Rechnung mit Unbekannten
© Rhombos Verlag (9/2006)
Wie lange noch müssen Restabfälle und Ersatzbrennstoffe zwischengelagert werden?
Können Ersatzbrennstoffe das Energieproblem lösen?
© Rhombos Verlag (9/2006)
Mit Ersatzbrennstoffen kann das Energieproblem nicht gelöst werden. Dafür ist deren Potential zu klein. Aber im Einzelfall kann die Ersatzbrennstoffverwertung die wirtschaftliche Situation von Unternehmen entspannen. Etwa 6,7 Millionen Tonnen Ersatzbrennstoffe werden derzeit jährlich aus Haus- und Gewerbeabfällen produziert, davon etwa 2,5 Millionen Tonnen, die mit mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlagen gewonnen werden, sowie 4,2 Millionen Tonnen aus der Aufbereitung von Gewerbeabfällen. Prinzipiell können Ersatzbrennstoffe in Zement- und Kohlekraftwerken sowie in eigens dafür errichteten Industriekraftwerken energetisch verwertet werden. Jedoch fehlen ausreichende Verwertungskapazitäten. Derzeit stehen in Deutschland Verwertungskapazitäten für knapp zwei Millionen Tonnen zur Verfügung. Folglich wird die Überproduktion, das sind im Jahr 2006 rund 4,7 Millionen Tonnen, zwischengelagert. Bis etwa 2008 sollen Verwertungskapazitäten für weitere drei Millionen Tonnen errichtet werden, so daß immer noch ein Defizit verbleibt. Ersatzbrennstoffangebot und -verwertungskapazität werden voraussichtlich erst 2012/13 ausgeglichen sein. Bis 2008 werden zehn bis zwölf Millionen Tonnen Ersatzbrennstoffe zwischengelagert werden müssen. Für die Hersteller von Ersatzbrennstoffen kommt erschwerend hinzu, daß diese Ersatzbrennstoffe einen negativen Wert aufweisen; das bedeutet, daß die Ersatzbrennstofferzeuger für die Abnahme ihres Produkts, das vom Gesetzgeber als Abfall klassifiziert wird, bezahlen müssen.
Nutzung der Überschusswärme aus der Kraft-Wärme-Kopplung zur Aufbereitung von Gärresten
© TU Dresden - Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft (9/2006)
Der Bestand an Biogasanlagen in Deutschland ist als Folge des EEG in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Die Zunahme des Anlagenbestandes ist begleitet von einem Trend zur größeren Kapazitäten, erkennbar an der Zunahme der elektrischen Anschlussleistung der Anlagen [BMU 2005]. Mit der elektrischen Leistung steigt auch der Anfall an KWKWärme.
Untersuchungen zu Inhibierungen bei der Vergärung proteinreicher Reststoffe
© TU Dresden - Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft (9/2006)
Bislang wurden biologische Reststoffe in der Entsorgungstechnik zum größten Teil deponiert oder verbrannt. Nach der technischen Anleitung für Siedlungsabfälle (Tasi) dürfen seit Juni 2005 Abfälle nicht mehr ohne Vorbehandlung auf Deponien ausgebracht werden. Zusätzlich fallen in Deutschland jährlich ca. 2 Millionen Tonnen biogene Abfälle in Form von Speiseresten an, die in der bisherigen Entsorgungspraxis im großen Umfang zu Futtermitteln verarbeitet werden. Ab November 2006 entfällt dieser Entsorgungsweg aufgrund eines Euweiten Verfütterungsverbotes von Speiseresten. Die Entwicklung alternativer Verwertungswege ist daher zwingend erforderlich.
Berechnung des Methanpotenzials im Biogas der neuen geordneten Deponien Griechenlands
© TU Dresden - Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft (9/2006)
Hauptziel der Studie dieses Vortrags war die Berechnung und Vorhersage der künftigen, erwarteten Methanmengen im Deponiegas aus den neuen hellenischen Deponien, um daraus das entsprechende Energiepotential zu kalkulieren, und die alternativen Erfassungs- und Verwertungswege zu evaluieren. Die hier präsentierten Berechnungen wurden für den Zeitraum 2008-2028 mittels eines Mehr-Phasen Models durchgeführt. Es wurden unterschiedliche Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Diese werden hier diskutiert unter zwei Grenzbedingungsszenarien, einmal mit rechtzeitiger Einführung der Ziele der EU-Deponie- Richtlinie (Szenario «landfill directive») als auch ohne rechtzeitiger Einführung der Ziele der EUDeponie- Richtlinie (Szenario «do-nothing»), die künftig entsprechende Grenzen bezüglich der Mengen der deponierten organischen Abfälle und der Verpackungs- Abfälle setzt.
Suche nach verborgenen Schätzen - Sekundär-Rohstoffe werden immer wertvoller
© Deutscher Fachverlag (DFV) (9/2006)
Die Gewinnung von Wertstoffen aus Abfällen schont nicht nur die Umwelt. Eingesetzt als Sekundär-Stoffe senken sie die Kosten in Unternehmen und ersetzen zudem immer teurer werdende Importe an primären Rohstoffen. Auch aus volkswirtschaftlicher Sicht macht das Graben nach verborgenen Schätzen im Müll also zunehmend Sinn.
Einsatz von Ersatzbrennstoffen - Aktuelle Marktübersicht
© Eigenbeiträge der Autoren (9/2006)
Vortrag von Michael Horix auf der BVSE-Fachtagung "Eine neue Ära für die Abfall- und Recyclingwirtschaft?" am 14. September 2006
Stellenwert und Leistungsfähigkeit der Anaeroben Restabfallbehandlung in Europa
© HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement (9/2006)
Die Art und Weise der Abfallbehandlung befindet sich in Europa in einer fundamentalen Umbruchphase. Immer offensichtlicher werdende Umweltbelastungen durch den Menschen, die insbesondere durch kurzfristiges und nicht nachhaltiges Wirtschaften verursacht werden, haben einen Umdenkprozess in Gang gesetzt, der auch die Abfallwirtschaft betrifft. So haben sich die führenden Industrienationen im Jahre 1997 in Kyoto verbindliche Ziele zur Verminderung der Treibhausgase gesetzt.
Biomasse-Aktionsplan Zukunftsaufgaben für Europa, Länder und Kommunen
© HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement (9/2006)
Die europäische Union steuert in den nächsten Jahren und Jahrzehnten auf einen Paradigmenwechsel in der Energiepolitik zu. Energieeffiziente Systeme bei gleichzeitiger Forcierung und Steigerung des Anteils an Erneuerbarer Energie; die Kombination beider Mechanismen sind Garant zur Verringerung des Anteils an fossiler Energie, zu weniger Treibhausgasemission und vor allem zu wesentlich geringerer Energieimportabhängigkeit.
Erneuerbare Energien aus Abfällen – Chancen für die Umgestaltung der Abfallwirtschaft
© HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement (9/2006)
Biogene Abfälle haben mit ca. 100 Mio. Mg organischer Trockensubstanz im Jahr ein hohes energetisches Nutzungspotenzial. Diese Abfälle kommen aus dem Haushalt, Gewerbe, aus der Land- und Forstwirtschaft sowie aus dem Bereich der Klärwerke und von Deponien in Form von Deponiegas. Das Abfallaufkommen beträgt ca. 1,2 Mg oTS pro Kopf und Jahr und entspricht etwa 590 Litern Heizöl, was ca. 12,6 % des deutschen Primärenergiebedarfs ersetzen könnte. Der bisherige Anteil biogener Brennstoffe am Primärenergieverbrauch beträgt zurzeit ca. 2 %.