Während der letzten zehn Jahre hat in Europa die Zahl der Holz(heiz)kraftwerke kontinuierlich zugenommen. In Abhängigkeit von der Qualität des eingesetzten Holzes schwankt der Aschegehalt zwischen 5 und 20 % des Inputs. Um zu verlässlichen Daten zu gelangen wurde eine Untersuchung initiiert, im Rahmen derer von 25 Holzenergieanlagen systematisch Rostascheproben physikalischchemisch untersucht wurden. Naturholzaschen zeigen häufig erhöhte Gehalte an Chrom-VI, welche bei der Verwendung als Düngemittel(komponente) berücksichtigt werden müssen. Basierend auf den Ergebnissen wurden Bewertungsschemata für die unterschiedlichen Aschetypen entwickelt. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wird das Bewertungsschema für die Einstufung von Asche aus der Verbrennung von naturbelassenem Holz vorgestellt. Mit Hilfe des Schemas kann die mögliche Verwendung der Asche als Düngemittel(komponente) unter Verwendung des korrekten Abfallschlüssels überprüft werden. Aufgrund der Komplexität der Thematik wurde der Qualifizierung von Holzaschen mit der Gründung der Bundesgütegemeinschaft Holzasche e.V. ein organisatorischer
Rahmen gegeben.
Sowohl auf Landes- als auf Bundesebene stellt der weitere Ausbau der energetischen Nutzung von Holz ein wesentliches Element der zukünftigen Energieversorgung dar. Um den notwendigen, politisch und gesellschaftlich gewünschten Ausbau der Holzenergie nicht zu gefährden, müssen rechtlich klare Regelungen auch für die Entsorgung der anfallenden Aschen getroffen werden. In Abhängigkeit von der Qualität der eingesetzten Holzbrennstoffe ist mit einem Anfall von Rost- und Kesselasche von ca. 2-20 % der eingesetzten Brennstoffmenge zu rechnen. Die Qualität der Aschen und deren abfallrechtliche Einstufung unterscheiden sich unter anderem in Abhängigkeit von den eingesetzten Holzbrennstoffen (Waldholz, Sägerestholz, Landschaftspflegeholz, Grünschnitt, Altholz). Bei allen anfallenden Aschen handelt es sich jedoch auf jeden Fall um Abfall im Sinne § 3 des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes (KrW-/AbfG). Dabei besteht bei allen Beteiligten Einigkeit üer das Ziel, eine rechtskonforme, ressourcenschonende, umweltverträliche und wirtschaftliche Entsorgung der Holzaschen zu gewärleisten. Um dies auch in der Praxis zu ermölichen, müsen die notwendigen Schritte zur Prüung und Identifizierung des ordnungsgemäßn Entsorgungsweges in einer fü die Betroffenen verstädlichen und handhabbaren Art und Weise dargestellt werden. Hierzu ist es notwendig zu einer gesamthaften, alle betroffenen Rechts- und Themenbereiche berüksichtigenden integrierten Sichtweise zu kommen. Dabei sind formale und inhaltliche Widersprühe zwischen den Bereichen zu identifizieren und Löungsansäze aufzuzeigen.
Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock |
Quelle: | 5. Rostocker Bioenergieforum (November 2011) |
Seiten: | 10 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr. Rainer Schrägle |
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