Mit einer hochwertigen MBA und einer angepaßten Deponietechnik
können die Schutzziele der TASi eingehalten werden
Aus dem kürzlich abgeschlossenen BMBF Verbundvorhaben "Mechanisch-biologische Vorbehandlung von zu deponierenden Abfällen" und anderen Forschungsvorhaben sowie aus Praxisanlagen liegen jetzt gesicherte Ergebnisse vor, auf deren Basis Anforderungen an die mechanisch-biologische Vorbehandlung abgeleitet werden können. Dem Verwertungsgebot des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes (KrW- /AbfG) wird in mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlagen (MBA) dadurch Rechnung getragen, daß in der mechanischen Aufbereitungsstufe heizwertreiche Bestandteile sowie Metalle abgetrennt und der Verwertung zugeführt werden. In der biologischen Behandlungsstufe wird anschließend ein biologisch stabiles Deponiegut erzeugt. Wie die Untersuchungen belegen, sind bei Einhaltung der Grenzwerte "Atmungsaktivität in vier Tagen" (AT4) = 5 Milligramm pro Gramm Trockensubstanz (mg/g TS) und "Gesamtgehalt an organisch gebundenem Sauerstoff im Eluat" (TOCEluat) = 300 Milligramm pro Liter (mg/l) nur noch geringe Restgas- und Sickerwasseremissionen in der Deponie zu erwarten. Damit erfüllt die mechanisch-biologische Vorbehandlung entsprechende Vorgaben der Technischen Anleitung Siedlungsabfall (TASi). Im Hinblick auf die Ablagerung der mechanisch-biologisch vorbehandelten Abfälle muß die Deponietechnik an die spezifischen Eigenschaften des MBA-Outputs angepaßt werden, um beispielsweise hohe Einbaudichten und geringe Sickerwasserbildungsraten zu erzielen. Wie mehrere ökobilanzielle Vergleiche zwischen MBA und Müllverbrennung zeigen, weist kein Verfahren eindeutige ökologische Vorteile auf. Die Abluftemissionen der MBA können durch Ablufterfassung in der Intensivrotteund Reinigung mit Biowäscher/Biofilter so reduziert werden, daß das Schutzniveau der 17. BImschV deutlich unterschritten wird. Neben der Darstellung der Anforderungen aus wissenschaftlicher Sicht werden in diesem Beitrag auch die Aussagen des UBA-Berichts "Ökologische Vertretbarkeit" der mechanisch-biologischen Vorbehandlung von Restabfällen einschließlich deren Ablagerung diskutiert. (UBA 1999).
Copyright: | © Rhombos Verlag |
Quelle: | 04/1999 - TASi und MBA (November 1999) |
Seiten: | 12 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr.-Ing. Wolfgang Müller Prof. Dr.-Ing. Klaus Fricke Prof. Dr. Rainer Wallmann Dipl.-Ing. Jürgen Hake Dipl.-Ing. Thomas Turk |
Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.
Klimaresilienter Städtebau
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (12/2023)
Instrumente, Chancen und Hindernisse bei der Klimaanpassungsplanung
Klimawandelbewältigung im Non-ETS Sektor in Deutschland und Österreich
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (12/2023)
Ein neues Rechtsgebiet im Vergleich