Einfluss regionaler Faktoren auf die Allgemeingültigkeit ökobilanzierter Bewertungen von Biogas

Der Anteil der Bioenergie am deutschen Endenergieverbrauch (EEV) steigt stetig. Allein durch die energetische Nutzung von Bioenergie im Jahr 2009 in den Bereichen Strom, Wärme und Kraftstoff konnten im Jahr 2009 insgesamt 57,2 Mio. Tonnen Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) im Vergleich zur fossilen Alternative eingespart werden (BMU 2010).

Biogas lässt sich sowohl zu Strom, Wärme als auch zu Kraftstoff umwandeln und trägt somit in allen drei genannten Bereichen zu Einsparungen an THG-Emissionen bei. Dennoch wird die Biogaserzeugung und -nutzung aufgrund der politischen Förderung und des daraus resultierenden verstärkten Biomasseanbaus als eine klimafreundliche Energieversorgungsmöglichkeit kontrovers diskutiert. In diesem Zusammenhang hat die Ökobilanz als Instrument zur Bewertung von Bioenergien hinsichtlich ihrer Klimagasemissionen und anderer ökologischer Auswirkungen, wie beispielsweise Versauerung und Eutrophierung, in den letzen Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Die Methodik der Ökobilanzierung nach ISO 14040ff gibt jedoch nur den Rahmen vor, sodass die Bewertung des Lebensweges von Biogas zu einer Bandbreite von Ergebnissen führt, dessen Schwankungsbreite vor allem auf die unterschiedliche Wahl von Systemgrenzen oder Allokationsverfahren zur Anrechnung von Nebenprodukten zurückzuführen ist. Regionale Faktoren wie z.B. Boden, Klima und/oder energetische Nutzungsoptionen, die ebenfalls einen Einfluss auf das Ergebnis der Ökobilanz von Biogas haben können, wurden in diesem Zusammenhang bisher kaum untersucht. Vor allem der Anbau von Bioenergiepflanzen, der in den Wirkungskategorien Treibhauseffekt und Primärenergieaufwand, das Ergebnis mit 40-50% beieinflussen kann, ist stark von regionalen Faktoren wie Boden und Klima abhängig.Dieser Einfluss kann sich durch den prognostizierten Klimawandel noch weiter verstärken.
Nachfolgend wird der Aspekt des Einflusses regionaler Auswirkungen auf die Ergebnisse von Ökobilanzen für Biogas am Beispiel von Untersuchungsgebieten des BMBF-Projektes Klimafolgenmanagement diskutiert.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 4. Rostocker Bioenergieforum (Oktober 2010)
Seiten: 9
Preis: € 0,00
Autor: Dr. Daniela Dressler
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.

Klimaresilienter Städtebau
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (12/2023)
Instrumente, Chancen und Hindernisse bei der Klimaanpassungsplanung

Klimawandelbewältigung im Non-ETS Sektor in Deutschland und Österreich
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (12/2023)
Ein neues Rechtsgebiet im Vergleich