Wirklich auf dem Weg zu guten Gewässern?

Eine Analyse der deutschen Maßnahmenprogramme auf Flussgebiets- und Länderebene zeigt, dass die für den ersten Bewirtschaftungszeitraum vorgesehenen Maßnahmen in vielen Programmen unzureichend dargestellt werden. Da die Bundesländer in großem Ausmaß Fristverlängerungen in Anspruch nehmen, bleibt für die Öffentlichkeit unklar, ob den bestehenden Gewässerbelastungen in Deutschland angemessen begegnet wird.

Gemäß Artikel 11 der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) [1] waren die Mitgliedstaaten verpflichtet, bis zum 22. Dezember 2009 für jede Flussgebietseinheit bzw. den in ihr Hoheitsgebiet fallenden Teil einer internationalen Flussgebietseinheit ein Maßnahmenprogramm
zu verabschieden. Dabei war es Aufgabe der Mitgliedstaaten, auf Grundlage der Bestandsaufnahme sowie der Ergebnisse der Überwachungsprogramme geeignete Maßnahmen zur Erreichung der Umweltziele zu identifizieren und in den Programmen festzulegen. Damit stellen die Maßnahmenprogramme das entscheidende Instrument zur Umsetzung der WRRL dar und bilden den Handlungsrahmen für den wasserwirtschaftlichen Vollzug. Darüber hinaus sollen die Maßnahmenprogramme auch der Öffentlichkeit die Möglichkeit bieten, sich darüber zu informieren, auf welche Weise die Umweltziele an den Gewässern erreicht werden sollen. Ob die Umsetzung der WRRL von der Öffentlichkeit auf der Grundlage der veröffentlichten Maßnahmenprogramme aber tatsächlich nachvollzogen und überprüft werden kann, ist entscheidend von deren Informationsgehalt und Detaillierungsgrad abhängig.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasser und Abfall 01-02/2011 (Januar 2011)
Seiten: 7
Preis: € 10,90
Autor: Dipl. Geogr. Frauke Bathe
Dr. Bernd Klauer
Dr. Johannes Schiller
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.

Grundstrukturen und Gütekriterien eines Klimawandelfolgenrechts
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (2/2024)
Der Klimawandel geschieht. Und ganz unabhängig davon, wie stark wir ihn bremsen werden, spüren wir schon heute seine unabwendbaren Folgen und werden in Zukunft noch stärker mit ihnen zu kämpfen haben.

CDR-Technologien auf dem Weg in die Klimaneutralität
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (2/2024)
Der Klimawandel nimmt besorgniserregende Ausmaße an. Zugleich wird klimaneutralität versprochen. Im Paris-Abkommen nur vage in Aussicht gestellt, soll ausweislich Art. 2 des europäischen Klimagesetzes für die Union im Jahr 2050 und nach § 3 Abs. 2 KSG für Deutschland bereits 2045 bilanziell Klimaneutralität erreicht sein.