Status der getrennten Erfassung von Bioabfällen in Nordrhein-Westfalen

Das Landesabfallgesetz von Nordrhein-Westfalen, das seit dem 01.01.1999 in Kraft ist, schreibt als ein wesentliches Ziel die flächendeckende getrennte Erfassung und Verwertung biogener Abfälle vor. Im Auftrag des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNLV) hat das Institut für Abfall- und Abwasserwirtschaft (INFA, Ahlen) im Rahmen der gemeinsam mit der PlanCoTec (Neu-Eichenberg) bearbeiteten Studie Bioabfallsammlung und Kompostverwertung in Nordrhein- Westfalen den Stand 1997 und die Entwicklung der getrennten Bioabfallsammlung in NRW ermittelt. Für die wesentlichen Daten wurde eine Aktualisierung für den Stand 1998/99 vorgenommen. Die Studie beruht auf einer schriftlichen Befragung aller 396 Kommunen in NRW und stellt für jede Kommune den Stand der Bioabfallsammlung dar. Die Ergebnisse sind im Folgenden zusammengefasst.

Der im Rahmen der Erhebung ermittelte Status der getrennten Bioabfallsammlung für das Jahr 1999 (Stand August) ist im Folgenden für das Land Nordrhein- Westfalen tabellarisch (Tabelle 1) und für die einzelnen Kommunen kartographisch (Bild 1) dokumentiert. Die Einführung der getrennten Bioabfallsammlung ist demnach in weiten Teilen des Landes Nordrhein-Westfalen umgesetzt oder steht in den kommenden Jahren vor dem Abschluss. Bei 77 % aller Kommunen war die Einführung der Biotonne 1997 bereits vollständig abgeschlossen, was bezogen auf die Bevölkerung von Nordrhein-Westfalen einem Anteil von 52 % entspricht. Im August 1999 lag dieser Anteil bei 83 % der Kommunen bzw. 65 % der Bevölkerung. Bei 16 Kommunen (4 %) war die Einführung bereits teilweise umgesetzt. Während 1997 21 % der Bevölkerung in 71 Kommunen zu diesem Zeitpunkt noch nicht über das Angebot einer Biotonne verfügten, sank dieser Anteil 1999 auf 16 % in 50 Kommunen. Bei 36 dieser Kommunen war 1999 aus unterschiedlichen Gründen auch keine Einführung geplant.
 
 



Copyright: © TK Verlag - Fachverlag für Kreislaufwirtschaft
Quelle: Reformbedarf in der Abfallwirtschaft (2001) (Dezember 2001)
Seiten: 8
Preis: € 0,00
Autor: Dr.-Ing. Gabriele Becker
Prof. Dr.-Ing. Bernhard Gallenkemper
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Kleinbiogasanlagen: Für eine circular economy mit kurzen Wegen und hochwertiger stofflicher Nutzung
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Nach einer Hochphase der NaWaRo-Biogasanlagen stagnieren diese zunehmend und es kann beobachtet werden, dass immer mehr Biogasanlagen gebaut werden, die mit biogenen Abfällen betrieben werden. Aktuell gibt es in Europa über 1.000 Bioabfallbiogasanlagen, die i.d.R auf 50- 350 to/Tag ausgelegt sind.

Stoffliche und energetische Verwertung biogener Rest- und Abfallstoffe als Beitrag zum Klimaschutz in Deutschland
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Die neuesten Weltklimaberichte des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC 2022) machen deutlich, wie dringend ein energisches Handeln der Menschheit ist, um den globalen Herausforderungen einer Klimakrise zu begegnen und die negativen Folgen so gering wie möglich zu halten. Dabei zeichnen sich bereits heute gravierende Auswirkungen des Klimawandels ab. Gemäß der United Nations Convention to Combat Desertification (UNCCD) leiden inzwischen 2,3 Milliarden Menschen unter Wasserknappheit, und die Zahl und Dauer von Dürren hat allein seit dem Jahr 2000 um 29 % zugenommen (UNCCD 2022).

Mobilisierung der Biomassenutzung aus sekundären Rohstoffquellen in Thüringen - ThIWertBioMobil
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Im Projekt ThIWertBioMobil wurde die Erhöhung der werkstofflichen und rohstofflichen Verwertung von biogenen Reststoffen erfolgreich untersucht. Ein Ziel der Aktivitäten war es, den enthaltenen Kohlenstoff möglichst für eine lange Nutzungsperiode in einem neuen Produkt zu speichern. Hierbei ist es mit Hilfe des Gleitfunkenspektrometers gelungen, Althölzer der Klasse I sicher von behandelten Althölzern zu unterscheiden und damit ein optimiertes, werkstoffliches Recycling zu ermöglich. Siebüberläufe konnten sowohl störstoffentfrachtet als auch mit beinhaltenden Störstoffen in eine hochwertige Pyrolysekohle rohstofflich umgewandelt werden.