Ökobilanzielle Bewertung von Abluftreinigungsverfahren bei der MBA

In den in Deutschland betriebenen Mechanisch-Biologischen Abfallbehandlungs-Anlagen erfolgt die Abluftbehandlung, um die Anforderungen der 30. BImSchV einhalten zu können, über eine Regenerative Thermische Oxidation (RTO), in einigen Anlagen ergänzt um Biofilter für gering belastete Abluft. Beiden Aggregaten kann bei Bedarf eine saure Wäsche zur Ammoniakentfrachtung vorgeschaltet werden.
Als weitere Alternative dient zum Vergleich die einfache thermische Nachverbrennung TNV ohne Wärmerückgewinnung, wie sie z.B. in der Lösemittelanwendung (31. BImSchV) Anwendung findet. Durch diese Abluftbehandlungsverfahren können die Emissionen aus dem Abfallbehandlungsprozess minimiert werden. Diese Art der Abluftbehandlung erfordert jedoch den Einsatz von Energie.

Für die Behandlung der Abluft einer Mechanisch-Biologischen Abfallbehandlungsanlage (MBA) stehen verschiedene Konzepte und Verfahren zur Verfügung, die alle mit unterschiedlichem technischen Aufwand und Aufwand an Betriebsmitteln verbunden sind und sich im Behandlungserfolg und damit den emittierenden Schadstofffrachten unterscheiden. Es stellt sich die Frage, bei welchen Varianten Aufwand und Behandlungserfolg bzw. Nutzen aus ökologischer Sicht in einem optimalen Verhältnis stehen. Zu diesem Zweck hat das ifeu-Institut im Auftrag der ASA e.V. eine Studie zur ökobilanziellen Bewertung (ISO 14040 ff) verfasst, die hier vorgestellt und kommentiert wird: Eine nicht energetisch optimierte thermische Nachverbrennung der Abluft (TNV) erweist sich als ungünstig. Erfolgt die thermische Behandlung energie-optimiert mittels RTO, kann dies ökologisch deutlich günstiger sein und dies vor allem dann, wenn die Energie in Form von Biogas aus dem Abfallbehandlungsprozess heraus über Vergärung selbst erzeugt wird. Voraussetzung dafür ist eine hoch angereicherte Vorbelastung der Abluft mit Cges. bzw. TOC, um den zusätzlich notwendigen Brennstoffbedarf der RTO möglichst niedrig zu halten. Diese hohe Belastung liegt bei den Prozessgasen der Intensivrotte und bei der Nachrotte von Vergärungsrückständen häufig vor.



Copyright: © Arbeitsgemeinschaft Stoffspezifische Abfallbehandlung ASA e.V.
Quelle: Abfalltage 2008 (Februar 2008)
Seiten: 16
Preis: € 8,00
Autor: Prof. Dr.-Ing. Carsten Cuhls
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.

Grundstrukturen und Gütekriterien eines Klimawandelfolgenrechts
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (2/2024)
Der Klimawandel geschieht. Und ganz unabhängig davon, wie stark wir ihn bremsen werden, spüren wir schon heute seine unabwendbaren Folgen und werden in Zukunft noch stärker mit ihnen zu kämpfen haben.

CDR-Technologien auf dem Weg in die Klimaneutralität
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (2/2024)
Der Klimawandel nimmt besorgniserregende Ausmaße an. Zugleich wird klimaneutralität versprochen. Im Paris-Abkommen nur vage in Aussicht gestellt, soll ausweislich Art. 2 des europäischen Klimagesetzes für die Union im Jahr 2050 und nach § 3 Abs. 2 KSG für Deutschland bereits 2045 bilanziell Klimaneutralität erreicht sein.