Bilanz ernüchternd: Seltene Erden immer begehrter - Teil II

Europa ist in höchstem Maße abhängig vom Import Seltener Erden. Dabei werden sie dringend benötigt - speziell für die Entwicklung zukunftsträchtiger ‚grüner’ Technologien. Wenn es nicht gelingt, bald eine EU-weite Recycling-Strategie auf den Weg zu bringen, könnte es knapp werden mit den raren Metallen.

Foto: Daimler AG(27.02.2012) So rar sind die Seltenen Erden (SE) gar nicht, wie ihr Name suggeriert. Einige von ihnen kommen in der Erdkruste weit häufiger vor als etwa Blei oder Gold. Die US-amerikanische Behörde Geological Survey (USGS) schätzt die weltweiten Reserven aller Seltenen Erden-Oxide, die wirtschaftlich abgebaut werden können, auf derzeit rund 99 Millionen Tonnen. Rechnet man die SE-Ressourcen hinzu, die zwar nachgewiesen sind, aber technisch oder ökonomisch noch nicht gehoben werden können, kommen gut150 Millionen Tonnen zusammen. Gefördert wurden weltweit im Jahr 2009 rund 124.000 Tonnen.
Zu den ‚kritischen Metallen’ rechnet die Europäische Kommission die Seltenen Erden im Rahmen ihrer Rohstoffinitiative aus anderen Gründen: weil sie eine ständig wachsende Bedeutung für die Wirtschaft der EU haben und weil die Mitgliedsstaaten in höchstem Maße auf SE-Importe angewiesen sind.
Nicht zuletzt deshalb hat die Fraktion ‚Die Grünen/Europäische Freie Allianz’ im Europa- Parlament das Öko-Institut (Freiburg) mit einer ‚Studie über Seltene Erden und ihr Recycling’ beauftragt, deren Ergebnisse seit Januar vorliegen. 'Wer keinen Zugang zu Seltenen Erden hat, droht den Innovationswettlauf zu verlieren', so Reinhard Bütikofer (Die Grünen), Berichterstatter des Parlaments für eine effektive Rohstoffstrategie in Europa...
Unternehmen, Behörden + Verbände: Öko-Institut
Autorenhinweis: Heinz-Wilhelm Simon, Berlin
Foto: Daimler AG



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Januar/Februar 2012 (Februar 2012)
Seiten: 4
Preis: € 0,00
Autor: Heinz-Wilhelm Simon
 
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