Energetische Verwertung der Rückstände aus Biogasanlagen und Kompostierwerken zur Gestehung von Strom, Wärme und Biokohle

Vor dem Hintergrund steigender Energiekosten sowie der aktuellen Diskussionen um Klima- und Ressourcenschutz geht es bei der biologischen Behandlung von Bioabfällen nicht mehr allein um die Erzeugung eines hochwertigen Kompostes. Vielmehr zielen aktuell laufende Optimierungsmaßnahmen darauf ab, die derzeit immer noch überwiegend rein stoffliche Verwertung des Bioabfalls durch eine energetische Verwertung zu ergänzen.

Neben der Errichtung neuer Vergärungskapazitäten wird dabei seit einigen Jahren auch die Integration anaerober Prozessstufen in bestehende Kompostierungsanlagen realisiert [1]. Der im Vergleich zur Kompostierung höhere Eigenenergiebedarf der Anlagen kann damit durch regenerativen Strom und Wärme substituiert werden. Die allgemeine Akzeptanz der Energieerzeugung aus Bioabfällen ist dabei im Vergleich zu der aus nachwachsenden Rohstoffen aufgrund einer dort möglichen Nahrungsmittelkonkurrenz deutlich größer. Das Bioabfallaufkommen in Deutschland (ohne Grüngut) beträgt etwa 4 Millionen Tonnen pro Jahr. Derzeit sind etwa 100 Bioabfallvergärungsanlagen in Betrieb. Die elektrische Anschlussleistung der Anlagen beträgt insgesamt etwa 85 MW [2].



1. Hintergrund und Potenziale

2. Absatzstruktur der Gärreste von Bioabfallvergärungsanlagen

3. Gärrestaufbereitung und Klimarelevanz

4. Weitergehende Gärrestverwertung

5. Einbindung der Pyrolyse in Bioabfallvergärungsanlagen

6. Ausblick

7. Literatur


[1] Franke, M.; Rühl, O.; Faulstich, M.: Integration von Vergärungsstufen in Kompostieranlagen. In: Bilitewski B.; Schnurer H.; Zeschmar-Lahl B.; (Hrsg): Müllhandbuch 4/09, 2009, S. 5420/1-5420/1

[2] Kern, M.; Raussen, T.: Biogas-Atlas 2011/2012, Anlagenhandbuch der Vergärung biogener Abfälle in Deutschland. Witzenhausen: 2011, 283 Seiten



Copyright: © TK Verlag - Fachverlag für Kreislaufwirtschaft
Quelle: Energie aus Abfall 11 (2014) (Januar 2014)
Seiten: 8
Preis: € 0,00
Autor: Hon. Prof. Dr.-Ing. Matthias Franke
Dipl.-Ing. Samir Binder
Prof. Dr. Andreas Hornung
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Bedeutung und Grenzen der Produktverantwortung für den Klimaschutz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Klimaschutz prägt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallrecht durchgehend. Er spielt etwa eine mehrfache Rolle bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen.1 Umgekehrt hat die Kreislaufwirtschaft eine sehr bedeutsame Rolle für den Klimaschutz. Das BVerfG spricht in seinem Klimabeschluss eigens die Änderung von Produktionsverfahren zur Klimaneutralität an: Der Gesetzgeber muss u.a. frühzeitig aufzeigen, welche Produkte erheblich umzugestalten sind. Zwar hat er dabei eine weitgehende Gestaltungsfreiheit. Jedoch ist eine Politik zu entwickeln, die insgesamt die selbst gesetzten Klimaziele zu erreichen verspricht.

Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.