Beschleunigungsgebiete für Solarenergie
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (5/2024)
Was bringt die Umsetzung der RED-III-Richtlinie durch die neuen §§ 249b
und 249c BauGB?
Floating-Photovoltaikanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (2/2024)
FPV haben gegenüber Flächenphotovoltaik an Land insbesondere den Vorteil, dass Fragen betreffend Flächenknappheit und Nutzungskonkurrenzen bei ihrer Errichtung kein Thema sind. Die FPV sind durch den Kühleffekt des Wassers in der Lage, mehr Strom zu produzieren als vergleichbare Anlagen an Land.
Das Bundesverfassungsgericht und der Investitionsschutz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (3/2023)
In its decision of 30 June 2020, the Federal Constitutional Court granted protection of legitimate expectations for frustrated investments in the approval procedure for the erection of wind turbines in the exclusive economic zone, but only with consideration of the affected parties and not on the basis of fundamental rights under Article 14 (1) of the Basic Law or Article 12 (1) of the Basic Law, but rather under Article 2 (1) of the Basic Law in conjunction with Article 20 (3) of the Basic Law. Article 20 (3) GG on the basis of the standards of retroactivity under the rule of law. In contrast to the overwhelming acceptance of the decision in the literature, the article criticises the rejection of the use of the fundamental right to property, but also the derivation of the said duty of consideration.
Planungs- und umweltrechtliche Probleme des Kohleausstiegs in Griechenland
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (3/2023)
Die Elektrizitätsversorgung Griechenlands wurde- vor allem in den ländlichen Gebieten - unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg mit der Gründung des 'Öffentlichen Elektrizitätsunternehmens' (Δ.Ε.Η., Δημόσια ΕπιχείÏηση ΗλεκτÏισμοÏ, hier Public Power Corporation, PPC) per Gesetz im Jahre 1950 energisch vorgetrieben. Was die Produktion von Elektrizität anbetrifft, erhöhte sich im Laufe der Zeit die Bedeutung des Braunkohleabbaus in zwei Regionen, Westmazedonien (um die Städte Kozani, Florina und Ptolemaida) und Arkadien (Megalopolis), wo das erwähnte öffentliche Unternehmen vom griechischen Staat weite Konzessionen unentgeltlich erhielt. Vor allem in den 70er- und 80er-Jahren wurde in diesen beiden, zuvor landwirtschaftlich geprägten, Regionen eine Vielzahl von Kohlebergwerken und Kohlekraftwerken in Betrieb genommen; damit haben sich die örtliche Wirtschaft und Beschäftigung hin zum Kohlebergbau orientiert.