Untersuchungen zur pH-Regulation versäuerter Biogasfermenter

Immer mehr Biogasanlagen haben zunehmend Probleme mit
der Prozessstabilität. Besonders die Versäuerung des Fermenters verursacht erhebliche wirtschaftliche Schäden. So suchen zunehmend mehr Energiewirte nach Möglichkeiten, diese Prozessstörung zu vermeiden oder sie kostengünstig zu beheben. Eine Möglichkeit dem entgegenzuwirken ist der Einsatz des aus der Tierernährung
bekannten Natriumhydrogencarbonats. Ziel dieser Untersuchung ist es daher die Wirkung von Natriumhydrogencarbonat zur pH-Regulation von versäuerten Biogasfermenterinhalten nachzuweisen.

Dazu wurden kontinuierliche Laborversuche nach VDI-4630 (2006) mit drei Fermentern durchgeführt, von denen zwei mit Propionsäure versäuert wurden und einer als Kontrolle diente. Der Versuch dauerte 133 Tage und bestand aus fünf Phasen: Ausgasungs-, Hochfahr-, Versäuerungs- und Puffer- sowie eine abschließende Rekonvaleszensphase. Die Ausgasungsphase und die sich anschließende Hochfahrphase hatten das Ziel, eine vergleichbare Ausgangsbasis in den Fermentern zu schaffen. Der eigentliche Versuch begann mit der Versäuerungs- und Pufferphase, in der Natriumhydrogencarbonat in den experimentell versäuerten Fermentern getestet wurde. Dabei konnte nachgewiesen werden, dass sich der puffernde Elektrolyt Natriumhydrogencarbonat zur pH-Wertregulation von versäuerten Biogasfermenterinhalten sehr gut eignet. Innerhalb von drei Tagen stellte sich nach Zugabe der puffernden Substanz ein pHWert wie im Kontrollfermenter ein. Weiterhin näherten sich die zu untersuchenden Prozessparameter der Versuchsfermenter während der Rekonvaleszensphase dem Kontrollfermenter an. Dabei wurden für einstufige kontinuierliche Durchflussverfahren untypisch hohe Methangehalte von über 80 Vol.% erfasst.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 5. Rostocker Bioenergieforum (November 2011)
Seiten: 12
Preis: € 0,00
Autor: Dr. Jörg Burgstaler
Dr. agr. Denny Wiedow
Dipl.-Ing. agr. Jenny Blumenthal
Dr. Frauke Godlinski
Prof. Dr. Norbert Kanswohl
 
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