Möglichkeiten des Einsatzes von besonders überwachungsbedürftigen Abfällen in Vergärungsanlagen
© Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft - TU Dresden (9/2006)
Vor dem Hintergrund der steigenden Mengen an Komposten und Gärresten kommt der ökologischen und ökonomischen Sicherung der Anwendung und des Absatzes, insbesondere von Gärresten, eine zunehmende Bedeutung zu. Auch die Qualität des entstehenden Prozessabwassers bei der Mitbehandlung von energiereichen Abfällen, beispielsweise Alkohol-Wasser-Gemischen aus der Lebensmittel verarbeitenden Industrie in Bioabfallvergärungsanlagen ist wissenschaftlich zu hinterfragen.
Erforderliche Weiterentwicklung der rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen
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Zusammenfassung: Politischer Handlungsbedarf:
Strom aus Biogas – EEG:
- Sicherung
- Weiterentwicklung
- Bedarfsgerechte Stromproduktion
- Netzausbau / Netzumbau
Biogas im Erdgasnetz:
- Diskriminierungsfreier Zugang von Biogas zum Gasnetz
Baurecht / Umweltrecht:
- Hemmnisse
- Stimmigkeit
Mobilität:
- Biogas als Kraftstoff
Sicherheitsrisiken auf Biogasanlagen
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Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Sicherheitsaspekte in der Praxis bisher nicht immer mit der notwendigen Sorgfalt beachtet wurden. Dies zeigt sich an der erhöhten Anzahl von Störfällen an Biogasanlagen. Letztlich führen aber gerade diese Störfälle in den letzten Monaten zu einem erhöhten Bewusstsein für Sicherheitsfragen bei Anlagenbauern, Planungsbüros und Betreibern. Dies ist eine gute Grundlage für die Einhaltung der wichtigsten Regeln im Bereich der Sicherheitstechnik und des Arbeitsschutzes. Diese Änderung des Bewusstseins ist eine wesentliche Basis für die Erhaltung des guten Images der Biogastechnik und den weiteren Ausbau.
Ökobilanz großtechnischer Biogasanlagen
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Insgesamt kann festgehalten werden, dass der größte Teil (ca. 80%) der ökologischen Effekte aus der Stromerzeugung mittels Biogas mit dem Anbau der Energiepflanzen verbunden ist. Die Bewertung der Flächennutzung durch den Eco indicator 99 Ansatz trägt maßgeblich zu diesem Ergebnis bei. Der Energieinput für Treibstoffe und Mineraldünger bei der Pflanzenproduktion ist ebenfalls als kritische Größe zu betrachten. Die Nutzung von Abfällen kann der Seite der ökologischen Effekten der Inputstoffe zu deutlichen Entlastungen des Gesamtprozesses führen. Eine einseitige Förderung der Nutzung von Energiepflanzen ist unter diesem Gesichtspunkt suboptimal. Der Einsatz vergärbarer Abfälle und Reststoffe sollte gefördert werden!
Energiepotenzial von Bio- und Grünabfall
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Gegenwärtig werden noch erhebliche Mengen an Bio- und Grünabfall gemeinsam mit dem Hausmüll erfasst und beseitigt. Dies obwohl erhebliche Mengen an biologischen Behandlungskapazitäten nicht ausgelastet sind und die getrennte Erfassung und Verwertung von Bio- und Grünabfall sowohl im ländlichen als auch im städtischen Bereich gegenüber der gemeinsamen Beseitigung Kostenvorteile bietet. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Entsorgungsengpässe bei der Restabfallbehandlung unverständlich.
Nutzung der Überschusswärme aus der Kraft-Wärme-Kopplung zur Aufbereitung von Gärresten
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Der Bestand an Biogasanlagen in Deutschland ist als Folge des EEG in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Die Zunahme des Anlagenbestandes ist begleitet von einem Trend zur größeren Kapazitäten, erkennbar an der Zunahme der elektrischen Anschlussleistung der Anlagen [BMU 2005]. Mit der elektrischen Leistung steigt auch der Anfall an KWKWärme.
Die Schadstoffproblematik in Biogasanlagen
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Die Prozessbeeinträchtigenden Wirkungen von Schad- und Störstoffen in Vergärungsanlagen sind vielfältig und können sowohl die Technologie als auch die Mikrobiologie betreffen.
Letztendlich hängen sie von der stofflichen Zusammensetzung des Imput ab.
Entwicklung der Biogasanlagen im Freistaat Sachsen
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In den vergangenen Jahren konnte die Biogaserzeugung weiter deutlich ausgebaut werden. Nicht nur Anzahl und Größe der Anlagen haben sich erhöht, auch die technischen Reserven wurden deutlich besser genutzt. Durch die nunmehr mehrjährigen Erfahrungen der Anlagenbetreiber sind Effizienz und Amortisation (Rückflussdauer des Kapitals) von Biogasanlagen deutlich gestiegen. Dazu trägt bei, dass der Einsatz von Energiepflanzen, auf Grund geringerer Wirtschaftlichkeit, in Sachsen eher verhalten ist.
Metallorganische Verbindungen in Biogasanlagen
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Die neusten Untersuchen zur Verteilung metall(oid)organischer Verbindungen zeigen immer deutlicher die Bedeutung dieser Substanzen in der Umwelt. Neben dem direkten Eintrag industriell produzierter Stoffe spielen hier vor allem die mikrobiologischen in situ Prozesse durch die Biomethylierung eine entscheidende Rolle. Die Methylierungsprodukte konnten in Gas- und Feststoffproben von verschiedenen biologischen Abfallverwertungsanlagen nachgewiesen werden. Den Substanzen kommt wegen ihrer hohen Mobilität verbunden mit den toxikologischen Eigenschaften eine entsprechende Umweltrelevanz zu.
Berechnung des Methanpotenzials im Biogas der neuen geordneten Deponien Griechenlands
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Hauptziel der Studie dieses Vortrags war die Berechnung und Vorhersage der künftigen, erwarteten Methanmengen im Deponiegas aus den neuen hellenischen Deponien, um daraus das entsprechende Energiepotential zu kalkulieren, und die alternativen Erfassungs- und Verwertungswege zu evaluieren. Die hier präsentierten Berechnungen wurden für den Zeitraum 2008-2028 mittels eines Mehr-Phasen Models durchgeführt. Es wurden unterschiedliche Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Diese werden hier diskutiert unter zwei Grenzbedingungsszenarien, einmal mit rechtzeitiger Einführung der Ziele der EU-Deponie- Richtlinie (Szenario «landfill directive») als auch ohne rechtzeitiger Einführung der Ziele der EUDeponie- Richtlinie (Szenario «do-nothing»), die künftig entsprechende Grenzen bezüglich der Mengen der deponierten organischen Abfälle und der Verpackungs- Abfälle setzt.