Saisonaler Erdsonden- Wärmespeicher Crailsheim

Hochtemperatur-Wärmespeicherung â–  Im August 2008 wurde in Crailsheim der erste Bauabschnitt eines Erdsonden-Wärmespeichers mit zunächst 80 Sonden bis in eine Tiefe von 55 Metern abgeschlossen. Dieser Speicher dient der saisonalen Speicherung solar erzeugter Wärme und ermöglicht eine Versorgung des über ein Nahwärmenetz angeschlossenen Wohngebietes Hirtenwiesen II zu 50 Prozent mit solar erzeugter Wärme.

Das Ziel einer solar unterstützten Nahwärmeversorgung (SuN) mit saisonalem Wärmespeicher ist die Deckung von 50 Prozent und mehr des Gesamtwärmebedarfs einer größeren Wohnsiedlung (mehr als 100 Wohneinheiten) durch solar erzeugte Wärme. Durch die zeitliche Diskrepanz zwischen dem Hauptstrahlungsangebot im Sommer und dem Hauptwärmebedarf im Winter ist es aus technischer und ökonomischer Sicht sinnvoll, im Sommer gewinnbare Solarwärme bis in die Heizperiode hinein zu speichern. Die grundlegende Funktionsweise einer SuN mit saisonalem Wärmespeicher wird im Folgenden anhand Systemkonzepts in Abbildung 1 verdeutlicht. Die Solarwärme wird von den Solarkollektoren über ein Solarnetz die Heizzentrale geliefert und kann entweder direkt zur Wärmeversorgung genutzt oder im saisonalen Wärmespeicher eingelagert werden. Eine Momentaufnahme vom Bau des saisonalen Erdsonden-Wärmespeichers Crailsheim ist in Abbildung 2 dargestellt. Die Wärmeversorgung der Gebäude zur Heizung und Trinkwarmwasserbereitung erfolgt über ein Wärmenetz, das in der Heizzentrale durch solar erzeugte Wärme oder bei Bedarf durch eine konventionelle Nachheizung (z. B. einen Gasbrennwertkessel) versorgt wird.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 9 - 2008 (September 2008)
Seiten: 9
Preis: € 4,50 Kostenlos für Premium Mitglieder
Autor: Dipl.-Ing. Mathieu Riegger
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren



Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Geothermie im Spezialtiefbau: Praxis mit BIM
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (7/2017)
Ab 2020 werden öffentliche Großprojekte in Deutschland nur noch mit Building Information Modeling (BIM) neu geplant, gebaut und betrieben. So sieht es der Stufenplan Digitales Planen des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur vor.

Depothermie - Geothermale Nutzung von Deponien und Altablagerungen zur Wärmegewinnung und -speicherung
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (6/2017)
Dem Ausbau der Geothermie, insbesondere der oberflächennahen Geothermie zur Heizung und Kühlung von Wohn- und Industriegebäuden, wird zukünftig eine steigende Bedeutung zukommen, da durch die Energiewende und den beschlossenen Klimaschutzplan 2050 die Umstellung von einer kohlenstoffbasierten auf eine regenerative Energieerzeugung forciert werden wird.

Europäische Normung für den Brunnenbau nimmt Fahrt auf
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (6/2017)
Die umfangreichen Vorbereitungen für eine gute Ausgangsposition der deutschen Expertise bei der Normung des Brunnenbaus tragen nun erste Früchte. Die strikte Trennung der Themenkomplexe 'oberflächennahe Geothermie' und 'Brunnenbau' wurde auf der konstituierenden Sitzung des CEN TC 451 'Water wells and borehole heat exchangers' durchgesetzt.

Anlagendimensionierung zur Unterschreitung des in Hessen für EWS geforderten Mindestabstandes zur Grundstücksgrenze
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (5/2017)
Die hessischen Anforderungen des Gewässerschutzes an Erdwärmesonden (EWS) vom 21. März 2014 geben einen im Regelfall einzuhaltenden Mindestabstand zwischen EWS und Grundstücksgrenze von 5 m vor. Bei Einhaltung dieses Abstandes wird für EWS-Anlagen mit einer Heizleistung bis 30 kW davon ausgegangen, dass es in der Regel zu keiner thermischen Beeinflussung außerhalb des Grundstücks kommt und somit keine Gewinnung von Erdwärme im Sinne des Bundesberggesetzes (BBergG) erfolgt.

Leistungsvergleich von Erdwärmesonden verschiedener Bauart
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (5/2017)
Ein praktischer Leistungsvergleich von Erdwärmesonden verschiedener Bauart am gleichen Standort unter gleichen Beanspruchungsbedingungen ist bisher nicht bekannt.

Login

Literaturtip:
 
zu www.energiefachbuchhandel.de
 

 
Tagungsband vom 10. Int. Anwenderforum Oberflächennahe Geothermie 2010 / OTTI e.V.