Suche nach Sicherheit: Eigenstromerzeuger sehen den Wirtschaftsstandort Deutschland bedroht

Die Energieerzeugung ist für produzierende Unternehmen eines der wichtigsten Themen, das für die Wettbewerbsfähigkeit auf dem internationalen Markt von entscheidender Bedeutung ist. Die betroffene Industrie ist angesichts des jüngst verabschiedeten KWK-Gesetzes und der EEG-Umlage mehr als skeptisch. Das ENTSORGA-Magazin sprach hierzu mit Dr. Joachim Kreysing, Geschäftsführer der Infraserv GmbH & Co. Höchst KG.

Foto: Infraserv Höchst (08.04.2016) ENTSORGA-Magazin: Wie wirken sich die aktuellen Änderungen in der Energiepolitik, insbesondere in Zusammenhang mit dem EEG, auf Chemie-Unternehmen und Betreiber von Produktionsstandorten aus?
Dr. Joachim Kreysing: Die Chemiebranche steht in Deutschland vor großen Herausforderungen, und mit ihr natürlich auch die Standortbetreiber. Wir konnten auch im Industriepark Höchst über viele Jahre hinweg ein konstantes und erfreulich hohes Investitionsniveau registrieren, doch aktuell spüren wir bei den Unternehmen ein hohes Maß an Zurückhaltung, das sich in rückläufigen Investitionszahlen bemerkbar macht. Dabei spielen die Auswirkungen der Energiewende und permanenten gesetzlichen und regulatorischen Änderungen im energiewirtschaftlichen Umfeld eine wichtige Rolle. Produzierenden Unternehmen fehlt vor allem die Planungssicherheit, die bei Investitionsentscheidungen gegeben sein muss. Heute ist nicht mehr sichergestellt, dass das in Infrastrukturanlagen investierte Kapital jemals wieder zurückfließt. Wenn Industrieparkbetreiber oder produzierende Unternehmen heute in Anlagen investieren, dann wird in Zeiträumen von Dekaden gedacht. Die Halbwertszeit politischer Weichenstellungen orientiert sich hingegen bestenfalls an Legislaturperioden.
ENTSORGA: Es geht Ihnen konkret um die KWK-Anlagen. Welche konkreten Folgen haben die gesetzlichen Änderungen für die Anlagenbetreiber?
Kreysing: Um das Kraft-Wärme-Kopplungspotential ihrer Standorte optimal auszunutzen, haben Betreiber von Industrieparks in den vergangenen Jahren sehr hohe Investitionen...

Unternehmen, Behörden + Verbände: Infraserv GmbH & Co. Höchst KG
Autorenhinweis: Martin Boeckh
Foto: Infraserv Höchst



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Nr. 03/04 - April 2016 (April 2016)
Seiten: 4
Preis: € 0,00
Autor: Martin Boeckh
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.

Grundstrukturen und Gütekriterien eines Klimawandelfolgenrechts
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (2/2024)
Der Klimawandel geschieht. Und ganz unabhängig davon, wie stark wir ihn bremsen werden, spüren wir schon heute seine unabwendbaren Folgen und werden in Zukunft noch stärker mit ihnen zu kämpfen haben.

CDR-Technologien auf dem Weg in die Klimaneutralität
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (2/2024)
Der Klimawandel nimmt besorgniserregende Ausmaße an. Zugleich wird klimaneutralität versprochen. Im Paris-Abkommen nur vage in Aussicht gestellt, soll ausweislich Art. 2 des europäischen Klimagesetzes für die Union im Jahr 2050 und nach § 3 Abs. 2 KSG für Deutschland bereits 2045 bilanziell Klimaneutralität erreicht sein.