BCM-Biogasanlagenscreening und BCM-Biogastest-1000 als Einheit

Über eine geschlossene Bilanzierung der Biogasanlage in Kombination mit dem BCM-Biogastest-1000 können bestehende Leistungsreserven an Biogasanlagen erschlossen werden. Grundlage ist das BCM-Biogasanlagenscreening über das gesamte System Biogasanlage unter Nutzung der Daten sämtlicher Substrate, Edukte und Produkte. Dabei fließen die Parameter Mengen, TS, oTS, CSB, Energieinhalt aller Rohstoffe und Produkte (Methan, Diesel bei Zündstrahlmotoren bzw. Elektroenergie und Wärme), sowie die Energiebilanz, also auch Fackelstunden, BHKW-Wirkungsgrade, usw. ein. Voraussetzung für die Prozessoptimierung ist, dass alle Bilanzkreise, vor allem die der organischen Komponenten und der Energie, stimmig sind. Zusätzliche Potenziale für Methan - dem Energieträger im Biogas - können aus der organischen Bilanz abgeleitet werden. Die Biomethaneinspeisung bietet auch gerade bei kleinen Biogasanlagen deutliche Leistungsreserven und stellt eine Alternative zur Verstromung dar, vor allem wenn der Wirkungsgrad der Erzeugung von Elektroenergie unter 40 % liegt.

Die Auslegung und der Bau von Biogasanlagen erfolgen in der Regel auf der Basis von Richtlinien der KTBL oder eigenen Erfahrungen. Geht das ökonomische Konzept auf, wurde in der Regel die Biogasanlage gebaut und betrieben. Das hier vorgestellte Konzept geht davon aus, dass mehrmonatige Betriebserfahrungen und -daten vorliegen. Auf dieser Basis wird die Anlage neu bilanziert und Leistungsreserven aufgezeigt.
Zur Auslegung von Biogasanlagen sind mehrere Modelle bekannt, die auf der Ermittlung von Gärpotenzialen von Einzelkomponenten beruhen. Hier wurden vor allem Untersuchungen vorgenommen, die Grundlagen der heutigen Praxis der Biogaserzeugung sind. Zusätzliche Angaben, wie mit dem vorgestellten BCM-Test-1000, mit dem auch die kompletten gasförmigen Anteile bis hin zu den Störkomponenten und auch die Komponenten im Gärrest bestimmt werden, liefern verbesserte Aussagen. Dies ermöglicht ein besseres Verständnis fur das Gesamtsystem.
Hier beginnt im Prinzip der BCM-Signifikanztest von DGE. Durch neue Ansätze und die Einbeziehung möglichst aller verfügbaren Daten wird die Untersuchungsgenauigkeit und Verlässlichkeit der Resultate erhöht und ein belastbares Ergebnis erzielt. Weiter sind nur exakt bilanzierte Ergebnisse auch verwertbar. Die beim Signifikanztest durchgeführte Bilanz muss fur alle Parameter in vertretbaren Grenzen stimmig sein. Ungenauigkeiten ergeben sich aufgrund der Fehler bei der Entnahme repräsentativer Proben von inhomogenen Gärsubstratgemischen und Gärresten.



Copyright: © DIV Deutscher Industrieverlag GmbH
Quelle: GWF Gas Erdgas 10/2011 (Oktober 2011)
Seiten: 5
Preis: € 5,00
Autor: Dr.-Ing Lothar Günther
Dr. Jörg Hofmann
Ute Mikow
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren



Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Die Gesetzentwürfe zur Umsetzung der Renewable Energy Directive (RED III) in deutsches Recht
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Der europäische Gesetzgeber hat Ende 2023 nach umfangreichen Verhandlungen die Novellierung der Erneuerbare- Energien-Richtlinie beschlossen. Die Änderungen durch die Richtlinie (EU) 2023/2413 (REDIII) sollen den beschleunigten Ausbau Erneuerbarer Energien fördern, um die Treibhausgasemissionen im Energiesektor zu reduzieren.

Solarenergiegebiete und Beschleunigungsgebiete für Solarenergie
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (5/2024)
Was bringt die Umsetzung der RED-III-Richtlinie durch die neuen §§ 249b und 249c BauGB?

Floating-Photovoltaikanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (2/2024)
FPV haben gegenüber Flächenphotovoltaik an Land insbesondere den Vorteil, dass Fragen betreffend Flächenknappheit und Nutzungskonkurrenzen bei ihrer Errichtung kein Thema sind. Die FPV sind durch den Kühleffekt des Wassers in der Lage, mehr Strom zu produzieren als vergleichbare Anlagen an Land.

Das Bundesverfassungsgericht und der Investitionsschutz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (3/2023)
In its decision of 30 June 2020, the Federal Constitutional Court granted protection of legitimate expectations for frustrated investments in the approval procedure for the erection of wind turbines in the exclusive economic zone, but only with consideration of the affected parties and not on the basis of fundamental rights under Article 14 (1) of the Basic Law or Article 12 (1) of the Basic Law, but rather under Article 2 (1) of the Basic Law in conjunction with Article 20 (3) of the Basic Law. Article 20 (3) GG on the basis of the standards of retroactivity under the rule of law. In contrast to the overwhelming acceptance of the decision in the literature, the article criticises the rejection of the use of the fundamental right to property, but also the derivation of the said duty of consideration.

Planungs- und umweltrechtliche Probleme des Kohleausstiegs in Griechenland
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (3/2023)
Die Elektrizitätsversorgung Griechenlands wurde- vor allem in den ländlichen Gebieten - unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg mit der Gründung des 'Öffentlichen Elektrizitätsunternehmens' (Δ.Ε.Η., Δημόσια ΕπιχείÏηση ΗλεκτÏισμοÏ, hier Public Power Corporation, PPC) per Gesetz im Jahre 1950 energisch vorgetrieben. Was die Produktion von Elektrizität anbetrifft, erhöhte sich im Laufe der Zeit die Bedeutung des Braunkohleabbaus in zwei Regionen, Westmazedonien (um die Städte Kozani, Florina und Ptolemaida) und Arkadien (Megalopolis), wo das erwähnte öffentliche Unternehmen vom griechischen Staat weite Konzessionen unentgeltlich erhielt. Vor allem in den 70er- und 80er-Jahren wurde in diesen beiden, zuvor landwirtschaftlich geprägten, Regionen eine Vielzahl von Kohlebergwerken und Kohlekraftwerken in Betrieb genommen; damit haben sich die örtliche Wirtschaft und Beschäftigung hin zum Kohlebergbau orientiert.