Saisonaler geothermischer Energiespeicher zur Wärme- und Kälteversorgung des ehemaligen Foto-Quelle-Areales in Nürnberg-Langwasser

Größere oberflächennahe geothermische Anlagen rechnen sich als zentraler Bestandteil eines umfassenden Energieversorgungskonzeptes insbesondere dann, wenn sie neben der Wärmeversorgung auch zur Kühlung dienen. In Nürnberg wurde ein großes Erdwärmesondenfeld mit insgesamt mehr als 8.000 Metern Bohrstrecke realisiert, das für eine solche doppelte Nutzung eingesetzt wird.

Nach dem Wärmepumpen-Boom im Einfamilienhausbereich entstehen in Deutschland vermehrt geothermische Großanlagen, die in der Regel das oberflächennahe Geothermiepotenzial über Erdwärmesondenfelder nutzen. Diese Technik rechnet sich bereits heute, wenn die Felder komplex angelegt als saisonale Energiespeicher sowohl zur Beheizung als auch zur Kühlung der Gebäude herangezogen werden. Allerdings müssen höhere Amortisationszeiten des eingesetzten Kapitals in Kauf genommen werden, da die Investitionen in geeignete Erdwärmeübertrager gegenüber konventionellen Wärmeerzeugungsanlagen deutlich höher ausfallen und im Gegensatz zum Strommarkt eine öffentliche Förderung keine nennenswerten Finanzierungsbeiträge liefert. Der Nürnberger Unternehmer Helmut Schmelzer gehört zu denjenigen, die den Bau einer solchen Anlage gewagt haben. Er hat im Zuge der Revitalisierung eines ehemaligen Quelle-Standortes im Nürnberger Stadtteil Langwasser eine geothermische Großanlage realisiert, die neben der Wärme ein wichtiges Abfallprodukt erzielt - die Kälte.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 11 - 2011 (November 2011)
Seiten: 6
Preis: € 6,00
Autor: Dipl.-Geol. Alexander Eber
Dr. Claus Heske
Oliver Kohlsch
 
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