Optimierung der Bioabfallerfassung zur stofflichen und energetischen Verwertung

Nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz sind ab dem 1. Januar 2015 überlassungspflichtige Bioabfälle, so auch Küchen- und Speiseabfälle aus Haushaltungen getrennt zu erfassen und zu verwerten. Wie die Ergebnisse von bundesweit durchgeführten Abfallanalysen zeigen, sollte hierzu die gesamte Logistik und Verwertungskette auf den Stoffstrom neu abgestimmt werden.

Über 9 Mio. Mg Bioabfälle (Bio- und Grüngut) stellen die größte separat erfasste Wertstofffraktion in Deutschland dar. Hierbei stammt jeweils ca. die Hälfte aus der Biotonne und aus der Grüngutsammlung. Wie hoch die Erfassungsrate von Bioabfällen tatsächlich ist, lässt sich nicht ableiten. Umgekehrt kann man feststellen, dass im Mittel noch über 40 % unseres Hausmülls (ohne Geschäftsmüll) aus nativ-organischen Abfällen besteht. Dies zeigen die Ergebnisse einer aktuellen Auswertung des Witzenhausen-Instituts aus 25 Landkreisen bzw. kreisfreien Städten in acht Bundesländern in Deutschland.
Demzufolge befinden sich bundesweit in unserem Hausmüll noch ca. 4 bis 5 Mio. Mg Bioabfälle. Konsequenterweise wird im Kreislaufwirtschaftsgesetz gefordert, dass spätestens ab dem 1. Januar 2015 Bioabfälle getrennt zu erfassen sind. Neben Garten- und Parkabfällen sowie Landschaftspflegeabfällen sind dies vor allem Nahrungs- und Küchenabfälle aus Haushaltungen, Gaststätten und Cateringbereich sowie Bioabfälle aus dem Einzelhandel und aus der Nahrungsmittelverarbeitungsindustrie. Nachfolgend werden vorrangig Bioabfälle aus privaten Haushaltungen betrachtet sowie Defizite und Potenziale aus diesem Bereich offengelegt.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasser und Abfall 04/2014 (April 2014)
Seiten: 5
Preis: € 10,90
Autor: Dr.-Ing. Michael Kern
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Erfahrungen mit der Sicherheitstechnik/dem Explosionsschutz bei Vergärungs-/Biogasanlagen
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Nach wie vor kommt es an Vergärungs- und Biogasanlagen zu Unfällen infolge von Explosionen, Bränden und Vergiftungen/Erstickungen, Abstürzen häufig auch mit erheblichen Personenschäden. Auf der anderen Seite wurden in den letzten Jahren eine Vielzahl von Rechtsnormen und von Regelwerken, Technischen Regeln sowie Merkblättern zum Thema Sicherheitstechnik veröffentlicht.

Biogene Abfälle und Reststoffe - Kohlenstoffquelle, Bioenergie und negative Emissionen
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Deutschlands Ziel ist es, bis 2045 klimaneutral zu werden. Eine der Grundvoraussetzungen hierfür ist, den Material- und Energieverbrauch erheblich nachhaltiger aufzustellen, denn die angestrebte Klimaneutralität beinhaltet zwei wesentliche Standbeine: Zum einen die Umstellung der Energieversorgung vollständig auf Erneuerbare Energien (EE).

Materialeffizienz und Umweltauswirkungen der Kunststoffverpackungsabfallwirtschaft in Deutschland
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Im vorliegenden Beitrag werden die Ergebnisse einer umfassenden Bewertung des Bewirtschaftungssystems für Kunststoffverpackungsabfälle in Deutschland in Bezug auf Materialflüsse, Materialeffizienz und Umweltauswirkungen dargestellt und auf dieser Grundlage Herausforderungen und Optimierungsstrategien für die aktuelle und zukünftige Bewirtschaftung von Kunststoffverpackungsabfällen diskutiert.