Stand und Potenziale der Biogutverwertung in Deutschland

Die Bioabfallerfassung ist eine Erfolgsgeschichte, steht aber noch vor vielen Herausforderungen. Neben der Qualität (die nicht Gegenstand dieser Betrachtung war) steht vor allem die umfängliche Erfassung von nativer küchenstämmiger Organik im Vordergrund. Die Erfassungs- und Verwertungsleistung dieser Abfallfraktion ist vollkommen unbefriedigend und die Potenziale sind bei Weitem noch nicht ausgeschöpft.

2018 wurden annähernd 10 Mio. Tonnen Bio- und Grüngut erfasst und verwertet. Bio- und Grüngut ist somit die größte getrennt gesammelte Fraktion der Siedlungsabfälle und wird allgemein als Erfolgsgeschichte der Abfall- und Kreislaufwirtschaft der letzten 30 Jahre verstanden. Erfreulich ist auch, dass insbesondere in den vergangenen zehn Jahren der Anteil von Bioabfällen, der über eine vorgeschaltete Vergärung mit Biogaserzeugung zusätzlich energetisch genutzt wird, deutlich zugenommen hat.

Aber die Erfolgsgeschichte hat auch Schattenseiten. Ein wesentliches Thema ist, dass unter anderem mit der einhergehenden Steigerung der Bioguterfassung auch eine deutliche Zunahme der Fremdstoffe, insbesondere Kunststoffanteile, festgestellt werden musste. Dies hat viele Ursachen und stellt sicherlich mittel- bis langfristig eine Bedrohung für die Bioabfallwirtschaft dar (dies ist aber nicht Gegenstand der nachfolgenden Betrachtung).

Die zweite Schattenseite dieser Erfolgsgeschichte ist, dass nach wie vor große Mengen an nativ-organischen Abfällen, insbesondere küchenstämmige Nahrungs- und Küchenabfälle (hier vereinfachend Organik genannt), nicht getrennt erfasst werden und somit einer stofflichen und energetischen Verwertung verloren gehen.

Vor diesem Hintergrund fokussiert der Beitrag neben der Darstellung des Ist-Zustands auf das Potenzial der bisher nicht erfassten, insbesondere küchenstämmigen, Organik. Hierzu wurden vom Witzenhausen-Institut umfangreiche Analysen sowohl des Rest- als auch des Bioabfalls durchgeführt, um so das Gesamtpotenzial an nativ-organischen Abfällen zu eruieren. Nachfolgend werden wesentliche Ergebnisse und Kausalitäten dargestellt.




Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: Biomasse-Forum 2019 (November 2019)
Seiten: 16
Preis: € 8,00
Autor: Dr.-Ing. Michael Kern
Dipl.-Ing. Jörg Siepenkothen
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.

Klimaresilienter Städtebau
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (12/2023)
Instrumente, Chancen und Hindernisse bei der Klimaanpassungsplanung

Klimawandelbewältigung im Non-ETS Sektor in Deutschland und Österreich
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (12/2023)
Ein neues Rechtsgebiet im Vergleich