Langfristige Auswirkungen auf die Umwelt bei der Erzeugung und Einspeisung von Biogas

Im Rahmen einer vom DVGW geförderten Studie wurden die Auswirkungen der Biogaseinspeisung in das Erdgasnetz auf Boden, Pflanzen, Luft und Wasser untersucht. Dabei wurde die gesamte Prozesskette, angefangen bei der Biomasseerzeugung über die Biogaserzeugung, -aufbereitung, -einspeisung bis hin zur Reststoffverwertung bewertet. Die Literaturstudie [1] baute auf den Ergebnissen eines im Jahr 2008 abgeschlossenen DVGW-Vorhabens zur Beurteilung der Erzeugung von Biomasse zur energetischen Nutzung aus Sicht des Gewässerschutzes [2] und auf einer Studie zur verfahrenstechnischen Betrachtung der Reinigung von Biogas auf [3].

Auf EU-Ebene wird eine Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien auf 20 Prozent am Endenergieverbrauch im Jahr 2020 angestrebt, primär um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und sekundär, um die Abhängigkeit der Gemeinschaft von fossilen Brennstoffen zu verringern. In Deutschland wurde mit dem Gesetz für den Vorrang erneuerbarer Energien (Erneuerbare-Energien-Gesetz - EEG) eine Weichenstellung über Förderungsmaßnahmen zur Erreichung der politischen Ziele vollzogen. Der Anteil der biogenen Energiebereitstellung befindet sich daher immer noch sehr stark im Wachstum. 2008 wurden 7,1 Prozent (2007: 6,9 Prozent und 2006: 5,7 Prozent) des Primärenergiebedarfs in Deutschland durch biogene Energieträger gedeckt [4]. Rund 70 Prozent der Endenergie aus erneuerbaren Energiequellen werden durch Biomasse bereitgestellt (biogene Festbrennstoffe, biogene flüssige und gasförmige Brennstoffe,biogener Anteil des Abfalls, Biogas, Biokraftstoffe sowie Klär- und Deponiegas). Die Stromerzeugung aus Biomasse wies 2008 mit 27,1 Mrd. kWh (inkl. biogene Abfälle, Deponie- und Klärgas) nach der Stromerzeugung aus Windkraft den zweithöchsten Anteil bei den erneuerbaren Energien auf.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 03 - 2010 (März 2010)
Seiten: 7
Preis: € 4,00
Autor: Dr.-Ing Dipl.-Wirt.-Ing. Frank Graf
Dipl.-Ing. Wolfgang Köppel
Dipl.-Geologe Udo Karch
Dipl.-Geol. Joachim Kiefer
Dipl.-Ing. Thomas Ball
 
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