Biogasspeicher für eine bedarfsorientierte Biogasproduktion und -nutzung

Im Rahmen des BioenergieFLEX BW Projekts wird am Lehrstuhl für Abfallwirtschaft und Abluft der Universität Stuttgart eine technisch-ökonomische Analyse konventioneller und innovativer Biogasspeicher für eine flexible Stromversorgung aus Biogas durchgeführt. Zudem werden experimentelle Untersuchungen zur Regelbarkeit der Biogasproduktion durch Fütterungsmanagement gemacht und Auswirkungen auf die Speicherkapazität bei bedarforientierter Biogaserzeugung untersucht.

Ziel der Untersuchungen ist es kostenoptimale Speicherkonfigurationen bei verschiedenen Anlagentypen und -größen in Abhängigkeit von unterschiedlichen BHKW - Fahrplänen für eine flexible Stromerzeugung zu untersuchen. Bisher wurden anhand unterschiedlicher Szenarien mögliche Zusatzerlöse durch Anlagenerweiterung an der Strombörse durch Direktvermarktung als auch Auswirkungen eines bedarfsorientierten Fütterungsmanagements auf Speicherkapazitäten ermittelt. Erste Berechnungen zeigen, dass Zusatzerlöse in erster Linie vom Ausbaugrad der BHKW Leistung abhängig sind. Der Speicher muss dabei eine Mindestgröße aufweisen, um beim gegebenen Leistungsausbau Stillstandszeiten zu überbrücken und den gewählten BHKW-Fahrplan zu ermöglichen. Wird der Speicher darüber hinaus erweitert, können durch eine weitere Verschiebung der Lastzeiten des BHKWs hin zu hohen Stundenpreisen an der Strombörse, noch höhere Erlöse erzielt werden. Untersuchungen zeigen, dass bedarfsorientiertes Fütterungsmanagement vor allem bei Fahrplänen, die hohe zeitliche Lastenverschiebungen aufweisen (längere BHKW Stillstandszeiten) sinnvoll sein kann. In der nächsten Projektphase wird eine detaillierte Wirtschaftlichkeitsberechnunung der unterschiedlichen Speicherkonfigurationen in Anhängigkeit von Fahrplan und Anlagengröße durchgeführt werden. Die Ergebnisse aus der Betrachtung der konventionellen Speicher werden anschließend mit Biogasspeicherung in Mikrogasnetzen verglichen.


Autoren: Panic Olga, Daiber Rafael, Fischer Klaus, Kranert Martin



Copyright: © DGAW - Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V.
Quelle: 4. Wissenschaftskongress März 2014 - Münster (März 2014)
Seiten: 6
Preis: € 3,00
Autor: Dr.-Ing. Olga Panic-Savanovic
Dr.-Ing. Dipl.-Chem. Klaus Fischer
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren



Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Smart Bioenergy - Die Rolle der energetischen Verwertung von biogenen Abfällen und Reststoffe im Energiesystem und der biobasierten Wirtschaft
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (5/2017)
Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung muss die Energieversorgung in Deutschland in den nächsten Jahrzehnten vollständig auf erneuerbare Energien ausgerichtet und die Versorgung der Industrie mit organischen Grundstoffen in diesem Jahrhundert von petro- auf biobasierte Stoffe umgestellt werden. Das Ziel der nachhaltigen Integration von Bioenergie in einem Energie- und Bioökonomiesystem der Zukunft kann nur gelingen, wenn die Bioenergie möglichst effizient, umweltverträglich und mit höchstmöglichem volkswirtschaftlichem Nutzen eingebunden wird. Unsere Aufgabe ist es, diese langfristig angelegte Entwicklung wissenschaftlich zu begleiten und mittels 'Smart Bioenergy' einen Beitrag zur Optimierung der energetischen Biomasseverwertung entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu leisten.

Umrüstung der im Deponiepark Brandholz vorhandenen NawaRo-Anlage in eine Bioabfallvergärungsanlage
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2016)
Der Deponiepark Brandholz auf der Gemarkung der Stadt Neu-Anspach ist eine ehemalige Hausmülldeponie, die zum 31.12.1999 stillgelegt wurde. Aus der ehemaligen Abfalldeponie ist ein Abfallwirtschaftsstandort für das Recycling und die Aufbereitung von Abfällen, aber auch für die Erzeugung von Ökostrom entstanden.

Situation der Holzenergie in Deutschland - Öffentlichkeit, Markt, Restriktionen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2016)
Wer die Medien der letzten drei bis vier Jahre verfolgt hat, wird festgestellt haben, dass die Energiewende in die Kritik und damit einhergehend auch ins Stocken geraten ist. Dies gilt insbesondere für den Bereich der Bioenergie. Neben gravierenden geopolitischen Ereignissen, in deren Nachfolge es zu einem dramatischen Verfall der fossilen Brennstoffpreise gekommen ist, sieht sich die Branche oftmals mit massiver Kritik seitens des Umweltschutzes konfrontiert. Eine Kritik, die nur zu einem Teil berechtigt ist; zumindest was Energie aus Holz angeht, sieht auch die EU im Bereich des Binnenmarktes ein geringes Nachhaltigkeitsrisiko. In der Präsentation werden die verschiedenen Aspekte schlaglichtartig angesprochen, Hintergründe und Zusammenhänge erklärt sowie Gegenmaßnahmen aufgezeigt.

Biogassubstrate - was können die Alternativen zu Mais?
© Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock (6/2016)
Da Mais nicht nur als Futterpflanze sondern auch als Grundlage für die Biogaserzeugung eine ökonomisch sinnvolle Variante ist, dominiert er heute besonders in viehstarken Regionen die landwirtschaftlichen Flächen, was zu ökologischen Problemen, wie zunehmenden Erosionsrisiken und Nährstoffausträgen sowie zur Veränderung der Kulturlandschaft mit Nachteilen für die Biodiversität führt. Daraus folgen Interessenskonflikte zwischen der Landwirtschaft und gesellschaftlichen Landnutzungsansprüchen, wie z.B. Naturschutz und Tourismus.

Sorghumhirsen - Ein Beitrag zur Biodiversität
© Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock (6/2016)
Der Anbau von Sorghumhirsen soll die Biodiversität erhöhen und Alternativen zum Energiemais bieten, um damit einen Beitrag zur Auflockerung und Effizienzsteigerung von Energiefruchtfolgen zu leisten.

Login

Literaturtip:
 
zu www.energiefachbuchhandel.de