Thermische Untergrundspeicher in Energiesystemen â– Die Versorgung der Parlamentsbauten im Berliner Spreebogen mit Strom, Wärme und Kälte erfolgt mit einem in seiner Art einzigartigen Energieverbund. In ihm werden Wärme und Kälte aus der Kraft-Wärme-Kopplung und aus der Umwelt auch zu Zeiten bereitgehalten, in denen diese Energiequellen nicht auf direktem Wege zur Verfügung stehen. Dazu wurden saisonale Wärmeund Kältespeicher in Grundwasserleitern (Aquiferspeicher) unmittelbar am Reichstagsgebäude errichtet und seit mehreren Jahren erfolgreich betrieben.
Die Auswertung des Betriebs beider Aquiferspeicher für die letzten vier Speicherperioden zeigt, dass große Unterschiede bezüglich der ein- und ausgespeicherten Energiemengen sowie im erreichten Rückgewinnungsgrad bestehen. Diese Unterschiede sind im Wesentlichen auf die Betriebsweise der Speicher, d.h. auf die Schnittstellenparameter zwischen den Speichern und der Obertagetechnologie zurückzuführen. Mit Hilfe einer modellbasierten Parametervariation wurde eine qualitative Beschreibung des Einflusses der Injektionstemperaturen sowie der eingespeicherten Energiemengen für den Wärmespeicher vorgenommen. Eine Erhöhung der Injektionstemperatur an der warmen Bohrung sowie größere eingespeicherte Energiemengen führen zu einem höheren Rückgewinnungsgrad. Die nummerischen Simulationsmodelle sind sehr gut in der Lage, auf Basis der obertägigen Betriebsdaten die räumliche Verteilung von Druck und Temperatur im Untergrund zu bestimmen. Die bisherigen Messwerte aus dem chemischen Monitoring des wärmebeladenen Grundwassers aus beiden genutzten Aquiferen zeigen nur geringe Schwankungen in der Zusammensetzung und lassen keine Gefährdung des Betriebs erkennen.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH |
Quelle: | Heft 7/8 - 2008 (August 2008) |
Seiten: | 10 |
Preis: | € 5,00 Kostenlos für Premium Mitglieder |
Autor: | Dipl.-Ing. Stefan Kranz Dr. Joern Bartels Dipl.-Geol. Doreen Gehrke Dipl.-Ing. Frank Hoffmann Dr. Markus Wolfgramm |
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