Um Biogasanlagen im Sinne einer höheren Gasausbeute effektiver zu bewirtschaften sind innovative Lösungen gefragt. Dazu wurde an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg (HAW) und an der Fachhochschule Nordhausen (FHN) eine leistungsbasierte Fuzzy-Logik-Regelung für saure Rübensilagen entwickelt und mit einem Schweinegülle gepufferten Getreide- Mono-Input und Rezirkulation im Technikumsmaßstab an der Fachhochschule Nordhausen (FHN) validiert.
Mit saurer schwach gepufferter Futterrübensilage konnten im Labormaßstab organische Beladungsraten (OLR) von 14,7 kg oTS/m³/d erzielt werden, bei Verweilzeiten von 6,0 Tagen. Beide Hochschulen verknüpften in einem von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. geförderten Forschungsvorhaben ihr Wissen und entwickelten an der 1-m³ Versuchsanlage der FHN die Hamburger Fuzzy-Logikregelung für ein stark gepuffertes Medium mit Schweinegülle und Rezirkulation weiter. Unter Anwendung der Fuzzy-Logikregelung wurde die Versuchsanlage in Nordhausen während der 3½-jährigen Projektlaufzeit zu einer Hochdurchsatzbiogasanlage ausgebaut, sodass mit Hilfe der neuen Regelstrategie unter betriebssicherer Prozessführung eine Monovergärung von Triticale bei Raumbelastungen von ≥ 9 kg oTS/m³/d durchgeführt wurde. Dies entspricht einer dreifach höheren Raumbelastung als bisher prozesssicher in landwirtschaftlichen Biogasanlagen bei alleiniger Getreidevergärung dauerhaft erreichbar ist. Während der Prozess mit einer OLR von 9 kg oTS/ (m3 d) betrieben wurde, lag die spezifische Gasproduktion (GPR) im Mittel bei 0,72 Nm³/(kgoTS*d), gleichwertig mit einem Abbau von 91,5 %.
Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock |
Quelle: | 5. Rostocker Bioenergieforum (November 2011) |
Seiten: | 10 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Prof. Dr. Paul Scherer Dipl.-Ing. Sebastian Antonczyk Anja Schreiber Gerd-Rainer Vollmer |
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