bifa-Text Nr. 62: Ökoeffizienzanalyse von Photovoltaikmodulen

Die Studie vom bifa Umweltinstitut zeichnet ein zukunftsgerichtetes Bild der ökologischen und ökonomischen Wirkungen von Photovoltaik (PV)-Systemen entlang des gesamten Lebenszyklus. Bewertet wurden die Herstellung der PV-Systeme, deren Betrieb in verschiedenen Anwendungsfällen sowie unterschiedliche Recyclingszenarien. Untersucht wurden Wafer- sowie Dünnschicht-Technologien. Die Bewertung erfolgt nicht nur als Momentaufnahme, sondern beschreibt auch die Potenziale mittelfristiger Entwicklungen. Die Studie wurde im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz realisiert und durch eine Vielzahl von in der Photovoltaik-Branche tätigen Unternehmen unterstützt.

PV ist eine besondersumweltfreundliche Art der Stromerzeugung, deren Umweltwirkung (u.a. Klimawandel, saurer Regen,Ressourcenverbrauch) um den Faktor 10 bis 20 geringer ist als bei Stromerzeugungmit fossilen Energieträgern. Abseits der Umweltbewertung unterscheiden sich'Strom aus PV' und 'Strom aus fossilen Energien' jedoch in einigen Merkmalenwie z. B. der Regelbarkeit. Vor diesem Hintergrund sind dieUmwelt-Unterschiede der untersuchten PV-Technologien nur gering. Die Ursachen derumweltbezogenen Ergebnisse variieren jedoch durch die grundlegend unterschiedlicheFertigung von Wafer-basierten und substratbeschichteten Modulen/Laminaten. Bei derKostenbetrachtung stehen nicht diePV-Technologien im Vordergrund, sondern deren Einsatz in unterschiedlichen Anwendungsfällen.

Der Einsatz von PV auf Großdächern weistdurch die Nutzung schon bestehender Infrastruktur (z. B. Dachneigung oderNetzanschluss) die beste umweltbezogene Bewertung auf. Freiflächenanlagen schneidendurch den überproportionalen Aufwand für die weiteren Systemkomponenten(z. B. Unterkonstruktion und Verkabelung) demgegenüber etwas schlechterab. Für die PV-Systeme ergeben sich je nachAnwendungsfall und Technologie Energierücklaufzeiten zwischen 0,6 und 1,3Jahren. Das Potential einer erfolgreichen Umsetzung eines integrierten undtechnologisch hochwertigen Recyclingsystems erweist sich aus Umweltsicht alsbedeutsam. Für Wafer-basierte Module könnten beispielsweise mehr als 20 %der Umwelt-Aufwendungen aus der Herstellung eingespart werden.



Copyright: © bifa Umweltinstitut GmbH
Quelle:
Seiten: 70
Preis: € 8,50
Autor: Matthias Seitz
Dr. Malgorzata Kroban
Dipl.- Ing. Thorsten Pitschke
Dr. Siegfried Kreibe
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren



Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Sekundärressourcen aus Photovoltaik, Windturbinen und E-Autos
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
Ziel dieses Tagungsbeitrags ist es, die Situation von Photovoltaik- und Windkraftanlagen sowie Elektro-Fahrzeugen in Österreich im Hinblick auf dessen Sekundärressourcenpotential unter Betrachtung von derzeit sowie in naher Zukunft verfügbaren Recyclingtechnologien zu bewerten.

Wie wird ein Unterhaltungsverband klimaneutral?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2020)
Vorrangige Aufgabe von Unterhaltungsverbänden ist es, für eine ordnungsgemäße Entwässerung ihres Verbandsgebietes zu sorgen. Wenn zu diesem Zweck 150 Schöpfwerke mit Stromkosten von rd. 800.000 € pro Jahr betrieben werden müssen, stehen Themen wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz zunächst hintenan. Eine Analyse bestätigt, dass es möglich ist, bis 2035 die Klimaneutralität zu erreichen.

Gefährdungsbetrachtung von Speichersystemen in PV-Anlagen durch Wasser und dessen potenzielle Auswirkung auf den Batteriespeicher
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2020)
Speichersysteme in PV-Anlagen können durch Wasser gefährdet werden. Hochwasserereignisse oder urbane Sturzfluten bedeuten ein erhöhtes Risiko, dass diese Anlagen Kontakt mit Wasser bekommen, wofür sie im Regelfall nicht ausgelegt sind. Über die Risiken und deren Beherrschung wird berichtet.

Ausschreibungen im EEG 2017 - Konsequenzen und Perspektiven für die Holzenergie
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (5/2017)
Mit dem EEG 2017 werden Ausschreibungen für Biomasse-Bestands- und Neuanlagen eingeführt. Die Ausschreibungsmengen eröffnen der Bio- und Holzenergie die Perspektive, den Bestand zu erhalten und zu modernisieren - allerdings mit Abstrichen, denn Altholz-Anlagen sind von der EEG-Förderung ausgeschlossen. Ab 2023 werden zum Bestandserhalt des Biomasseanlagenparks erheblich größere Ausschreibungsvolumen benötigt. Um die hierfür für notwendige Akzeptanz zu schaffen, bedarf es einer intensiven Vorarbeit auf politischer und gesellschaftlicher Ebene.

Rohstoffe für Erneuerbare Energien - Knappheit oder Überfluss?
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2016)
Der zusätzliche Rohstoffbedarf für Erneuerbare Energien (EE) wird spürbare Einflüsse auf die Rohstoffmärkte ausüben. Um mögliche Verfügbarkeitseinschränkungen hieraus rechtzeitig zu erkennen, müssen die Berechnungen regelmäßig aktualisiert und fortgeschrieben werden. Im vorliegenden Beitrag wird das Ergebnis einer Hochrechnung bis zum Jahr 2040 auf der Basis neuerer Prognosen zum Ausbau der Erneuerbaren Energien präsentiert.

Login

Literaturtip:
 
zu www.energiefachbuchhandel.de
 

 
akt. Neuauflage des Standardwerks zur Photovoltaik / Prof. Heinrich Häberlin.