Schwachstellenanalyse an ausgewählten Biogasanlagen in Mecklenburg-Vorpommern

Mit der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Jahr 2004 sind die Rahmenbedingungen für die Stromerzeugung aus Biomasse entscheidend verbessert worden. Das EEG garantiert den Betreibern von Biogasanlagen für einen Zeitraum von 20 Jahren einen festen Strompreis, der sich aus einer von der Anlagenleistung und dem Jahr der Inbetriebnahme abhängigen Grundvergütung sowie verschiedenen Zuschlägen zusammensetzt. Beispielsweise beträgt der Vergütungssatz für eine 2006 in Betrieb genommene Anlage mit 500 Kilowatt elektrischer Leistung für die unteren 150 kW 11,16 Cent je kWh und darüber bis 500 KW 9,6 Cent je kWh.

Untersuchungen in zehn landwirtschaftlichen Biogasanlagen Mecklenburg- Vorpommerns haben zwischen den einzelnen Anlagen gravierende Unterschiede ergeben. Dies betrifft sowohl die eingesetzte Anlagen- und Verfahrenstechnik als auch die Prozessführung und Prozessstabilität. Dementsprechend unterschiedlich ist die Leistungsfähigkeit der Anlagen zu beurteilen. Eine direkte Vergleichbarkeit zwischen zwei Anlagen ist in keinem Fall gegeben. Im Einzelnen ist festzuhalten: Die einbezogenen Biogasanlagen stammen überwiegend aus der Zeit vor Inkrafttreten der EEG-Novelle im August 2004. Sie werden heute ausschließlich als NawaRo-Anlagen geführt. In Anlagen, die ursprünglich für das Mitvergären von Bioabfällen konzipiert waren, kam es nach der Umstellung auf zum Teil trockensubstanz- und faserreichere Kosubstrate zu technologischen Problemen. Dies betraf insbesondere die Substrataufbereitung und -zufuhr sowie Rührwerke und Pumpen und führte in der Folge zu teilweise erheblichen Reparatur- und Umbaukosten. Technische Störungen in den Anlagen betreffen hauptsächlich das BHKW, die Rührwerks- und Pumpentechnik und die Entschwefelungsanlagen. Der Anteil der Energiepflanzen am Gesamtinput der Anlagen liegt bei 16,5 % und schwankt zwischen 1 und 52 %. In Anlagen mit hohem NawaRo-Einsatz stammen 70 bis 90 % des Biogases aus nachwachsenden Rohstoffen, während typische Gülleanlagen mehr als zwei Drittel des Gases aus Wirtschaftsdüngern erzeugen.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 1. Rostocker Bioenergieforum (Oktober 2007)
Seiten: 15
Preis: € 0,00
Autor: Dr. Wolfgang Schumann
Dr. Andreas Gurgel
 
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