Altpapiererfassung - Erhöhung der Quote, Sammelleistung und Qualität sowie Kostensenkung

Anfang der 90er Jahre hatte das Bundesumweltministerium einen Entwurf einer Altpapierverordnung vorgelegt. Hersteller und Vertreiber grafischer Papiere wären demnach zur Steigerung der Verwertungsquote ihrer Materialien bis zum Jahre 2000 auf 60 % verpflichtet gewesen. In Abstimmung mit der Bundesregierung und zur Vermeidung einer Verordnung hat die AGRAPA/Arbeitsgemeinschaft Graphische Papiere von 1992 bis 1994 eine Freiwillige Selbstverpflichtung erarbeitet, um die Ziele der Verordnung auf freiwilliger Basis zu erreichen.

Der damalige Bundesumweltminister Professor Töpfer hatte im Oktober 1994 die Selbstverpflichtungserklärung der AGRAPA entgegengenommen (Müllhandbuch KZ 8613.8). Deren Gültigkeit erstreckte sich zunächst bis zum Jahre 2000. Zurzeit finden Verhandlungen mit dem Bundesumweltministerium darüber statt, die bisher erfolgreiche Erklärung fortzuschreiben. Vier Kernthemen stehen im Vordergrund:
1. Die Steigerung der Verwertungsquote bis zum Jahr 2000 auf 60 %. Tatsächlich bewegt sich die Quote seit vier Jahren um Werte von 78,9 % bis 83,8 %.
 2. Fünf Modellversuche zur getrennten Erfassung grafischer Papiere mit verschiedenen Sammelsystemen sollten Auskunft darüber geben, ob und in welchem Ausmaß Quantität und Qualität der erfassten grafischen Altpapiere steigen und welche Auswirkungen dies auf die Kosten dieser Erfassungsarten hat.
3. Eine Vielzahl von F&E-Maßnahmen zum Thema Optimierung des Papierrecyclings sowie der Deinkbarkeit grafischer Altpapiere wurde durchgeführt. Bei drei öffentlichen Veranstaltungen wurde über Ergebnisse berichtet.
4. Ein Altpapier-Rat wurde gegründet und bietet als runder Tisch den zehn Trägerverbänden der AGRAPA sowie Vertretern von BMU, UBA, BMWi, LAGA und drei kommunalen Spitzenverbänden die Möglichkeit, in regelmäßigen Sitzungen Berichte über das Monitoring der Selbstverpflichtungserklärung zu erörtern und sich mit allen Fragen des Papierrecyclings zu befassen.
 



Copyright: © TK Verlag - Fachverlag für Kreislaufwirtschaft
Quelle: Reformbedarf in der Abfallwirtschaft (2001) (Dezember 2001)
Seiten: 28
Preis: € 0,00
Autor: Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h.c. Bernd Bilitewski
 
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