Nach etwa 30 Jahren stetiger Intensivierung der getrennten Sammlung werden in Deutschland seit etwa 2000 die etablierten Sammelsysteme hinterfragt. Dabei werden die Diskussionen zu alternativen Erfassungssystemen sowohl im Hinblick auf eine Vereinfachung
der getrennten Sammlung für die Bürgerinnen und Bürger als auch mit dem Ziel der Gewährleistung einer umfassenden Verwertung sowie auch aus strategischen Gründen geführt. Verschiedene Systeme werden derzeit diskutiert und teilweise in Modellversuchen getestet.
Auch durch das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz werden die Weichen diesbezüglich neu gestellt. Ein wesentlicher Baustein ist die im aktuellen Referentenentwurf zum Kreislaufwirtschaftsgesetz aufgeführte Wertstofftonne. Diese wird im Entwurf aber weder hinsichtlich der zu erfassenden Wertstoffe noch der Trägerschaft konkretisiert. Zu den Inhalten der Wertstoffe findet sich nur in § 10 Abs. 1 Nr. 3 RE KrWG der Hinweis auf "gemeinsam mit gleichartigen oder auf dem gleichen Wege zu verwertenden Erzeugnissen, die einer verordneten Rücknahmepflicht nach § 25 unterliegen". In den begleitenden Ausführungen des BMU wird die Wertstofftonne als gemeinsame Erfassung von Verpackungen und stoffgleichen Nicht-Verpackungen bezeichnet. Die konzeptionellen Vorarbeiten dazu laufen derzeit. Der vorliegende Beitrag gibt eine Übersicht über die diskutierten Sammelsysteme und die derzeit dazu vorliegenden Erkenntnisse.
Copyright: | © HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement |
Quelle: | 71. Symposium 2010 (Januar 2011) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Prof. Dr.-Ing. Bernhard Gallenkemper Dr.-Ing. Gabriele Becker |
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Kleinbiogasanlagen: Für eine circular economy mit kurzen Wegen und
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Nach einer Hochphase der NaWaRo-Biogasanlagen stagnieren diese zunehmend und es kann beobachtet werden, dass immer mehr Biogasanlagen gebaut werden, die mit biogenen Abfällen betrieben werden. Aktuell gibt es in Europa über 1.000 Bioabfallbiogasanlagen, die i.d.R auf 50- 350 to/Tag ausgelegt sind.
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Die neuesten Weltklimaberichte des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC 2022) machen deutlich, wie dringend ein energisches Handeln der Menschheit ist, um den globalen Herausforderungen einer Klimakrise zu begegnen und die negativen Folgen so gering wie möglich zu halten. Dabei zeichnen sich bereits heute gravierende Auswirkungen des Klimawandels ab. Gemäß der United Nations Convention to Combat Desertification (UNCCD) leiden inzwischen 2,3 Milliarden Menschen unter Wasserknappheit, und die Zahl und Dauer von Dürren hat allein seit dem Jahr 2000 um 29 % zugenommen (UNCCD 2022).
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