Aktuell wird die energetische Nutzung von Biomassen aufgrund steigender Nahrungsmittelpreise und der in einigen Regionen auftretenden Konkurrenz zwischen der Produktion von Nahrungs- und Futtermitteln sowie Energiepflanzen sehr kontrovers diskutiert. Nachdem in den letzten Jahren die Bioenergie überwiegend als sinnvoller Baustein zur Lösung der aus Ressourcenknappheit und Klimawandel resultierenden Probleme der Energiewirtschaft gesehen wurde, gerät sie nun vermehrt in die Kritik.
Zur energetischen Nutzung von Biomasse steht eine Vielzahl an Technologien zur Verfügung, die sich je nach Art der Biomasse und benötigter Energieform unterscheiden und auch unterschiedliche Effizienzen bzw. Wirkungsgrade aufweisen. Besonders effizient und Stand der Technik ist die Erzeugung von Biogas mit anschließender Verstromung in einem Motor-BHKW. Deutliche Wirkungsgradsteigerungen von etwa 35 auf knapp 50 % lassen sich erzielen, wenn statt des Gasmotors eine Brennstoffzelle zur Stromerzeugung eingesetzt wird. Hierfür eignen sich insbesondere Schmelzkarbonat-Brennstoffzellen, da sie bei hohen Wirkungsgraden den direkten Einsatz von Biogas erlauben und auch tolerant gegenüber CO2 sind. Bei Einsatz von Energiepflanzen zur Gaserzeugung werden allerdings landwirtschaftliche Flächen benötigt, die in Konkurrenz zu Flächen für die Lebensmittelproduktion stehen. Diese Konkurrenz besteht nicht, wenn das zu verstromende Gas aus biogenen Reststoffen erzeugt wird. Hierzu können Vergaser eingesetzt werden, die die Biomasse thermochemisch umwandeln. Beide Ansätze sollen im Rahmen des Projekts 'Biomasse Brennstoffzellen Göttingen" an zwei Standorten, an einer landwirtschaftlichen Nawa- RO-Biogasanlage und am Kompostwerk der Stadt Göttingen, umgesetzt, optimiert und ihre Machbarkeit demonstriert werden. Darüber hinaus ist eine weitere Erhöhung des elektrischen Gesamtwirkungsgrades durch Nachverstromung der Abwärme mittels eines ORC-Prozesses geplant.
Copyright: | © HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement |
Quelle: | 69. Symposium 2008 (September 2008) |
Seiten: | 12 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Prof. Dr.-Ing. Achim Loewen |
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Erste europäische Megawatt-Brennstoffzelle in Betrieb
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Rund 40 Prozent des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland werden von Heizung, Warmwasser und Beleuchtung von Gebäuden verursacht - und dabei macht die Wärmeenergie den größten Anteil aus. Grund genug, schon bei der Wärmeerzeugung mit dem Energiesparen zu beginnen.
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Brennstoffzellen-BHKW inhouse5000+: Demonstration und Markt, Potenziale und Perspektiven für die Gaswirtschaft
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