Die Oberflächenwasserbehandlungsanlage FLEXBIO-AFBB-010 wurde als erste Referenzanlage auf der Biogasanlage der BioEnergie Bad Gandersheim GmbH & Co. KG in das Entwässerungskonzept integriert. Die ersten Erkenntnisse mit der Anlage weisen auf einen sehr guten CSB-Abbau von über 99 % und Ammonium-Abbau von nahezu 100 % hin.
Aktuell wird das gesammelte und oft verunreinigte Niederschlagswasser von den Flächen einer Biogasanlage auf landwirtschaftliche Nutzflächen ausgebracht. Die Ausbringungskosten liegen bei 3 bis 10 €/m³. Das Einleiten oder Versickern wird den meisten Biogasanlagen untersagt. Die bestehenden Lösungen reichen allerdings nicht aus um einen umweltverträglichen, gesetzeskonformen und wirtschaftlichen Umgang mit dem Niederschlagswasser sicher zu stellen.
Die Hochschule HAWK (NEUTec) und die Firma FLEXBIO Technologie entwickelte ein Verfahren, dass eine effiziente Wasserreinigung auf Biogasanlagen ermöglicht. Hierzu wurde das im Technikumsmaßstab wissenschaftlich untersuchte FLEXBIO-Verfahren erstmalig zur Behandlung von verunreinigtem Oberflächenwasser auf einer Biogasanlage angewendet. Das dafür entwickelte Anlagenmodul FLEXBIO-AFBB-010 ermöglicht eine platzsparende Aufstellung sowie die Anbindung auf den meisten Biogasanlagen. Neben einer effektiven Reduktion der organischen Verunreinigungen mittels Anaerobtechnik ermöglicht das patentrechtlich geschützte Verfahren eine Elimination der Stickstofffracht. Die ersten Praxisergebnisse weisen auf einen sehr guten CSB- und Ammonium-Abbau von über 99 % auf.
Die Entsorgungskosten im vorliegenden Fall lassen sich durch die Behandlung und Direkteinleitung bis zu 75 % einsparen. Die Biogasnutzung und Abwärmeverwertung (KWK) wirken positiv auf die Betriebskosten. Damit bietet das FLEXBIO-Verfahren eine umweltfreundliche, effektive und kostengünstige Alternative zur aktuellen Praxis.
Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock |
Quelle: | 10. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2016) |
Seiten: | 13 |
Preis: | € 6,50 |
Autor: | M.Eng. Waldemar Ganagin Paul Bauer Prof. Dr.-Ing. Achim Loewen Prof. Dr. Michael Nelles |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Materialeffizienz und Umweltauswirkungen der Kunststoffverpackungsabfallwirtschaft in Deutschland
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Im vorliegenden Beitrag werden die Ergebnisse einer umfassenden Bewertung des Bewirtschaftungssystems für Kunststoffverpackungsabfälle in Deutschland in Bezug auf Materialflüsse, Materialeffizienz und Umweltauswirkungen dargestellt und auf dieser Grundlage Herausforderungen und Optimierungsstrategien für die aktuelle und zukünftige Bewirtschaftung von Kunststoffverpackungsabfällen diskutiert.
Nachhaltigkeit von dezentralen Energiesystemen in Wohnquartieren unter Berücksichtigung von Maßnahmen zur Lebensdauerverlängerung
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Die Produktion und Nutzung von dezentralen Energiesystemen, wie Wärmepumpen, Batteriespeichern und Photovoltaikanlagen, steht im Fokus der nachhaltigen Energieentwicklung in Deutschland.
Fremdstoffgehalte in den Sieblinien von Biogut nach Voraufbereitung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2024)
Fremd- und Kunststoffeinträge im getrennt erfassten Biogut rücken zunehmend in den Fokus des Gesetzgebers. Mit der Novellierung der BioAbfV treten zum 01.05.2025 erstmals Grenzwerte in Kraft, die sich auf das frische Biogut vor der biologischen Behandlung beziehen.