Bei der Müllverbrennung fallen neben Schlacke auch Flugstäube als Reststoffe an, die entsorgt bzw. verwertet werden müssen. Die Entsorgung und Verwertung von Flugstäuben aus Müllverbrennungsanlagen (MVA) erfolgt in Bayern überwiegend als Versatz in Bergwerken.
Zur Untertageeinbringung werden entweder die Flugstäube angefeuchtet und in die Stollen gepumpt oder die Flugstäube übertage angefeuchtet und nach dem Aushärten untertage verbracht. Bei dem Vorgang des Anfeuchtens wird regelmäßig Entwicklung von Wasserstoffgas beobachtet.
Aus Sicherheitsgründen müssen bei der Untertageeinbringung gewisse Annahmebedingungen der unter Tage eingelagerten Materialien eingehalten werden. Es wird unter anderem gefordert, dass die Reststoffe nicht selbst entzündlich, gasend oder explosibel sind.
Bisherige Erfahrungen zeigen, dass es Flugstaubmaterialien gibt, die ein höheres Wasserstoffbildungspotential besitzen als normale“ Flugstäube. Bisher ist jedoch nicht vorhersehbar, welche Flugstaubmaterialien eine besonders hohe Reaktivität in Bezug auf Wasserstoffbildung aufweisen oder welche Betriebssituationen besonders kritische Flugstäube entstehen lassen.
Im Rahmen des dargestellten Forschungsvorhabens werden folgende Fragestellungen bearbeitet:
· Welche Rauchgasreinigungsrückstände weisen eine hohes, welche ein niedriges Wasserstoffbildungspotential auf (wie viel Wasserstoff kann theoretisch freigesetzt werden)?
· Welche Rauchgasreinigungsrückstände zeigen spontan eine hohe Wasserstoffgasbildung beim Vermischen mit Wasser?
· Wie verändern sich chemische und physikalische Eigenschaften der Rückstände im Laufe des Rauchgasweges?
· Wird durch Vermischung der verschiedenen chemischen Milieus der unterschiedlichen Arten von Flugstäuben bei der Entsorgung bzw. Verwertung der Rauchgasreinigungsrückstände eine Erhöhung der spontanen Wasserstoffgasbildung verursacht?
· Wie lange ist in den verarbeiteten Rauchgasreinigungsrückständen Wasserstoffgasbildung zu erwarten?
Copyright: | © Wasteconsult International |
Quelle: | Abfallforschungstage 2004 (Juni 2004) |
Seiten: | 17 |
Preis: | € 8,50 |
Autor: | Dr. Gabriele Magel Renate Jordan |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.
Grundstrukturen und Gütekriterien eines Klimawandelfolgenrechts
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (2/2024)
Der Klimawandel geschieht. Und ganz unabhängig davon, wie stark wir ihn bremsen werden, spüren wir schon heute seine unabwendbaren Folgen und werden in Zukunft noch stärker mit ihnen zu kämpfen haben.
CDR-Technologien auf dem Weg in die Klimaneutralität
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (2/2024)
Der Klimawandel nimmt besorgniserregende Ausmaße an. Zugleich wird klimaneutralität versprochen. Im Paris-Abkommen nur vage in Aussicht gestellt, soll ausweislich Art. 2 des europäischen Klimagesetzes für die Union im Jahr 2050 und nach § 3 Abs. 2 KSG für Deutschland bereits 2045 bilanziell Klimaneutralität erreicht sein.