Optimierung und Nachrüstung von MBA-Anlagen

In Deutschland werden derzeit 46 MBA-Anlagen und etwa 20 bis 30 MA-Anlagen mit einer Gesamtkapazität von rund 8 Mio. Mg betrieben. Die meisten Anlagen verfügen inzwischen über fast 6 Jahre Betriebserfahrungen und haben sich inzwischen zu einer wichtigen Säule in der Abfallwirtschaft entwickelt. Es gibt aber noch eine ganze Reihe von Möglichkeiten zur Optimierung und im vorliegenden Beitrag werden die aktuellen Entwicklungen in den Bereichen Anlageninput, mechanische Aufbereitung, biologische Behandlung, Abluftreinigung, Reststoffe sowie die Aspekte Energieeffizienz, Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit erläutert. Auf dieser technologischen Basis wird die MBA als umweltverträgliche integrierende Option der Abfallbehandlung, insbesondere im internationalen Bereich künftig weiter an Bedeutung gewinnen.

Derzeit sind in Deutschland 46 MBA-Anlagen mit einer Kapazität von ca. 5,5 bis 6 Mio. Mg in Betrieb und in diesen werden ca. 25 % der anfallenden Siedlungsabfälle mechanisch- biologisch behandelt [3]. Die realisierten Verfahrenskonzepte sind sehr unterschiedlich und nur schwer vergleichbar. Grundsätzlich lassen sich vor dem Hintergrund der rechtlichen Rahmenbedingungen, das waren primär die Anforderungen der AbfAblV und die 30. BImSchV, zwei Extremvarianten unterscheiden. Bei den Endrotteverfahren wird das Ziel verfolgt möglichst viel Deponiematerial zu erzeugen und bei den Trockenstabilisierungsvarianten sollen im Idealfall alle entstehenden festen Reststoffe einer energetischen bzw. stofflichen Verwertung zugeführt werden (siehe Abb. 1). Darüber hinaus werden derzeit in Deutschland rund 20 bis 30 Anlagen mit einer Kapazität von 2 bis 3 Mio. Mg/a betrieben, die die angelieferten Abfälle mittels mechanischer und physikalischer Verfahren (MPS-Anlagen) zu Ersatzbrennstoffen (EBS) aufbereiten [3]. Diese werden anschließend in Kohlekraftwerken, der Zementindustrie oder immer häufiger in speziell für die energetische Verwertung von EBS errichteten industriellen Abfallverbrennungsanlagen energetisch verwertet.
 



Copyright: © IWARU, FH Münster
Quelle: 12. Münsteraner Abfallwirtschaftstage (Februar 2011)
Seiten: 7
Preis: € 3,50
Autor: Prof. Dr. Michael Nelles
Dr.-Ing. Abdallah Nassour
Dr. Gert Morscheck
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Bedeutung und Grenzen der Produktverantwortung für den Klimaschutz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Klimaschutz prägt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallrecht durchgehend. Er spielt etwa eine mehrfache Rolle bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen.1 Umgekehrt hat die Kreislaufwirtschaft eine sehr bedeutsame Rolle für den Klimaschutz. Das BVerfG spricht in seinem Klimabeschluss eigens die Änderung von Produktionsverfahren zur Klimaneutralität an: Der Gesetzgeber muss u.a. frühzeitig aufzeigen, welche Produkte erheblich umzugestalten sind. Zwar hat er dabei eine weitgehende Gestaltungsfreiheit. Jedoch ist eine Politik zu entwickeln, die insgesamt die selbst gesetzten Klimaziele zu erreichen verspricht.

Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.