Pumpspeicheranlagen - Entwicklungsschritte im Rückblick und Ausblick

Pumpspeicherwerke in Österreich zeigen auf Grund steigender Anforderungen wesentliche Entwicklungen. Dies betrifft die Hydraulik der Triebwasserwege, Wasserschlösser für freien Regelbetrieb und oftmalige Turbinen-Pumpen-Übergänge, durchströmte Kammern sowie Windkessel- und 3-Kammer-Wasserschlösser. Weiteres umfassen sie die Auskleidung von Druckstollen und -schächten für extreme Bedingungen, wie die Vorspannung des Ringbetons mittels Injektionen, sowie die mögliche zukünftige Verlegung von Speicherbecken unter Tag.

Der runde Geburtstag eines so prominenten Wasserbau-Ingenieurs, Wasserwirtschaftlers sowie akademischen Lehrers und Funktionärs wie Jürgen Giesecke gibt Anlass zu einem Rückblick samt möglichem Ausblick auf die Zukunft. Der Autor dieses Aufsatzes, dem es zu Ehre gereicht, sich als Gieseckes Freund bezeichnen zu dürfen, wählte dazu das Thema 'Pumpspeicher-Anlagen'; auch Giesecke haben sie im Rahmen seiner Untersuchungen und Veröffentlichungen zu Wasserkraftthemen - einem Teil seines umfangreichen Oeuvres - mehrfach beschäftigt. Der Autor tut dies aus der Sicht eines Österreichers, der selbstverständlich die deutsche und die internationale Entwicklung mitverfolgt.
Wie bekannt, erfordert die Deckung des schwankenden Strombedarfs im Jahresund Tageszyklus sowie die Frequenzhaltung im Netz einen entsprechenden Ausgleich mit zunehmend schärferen Bedingungen. Hierfür stehen die Speicher- und v. a. die Pumpspeicher-Anlagen zur Verfügung. In den vergangenen Jahren sind eine Reihe von Anlagen errichtet worden, wie z. B. Goldisthal und die Anlagen der Schluchseewerke sowie in Österreich ausgehend von der Kaprun-Oberstufe die Werke in den alpinen Regionen; diese waren zum Teil über Verträge mit der deutschen Stromversorgung verbunden. Als neueste Anlagen seien Kops II, Limberg II, Feldsee und Reisseck II (im Bau) erwähnt. Nach einer Krisen-bedingten Zurückhaltung in letzter Zeit scheint die Errichtung neuer Anlagen wieder ein Thema zu sein, wie aktuelle Projekte zeigen; dies v. a. zufolge des zunehmenden Einsatzes der stochastisch vorgegebenen erneuerbaren Energien, wie Wind, Wasser und Sonne. Für Deutschland sei dazu auch der geplante Ausstieg aus der Kernenergie- Nutzung, sowie seine Welt-Spitzenstellung bei der Windenergie genannt.
Zur Typologie sei noch angeführt, dass Anlagen für reinen 'Pumpwälzbetrieb' sowie hybride, d. h. Speicherkraftwerke mit überlagertem Pumpwälzen, wie sie v. a. in den Alpen errichtet wurden, zu unterscheiden sind. Bemerkenswert ist dabei der konkurrenzlose Gesamtwirkungsgrad derartiger Anlagen (bis nahezu 80 %).
Im folgendem sollen kurz wichtige, v. a. innovative Entwicklungsschritte in Österreich in Vergangenheit und Gegenwart dargestellt werden, an denen der Autor maßgeblich beteiligt war bzw. ist, sowie ein Ausblick auf eine mögliche zukünftige Entwicklung gegeben werden.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 10 / 2012 (Oktober 2012)
Seiten: 6
Preis: € 10,90
Autor: Dr. Günther Heigerth
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren



Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Netz- und sozialverträgliche Umstellung auf erneuerbare Energien
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2023)
Durch den unermüdlichen Einsatz derjenigen, die sich für eine Energiewende einsetzen bzw. eingesetzt haben, können wir aktuell drei positive Nachrichten in den Vordergrund meines Vortrags stellen. Wenn wir die vorhandene Technik in der richtigen Form kombinieren, sind wir nun in der Lage, eine kostensenkende und sozialverträgliche Energiewende umzusetzen.

Energie und Kompost - Kompostwerk Anröchte
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2023)
Die gesetzlichen Rahmenbedingungen, hier vor allem die TA Luft, aber auch das Alter der Anlage machten eine neue Investition notwendig.

Auswirkungen der Novellierungen im EEG 2023 auf die Planung neuer Biogutvergärungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2022)
Im Jahr 2021 betrug der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Bruttoendenergieverbrauch Deutschlands knapp 20 %. Dabei ist der Anteil der erneuerbaren Energien im Bereich Strom mit gut 41 % führend (siehe Abbildung 1). In den Bereichen Wärme und Verkehr hinkt der Anteil der Erneuerbaren deutlich hinterher bzw. steht am Beginn einer Elektrifizierung. Insgesamt wurden 2021 durch erneuerbare Energien rund 221 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen in Deutschland vermieden [1].

Produktion von Mikroalgen unter Nutzung von Abfällen aus Biogasanlagen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (12/2020)
Die Koppelung landwirtschaftlicher Biogasanlagen mit einer Mikroalgenproduktion führt zu einer energie- und klimaeffizienten Nutzung von Abfällen, nämlich Abwärme und AbCO2 aus der Verstromung des Methans im Blockheizkraftwerk. Hinzu kommt, dass keine Teller-Tank-Diskussion zu führen ist, da die Mikroalgenproduktion auch auf devastierten Flächen oder Dächern erfolgen kann. Die Mikroalge Spirulina bietet als nachhaltiges Nahrungs- und Futterergänzungsmittel vielseitige Einsatzzwecke und deutliche ernährungsphysiologische Vorteile.

Ausbau und Weiterentwicklung der Bioabfallvergärungsanlage Dresden
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2019)
Mit dem Kauf der Bioabfallvergärungsanlage Dresden ist der MVV Energie Gruppe ein schneller Markteintritt gelungen. Im Endausbau wird diese Bioabfallvergärungsanlage mit Biogasaufbereitung und -einspeisung eine hochwertige klimaschonende und effiziente Nutzung kommunaler Bioabfälle, die die CO2-Bilanz der Kommunen verbessert und mit dem Ersatz fossiler Energieträger einen wertvollen Beitrag zur Energiewende leistet. Die BAV Dresden ist ein wichtiger Meilenstein für MVV mit einer steilen Lernkurve im Betrieb, Anlagenbau, Stoffstrommanagement und aus energiewirtschaftlicher Sicht. MVV zeigt sich in Dresden als verlässlicher Partner und verantwortungsvoller Akteur in der Bioabfallvergärung und setzt hier die Energiewende erfolgreich um!

Login

Literaturtip:
 
zu www.energiefachbuchhandel.de
 

 
Tagungsband vom 18. Symposium Bioenergie 2009 / OTTI e.V.