In einem durch künstliche Entwässerung geprägten Tieflandeinzugsgebiet Mecklenburg-Vorpommerns wurden Dynamik und Ausmaß des Pt- und des PO4-P-Austrages über drei Winterhalbjahre hinweg auf verschiedenen Maßstabsbereichen untersucht. Im Dränwasser, Grabenwasser Acker und im Bach ergaben sich mit 0,036 bis 0,044 mg/l Pt bzw. 0,030 bis 0,037 mg/l PO4-P geringe mittlere Konzentrationen. Signifikant höhere Werte (0,137 mg/l Pt bzw. 0,076 mg/l PO4-P) wies das Grabenwasser Grünland auf. Der halbjährliche P-Austrag war mit maximal 270 g/ha Pt bzw. 211 g/ha PO4-P erwartungsgemäß gering.
Der Gesamteintrag von Phosphor (P) aus punktförmigen und diffusen Quellen in die Oberflächengewässer Deutschlands betrug im Zeitraum 1998 bis 2000 jährlich ca. 33 kt . Vorrangig durch verbesserte Klärtechniken und abnehmende Emissionen der Industrie bedingt, wurde der P-Eintrag gegenüber dem Vergleichszeitraum 1983 bis 1987 um 59 kt/a (64 %) reduziert und dadurch das Verhältnis von punktförmigen und diffusen P-Einträgen weiter zugunsten der diffusen Quellen verschoben. Dieses Verhältnis wird derzeit für Deutschland mit 27 % zu 73 % angegeben . In den zurückliegenden Jahren haben zahlreiche Untersuchungen gezeigt, dass die Landwirtschaft in erheblichem Maße zur P-Belastung der Oberflächengewässer beiträgt. Weithin bekannt ist die Rolle des P-Versorgungszustandes des Bodens , und des Oberflächenabflusses , für das P-Austragsverhalten. Zur Dränung als Pfad des P-Eintrages liegen vergleichsweise wenige und zudem kontrovers diskutierte Angaben vor. Während Baker et al. und Smith et al. die P-Verluste durch Dränung gegenüber denen durch Oberflächenabfluss als gering erachten, verweist Sharpley auf die engen Beziehungen zwischen P-Gehalt des Bodens und P-Konzentration im Drän- und Oberflächenwasser. Auch Sims et al. halten unter bestimmten Bedingungen signifikante P-Austräge über Dränung für möglich. Gelbrecht et al.sowie Gentry et al. betrachten die Dräne sogar als den dominierenden Eintragspfad für Phosphor in angrenzende Fließgewässer.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasser Wirtschaft 06 / 2008 (Juni 2008) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dr. agr. Petra Kahle Dipl.-Ing. MSc. Bärbel Tiemeyer PD Dr. habil. Bettina Eichler-Löbermann Prof. Dr. Bernd Lennartz |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.
Klimaresilienter Städtebau
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (12/2023)
Instrumente, Chancen und Hindernisse bei der Klimaanpassungsplanung
Klimawandelbewältigung im Non-ETS Sektor in Deutschland und Österreich
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (12/2023)
Ein neues Rechtsgebiet im Vergleich